Krieg ist ein Handwerk
24.10.2011 um 02:13assimetrische kriegsführung ist die größte verarsche des jahrhunderts und beendet die ära des kreigshandwerkes
Christian Sommerkorn hofft, dass er an diesem Tag endlich das tun wird, wozu ihn die Bundeswehr ausgebildet hat.
Geschossen hat er in Afghanistan nur auf der Schießbahn. „Das ist, als wenn Du einen Hund scharf machst und den nicht von der Leine lässt.“
Die Deutschen erzählen sich, dass die Special Forces nachts den Russian Hill runterklettern um Taliban zu jagen. So hatte sich Sommerkorn das auch mal vorgestellt, als er herkam.
„Als Scharfschütze ist Dein Job eigentlich das Töten“, sagt ein Soldat, der neben Sommerkorn liegt, da will man natürlich wissen, wie das ist. Es gibt drei Möglichkeiten: Erstens, es ist nicht so dein Ding. Zweitens, es ist nicht schön, aber okay. Drittens, es ist eigentlich ganz gut.“
„Da hinten in den Bergen liegt das größte Schmutzdorf in dieser ganzen verkackten Provinz“, sagt Sommerkorn, „da würde ich gern mal einen wegmachen.“
Auf seinem Handy hat Andy einen Satz gespeichert, der aus den inoffiziellen zehn Geboten der Scharfschützen stammt. Das erste Gebot lautet: „Kämpfe fanatisch! Du bist ein Menschenjäger!“
„Für mich ist das leichter“, sagt der Bordschütze des Panzers, „ für mich sieht das über den Bildschirm aus wie ein Computerspiel, zu Hause spiele ich ja auch Computer.“
Sommerkorn hat mit dem G22 mal auf ein Reh geschossen, nach dem Treffer sah es zur Hälfte aus wie Ragout, sagt er.