Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:17
Doors dann hast du ne Menge theoretisches Wissen gesammelt. Ist mehr als einige Andere
hier im Threat vorweisen können.
Ich selber war im Kosovo. Als Stabsdienstsoldat.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:22
Also dass Soldaten im Fall eines Angriffskrieges auf Deutscheland dem Schutz derBevölkerung dienen, halte ich für ein Ammenmärchen. Die haben dann genug damit zu tun,ihren eigenen Allerwertesten zu retten. Zumal man ja mittlerweile weiß, dass Zivilistenin einem Krieg von allen Seiten als menschliche Schutzschilde benutzt werden.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:24
Na so einfach ist es auch nicht. Klar werden einige Zivilisten sterben. Aber das darfnicht beabsichtigt sein. Ansonsten ist es ein Kriegsverbrechen.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:36
Und wo sind die Schiedsrichter? Nicht die danach, die dann nichts mehr beweisen können,sondern die vor Ort :)
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:38
Tja das ist in einem Krieg in der Regel das Rote Kreuz oder der Rote Halbmond, nur diehaben leider keine große Kompetenz. Sie können vor dem sog KriegsverbrechertribunalBeschwerde einlegen aber ansonsten können auch sie nur dulden was geschieht.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 16:43
Außerdem sind die Leute vom Roten Kreuz ja meißt auch nicht neutral, d.h. aus einemunbeteiligten Drittland angereist. Sie mögen verpflichtet sein auch die Gegenseite zuversorgen, wenn nötig - und das auch tun - aber neutrale Aussagen über Kriegsverbrechenwürde ich nicht von ihnen erwarten.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 18:38
Wenn beim Kasperletheater die Köpfe rollen, dann kräht danach auch kein Hahn mehr. Oderanders ausgedrückt, wenn der Patient gestorben ist, braucht man auch nicht mehr fürGerechtigkeit zu sorgen.
Diese ganze Rechthaberei hat noch kein Menschenlebengerettet. Viel besser ist Gewaltprävention und die fängt im Kopf an.
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 18:51
Viel besser ist Gewaltprävention und die fängt im Kopfan.
Gewaltprävention... hmm. Das liest sich so, als ob da Agressionen einesonderliche Rolle spielen, die da irgendwie abgebaut werden müssten..
Ich glaubdas ist eine Einstellung die man als Bürger haben kann. Der braucht eben Sündenböcke undSchuldige der braucht welche auf die er treten kann, welche mit denen er Siege Feiern undNiederlagen betrauern kann.
Aber eine Staatsführung die ihre Ziele durchsetzenwill hat da schon noch andere Vorstellungen. Das sind eben ganz materielle Ziele, dieleider viel schlimmer als die ideelen, nicht so einfach wegzuradiert, undwegpräventioniert werden können. Denn es sind Fakten und die verstellen sich nunmalnicht.
Das Leben besteht aus Gewalt - jede Bewegung jeder Ausdruck ist auch immerGewalt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. :) puh
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Krieg ist ein Handwerk
22.06.2007 um 21:36
Nein, Soldaten MÜSSEN keine Mörder sein. Jedoch kann es Situationen geben, wenn man nichtvon GILBs theoretischem "Krieg unter keimfreien Laborbedingungen" ausgeht, in denen siedazu werden können. Das kann von Befehlen abhängen, von Überforderung, von Überreaktion.Das ist menschlich und nicht zu vermeiden. Nicht alle Kriegsverbrechen sind mit Vorsatzbegangen worden. Aber sie kommen vor, ebenso wie die sogenannten Kollateralschäden, beidenen unbeteiligte Zivilisten zu Schaden kommen.
Dessen ist sich jeder staatlichlizenzierte Waffenträger hoffentlich bewusst, egal ob Soldat oder Polizist. Es ist ebennicht so, dass sich wie im (idealisierten) mittelalterlichen Kampf Mann gegen Manngegenübersteht, oder wie im Wilden Westen, wo überlebt, wer zuerst zieht.
Weiss derJabo-Pilot wirklich, wen seine Bomben treffen? Weiss der Artillerist sicher, dass dieGranaten seiner Batterie nur Soldaten töten. Weiss derjenige, der in einerGefahrensituation schiesst, ob er wirklich nur einen bewaffneten Feind trifft? Mag sein,aber Zweifel sind nicht mit Sicherheit auszuräumen. Manchmal hat man auch gar keine Zeit,lange nachzudenken, weil man unter Umständen sonst selbst tot ist.
Ich kenne Leute,die in solchen Situationen waren, rückwirkend betrachtet, falsch gehandelt haben unddarunter ein Leben lang litten.
Erinnerlich ist mir die Geschichte eines jungenSoldaten, der als Fallschirmjäger in einer besetzten Stadt in Frankreich 1944 auf Streifeging. Es hatte in den Tagen vorher Überfälle der FFI auf deutsche Streifen gegeben, beidenen Partisanen Waffen aus Kinderwagen genommen hatten und Soldaten erschossen. Derdeutsche Soldat sah eine Frau, die in einem Kinderwagen hantierte. Aus reiner Angstfeuerte er eine Garbe aus seiner MP 40 auf Frau und Kinderwagen ab. Er tötete die Frauund das Baby. Waffen waren keine im Kinderwagen. Er ist über dieses Erlebnis zeitlebensnicht hinweg gekommen.
War er ein Mörder, ein Kriegsverbrecher? Oder hat ihn dieSituation dazu gemacht? Wer trägt die Schuld? Er? Die Frau? Seine Vorgesetzten? Die FFI?Deutschland, dass Frankreich besetzt hielt? Zwei Menschen tot, einer traumatisiert. Wiehätten wir in einer vergleichbaren Situation gehandelt? Welche Schuld hätten wir auf unsgeladen? Wie gingen wir damit um?
Das ist eine ganz andere Situation, als theoretischeKonstrukte.
Nein, Soldaten sind nicht pauschal Mörder. Aber ist es ein "Handwerk" wiejedes andere auch? Oder eines mit besonderer Verantwortung und besonderenRisiken?
Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man sich die Verantwortungdieses Berufes auf die Schultern legt. Es gibt keine klare Linie: Hier Held - da Mörder.Es gibt nur ein weites Feld mit Schattierungen dazwischen.
Der Soldat war übrigensmein Vater.
Es war übrigens einer der Gründe für meine KDV, dass ich dieseVerantwortung nicht übernehmen wollte. Nennt mich deswegen meinethalben Drückeberger.Dass ich unter anderen Bedingungen, wenn man so will, sogar freiwillig in einevergleichbare Situation gekommen bin - und vergleichbar gehandelt habe, ist eine andereGeschichte. Darüber möchte ich mich jetzt hier nicht auslassen.
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Krieg ist ein Handwerk
23.06.2007 um 21:48
Ist Krieg nicht eher Politik ?
Ist Politik - nicht eher ein Geschäft ?
Delon.
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Krieg ist ein Handwerk
23.06.2007 um 22:03
Definition des Krieges laut General Carl von Clausewitz:
Krieg ist dieFortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
Und Clausewitz muss es jawissen.
Klar ist es ein Geschäft aber ein Geschäft, dass man aus derNotwendigkeit ureigener Eigenschaften des Menschen macht.
Nämlich die Eigenschaft,dass der Mensch als Sesshafter (und damit mein ich auch die Sesshaften, nich dass mirwieder jemand mit den Nomadenvölkern ankommt) seinen Besitz, nämlich sein Land, dass ihmdie Existenz garantiert beschützen will und die Eigenschaft, dass der Mensch auch gierigist und und in den meisten Fällen auch noch das Land des Nachbarn will. Denn Land ist fürjedes Lebewesen die Existenzgrundlage, ohne Land kann ich keine festen Strukturenaufbauen und somit keine eigene Kultur und keine Machtgefüge an deren Spitze icheventuell stehen könnte. Und irgendwie muss ich das Land und somit die Macht, die ichhabe ja sichern, denn ich kann an ein politisches Wesen wohl schwer ein Vorhängeschlossdranmachen, dass niemand reinkommt.
Auch, wenn der Vergleich zum Tier für einigeArrogante, die den Menschen als etwas Besonderes "von Gott Geschaffenes" sehen etwasbefremdlich ist:
Was würde denn ein Löwe machen, wenn er keine Revierkämpfe führenwürde? Er würde vllt von Wühlmäusen verdrängt werden. Auch bei Tieren kommt es zu"Verbrechen" nämlich, dass neue Männchen die Jungen der Weibchen ermorden um die eigeneErbmasse zu etablieren. Hmmmm ich würde sagen, alles was uns vom Tier unterscheidet, sinddie Werkzeuge, mit denen wir unsere Interessen durchsetzen.
Ach und nochwas:Europa esistiert so richtig einig und friedlich erst seit 1991. Also versucht nich,Europa als Vorbild für eine Welt ohne Krieg zu sehen.
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Krieg ist ein Handwerk
23.06.2007 um 22:42
Wisst Ihr, wir brauchen eine Weltarena, wo man sich gegenseitig Duellieren kann. Werverliert, verliert Ländereien z.B. ;)
Enngland Ritterzeit ...
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Krieg ist ein Handwerk
23.06.2007 um 23:05
Wer gibt sein land schon freiwillig her oder lebt unter einen joch ,rebellen nesterwerden sich bilden.
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