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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

2.446 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Armut, Hunger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 20:58
Lieber Herr @elfenpfad, :)

das habe ich verstanden, ich dachte schon Du hättest andere Gründe gehabt, Doors Recht zu geben. Es ist auch nichts Verwerfliches daran, Doors Recht zu geben, das mache ich meist innerlich auch häufiger, muss auch öfter über sehr amüsante Beiträge von Doors schmunzeln.

Zu einem anderen von Dir angeschriebenen Punkt:

Klar, es gibt wohl ein paar Leute, die keinen Bock haben, viel zu niedrig bezahlte Zwangsarbeit zu leisten... Trotzdem sollte man vorsichtig sein, Argumete der "Armutsfallen-Demagogen" zu übernehmen: In nicht zu überbietender Dreistigkeit gaukeln die vor, dass Hartz IV - Empfänger durch die ihnen zustehenden Leistungen an der Aufnahme von Arbeitsstellen mit Niedriglohnniveau gehindert würden....Oft wird gleichzeitig ein Anspruch des Staates behauptet, dass jeder Einzelne ( Wohlfahrtsempfänger und ...später jeder Arbeitnehmer...?)die Pflicht hätte, für den Staat zu arbeiten und der Staat habe das Recht, die Arbeit so zu "verorten", wie er es für richtig hält..Das sei gerade im Hinblick auf die Globalisierung (Niedriglohnregionen etc.) notwendiger Aderlass der Arbeitnehmerschaft, denen auch sinkende Löhne bei steigender Arbeitsintensität zugemutet werden kann. Das erinnert alles (auch die Zwangsarbeit) an die "völkische Lebensgemeinschaft", die sich im Lebenskampf mit anderen Staaten ( und damals Rassen) durchsetzen sollte. Die Ausgrenzung von Individuen, die sich damals diesen (völkichen) Leistungsanforderungen nicht gewachsen sahen, ist bekannt...

Bei jeglicher Diskussion um Lust, oder Unlust, Pflicht zur oder Recht auf Arbeit darf im Kapitalismus nicht vergessen werden:

Kapitalismus existiert auch wegen seiner ständigen Arbeitslosenquote. Das ist keine Theorie, sondern seit Jahrzehnten Realität, die viele von uns aus Nachrichten etc. kennen. Von wegen, wer arbeiten will, der findet auch Arbeit...

Und es ist nicht die Arbeit, die das Individuum am Leben erhält, sondern der ausreichende Lohn !

Lebe Grüße, K.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 21:22
Sorry, habe gerade in meinem ob. Beitrag zwei Fehler entdeckt:
Einmal schrieb ich Argumete, statt Argumente, in einem anderen Satz habe ich irrtümlich Arbeitnehmerschaft statt Arbeitnehmer geschrieben. Ich schäme mich sehr.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 21:23
@Koriander
Zitat von KorianderKoriander schrieb:Und es ist nicht die Arbeit, die das Individuum am Leben erhält, sondern der ausreichende Lohn !
Da geb ich Dir Recht - ein Dauerzustand darf es so nicht bleiben in Deutschland.
Das ist wohl jedem klar ;)
Die Einführung eines Mindestlohnes ist ein Muss, denke ich.

Aber woher für alle Arbeitstellen schaffen, wenn die Anforderungen für Handwerkerberufe immer höher werden. Kaum eine Berufsgattung, die nicht die Mittlere Reife voraussetzt.
Für Hauptschulabgänger fast keine Chance mehr, auch hier in der Schweiz.
Zu komplex die Anforderungen überall.
Auf der anderen Seite fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Wem sag ich das ;)

Klar ist aber auch, dass der Sozialstaat, wie er früher existiert hat, ausgedient hat, weil übertrieben gewesen.
Es gilt wohl, ein vernünftiges Mittelmass zu finden, und das geht nicht von heute auf morgen.

p.s. Das es nichts Verwerfliches ist, Doors Recht zu geben, musst Du nicht erwähnen. ;)
wieso sollte es das auch .......... ? Ich schätze ihn sehr !
Und in allen Dingen kann niemand übereinstimmen, und das ist auch gar nicht notwendig .....


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 22:24
Auch ein arbeitsunwilliger HartzIV-Empfänger erfüllt eine wichtige Aufgabe in unserer Volkswirtschaft, denn man kann ihn als Teil eines staatlichen Investitionsprogrammes sehen: Anstatt das das Geld angespart und dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird, fliesst es in den Konsum und schafft somit Arbeitsplätze. Denn es ist völlig egal, ob jemand für einen Hungerlohn irgendeinen unproduktiven Job erledigt oder zuhause auf der Couch sitzt,solange die selbe Geldmenge in den Konsum fliesst.

Wer wirklich einen produktiven und relevanten Arbeitsanreiz schaffen will, sollte das tun indem er den Mindestlohn deutlich über den Hartz IV Satz ansiedelt.

Das es ungerecht ist, das jemand fürs nichtstun fast genausoviel Geld bekommt wie ein Niedriglöhner wurde uns jahrelang eingebläut ist aber volkswirtschaftlich irrelevant.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 22:49
das einige den falschen stolz haben sich helfen zu lassen

Kein Kriterium, man kann nich auf alle Befindlichkeiten von jedem Einzelnen eingehen, wenn eine Arbeit jemandem körperlich wie auch von den geistigen Fähigkeiten her zuzumuten ist, soll er den Job annehmen, wenn er geistig nich in der Lage is, dann ab zum Psychologen, wenn er da nich hingeht, muss er halt mit den Nachteilen leben, die ihm dadurch entstehen. Stolz ist da keinerlei Kriterium, einen zumutbaren (Wir reden mal nich über Zumutbarkeitsgrenzen) Job oder Hilfe nicht anzunehmen. Da könnte ja jeder kommen.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 23:28
ich denke mal sollte mal von der allgemeinen definition des begriffs "arbeit" wegkommen. arbeit ist immer etwas, dass man in der regel ungern macht. es gibt aber auch aussnahmen, eben die, die sozusagen ihr "talent" oder hobby zum beruf gemacht haben. diese möglichkeit sollte für viel mehr menschen drin sein.
das heisst, man sollte vorallendingen jungen menschen, viel mehr zeit geben zur berufs wahl und die möglichkeiten viele verschiedene tätigkeiten zu probieren um einfach auch wirklich rauszufinden, worauf man wirklich lust hat.
denn ein job auf dem man lust hat, den macht man in der regel auch gut, da man nicht das gefühl hat zu "arbeiten" um einfach nur an kohle zu kommen.

im falle von hartz-iv quasi "zwangs vermittlung" sieht das ganz schon wieder ganz anders aus. das ist arbeit die einem zugeteilt wird, ob man will oder nicht. so eine arbeit kann nicht befriedigend sein. und eben dieser aspekt, dass arbeit einen befriedigt, findet man zu selten in dieser gesellschaft. deswegen denke ich, muss über kurz oder lang ein umdenken stattfinden... arbeit sollte nicht nur als gelderwerb zum überleben angesehen werden.

ich weiß, eingentlich hat jeder die möglichkeit zu tun und lassen was er will, dennoch denke ich, dass individuelle potentiale in dieser gesellschaft kaum erkannt und gefördert werden. dafür gibt es zu wenig spielraum.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

20.11.2008 um 23:33
Meine Fresse, es gibt Arbeiten, die müssen halt gemacht werden und der Bürger hat je nach Qualifikation 9-12 Jahre Zeit, sich seinen Traumberuf rauszusuchen.....je geringer die Qualifikation, desto geringer die Auswahl...is eigentlich logisch. Und wer is schon mit Leib und Seele Kanalarbeiter oder Müllfahrer, wenns nich entsprechend entlohnt würde? Muss aber trotzdem gemacht, es is nich so mannigfaltig und viel Arbeit vorhanden, dass sich jeder die Erdbeeren von der Torte knabbern kann, die andern müssen den Boden und der Rest eben die Krümel mampfen...so funktioniert die Welt.....wenn jeder plötzlich Kaufmann oder Pilot is, dann gibt es niemanden mehr, der Häuser baut oder Fliesen legt....und es gäbe in den Berufen (Pilot etc.) nur Dumping Löhne weil mehr Bewerber als Stellen da sind........so sieht die Realität nunmal aus.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 10:14
Um sich in einer Gesellschaft zu behaupten, oder auch nur durchzumogeln, bedarf es neben Qualifikation auch einem gerüttelt Mass Hartnäckigkeit und einer Portion Glück.

Das galt und gilt übrigens generell für alle bislang erprobten Gesellschaftsformen zu allen Zeiten und an allen Orten.

Klingt Scheisse, ist aber so.

Grundsätzlich bin ich allerdings bereit, mit meinem nun nicht gerade geringen Steueraufkommen sowohl die zu stützen, die nicht arbeiten können, als auch die paar, die nicht arbeiten wollen. Darauf soll es mir nicht ankommen.

Daher lehne ich die staatlich verordnete Armut und Zwangsarbeit auch grundsätzlich ab. Darüber hinaus finde ich, dass, wer nicht arbeiten will, dies auch nicht muss. Herr Ackermann, die Albrecht-Brüder und ich können schon für ihn sorgen.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 10:36
@Doors
Die Reihenfolge ist einkommenstechnisch aufsteigend zu sehen, oder?


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 10:39
@Klarabella:

Schön wäre es. Ist aber leider umgekehrt. Obwohl m.W. die ALDIS noch vor Ackermann kämen.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 13:00
... " nicht arbeiten möchten " ... das kann ich nicht tolerieren . " nicht deutlich unter Wert arbeiten möchten " ... das verstehe ich und ich selber gehöre da seit einem halben Jahr auch dazu ! Wofür ich vor jahren schon zu wenig Geld bekommen habe , mache ich heute für sieben Euro pro Stunde ! Mehr ist nicht zu holen , da nützt auch keine Weiterbildung oder Extraqualifizierung ... in meinem Fall wäre das der Meistertitel , und selbst diese Leute sind arbeitslos oder arbeiten als Geselle zum Hungerlohn !


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 13:04
... muß aber auch sagen , das ich zur Zeit ein außerordentlich glückliches Leben führe ! Habe zwar wenig Geld , meine Frau verdient aber durchschnittlich . Wir haben quasi die Rollen getauscht und ich gehe nur arbeiten solange die Kinder im Kindergarten / Schule sind ;)
Keine Reichtümer oder Luxus , dafür aber auch kein Stress oder Last :D


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 13:05
@Obrien
Zitat von ObrienObrien schrieb:Anstatt das das Geld angespart und dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird, fliesst es in den Konsum und schafft somit Arbeitsplätze. Denn es ist völlig egal, ob jemand für einen Hungerlohn irgendeinen unproduktiven Job erledigt oder zuhause auf der Couch sitzt,solange die selbe Geldmenge in den Konsum fliesst.
Die Frage wäre jetzt nur auf Deine Aussage hin : Wer konsumiert mehr, der unproduktiver Joberlediger, oder der zuhause Couchsitzende ? ;)


@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Darüber hinaus finde ich, dass, wer nicht arbeiten will, dies auch nicht muss. Herr Ackermann, die Albrecht-Brüder und ich können schon für ihn sorgen.
Na, das ist ja mal ein genialer Vorschlag ! ;)


@GilbMLRS

Du hast Recht, die wenigsten können doch ihren Traubjob ausüben.

Ausserdem gibt es auch in jedem Traumjob unliebsame Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. Niemand verrichtet den ganzen lieben Arbeitstag lang nur erfreuliche und befriedigende Arbeiten !
Im Grunde sollte man alle Aufgaben, die man zu erfüllen hat, mit positiver Einstellung erledigen. So erspart man sich den inneren Frust und schlechte Laune.

Mit einer positiven Einstellung ändert sich auch der Blickwinkel zu ehre unliebsamen Aufgaben, und schon sind sie gar nicht mehr so negativ besetzt. ;)


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 15:31
"Mit einer positiven Einstellung ändert sich auch der Blickwinkel zu ehre unliebsamen Aufgaben, und schon sind sie gar nicht mehr so negativ besetzt. "

Meist ist es der persönliche materielle Unterbau, der individuelle Einstellungen und Werte besimmt. Die eigene Perspektive, der eigene Blickwinkel, der Beobachter bestimmt nicht nur "physikalisch" den Eingang eines beobachteten Objektes in den Wahrnehmungsapparat . Aus einem warmen Zimmer heraus eine wunderschöne Winterlandschaft zu beobachten, kann 'schön' sein, ebenso der Spaziergang duch den Wintermärchenwald, wenn man weiß, danach geht es zurük in die warme Stube.

Wer aber kein Obdach hat, der kann sich höchstwahrscheinlich nicht so sehr für die Ästhetik einer Winterlandschaft begeistern, wenn es ihn besonders schlimm erwischt,
rafft der Frost sein Leben dahin. Er erfriert. Da würde es auch nicht helfen, sich zu sagen: 'Ich erfriere gerne'.

Die Einstellung lässt sich leichter aus einem 'besseren' Blickwinkel verändern. Wenn die Arbeitnehmer nicht entfremdete Arbeit verrichten müssten und ihnen der reale Gegenwert ihrer Arbeit übereignet würde, die barbarischen Verteilungsverhältnisse zugunsten einer relativen Verteilungsgerechtigkeit aufgelöst würden, wenn alle füreinander und den gemeinsamen Fortschritt der Menschheit in Wohlstand arbeiten würden, dann würde sich auch für alle ein erträglicher Blickwinkel ergeben. Dieses mögliche harmonische, globale Zusammenleben aller Menschen wird in ungeheurer Profitgier geblockt von einigen wenigen Profiteuren.

Wenn ein Hartz IV - Empfänger , durch finanziellen Druck gebeutelt auch noch zwangsverpflichtet wird zu irgendwelchen 1- Euro- Jobs, erscheint es verständlich, dass keine "Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität" aufkommen kann. Zwar hat der Mensch offensichtlich gelernt, sich auch noch in der größten Sch....häuslich einzurichten, aber auf Dauer lassen miese Lebensbedingungen auch die schönsten Gesichtszüge in sorgenfaltiger Armut verunglücken.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 16:22
@Koriander
Zitat von elfenpfadelfenpfad schrieb:"Mit einer positiven Einstellung ändert sich auch der Blickwinkel zu ehre unliebsamen Aufgaben, und schon sind sie gar nicht mehr so negativ besetzt. "
Die obigen Aussage, die ja von mir stammte, war auf alle Arbeiten gemünzt, die man in seinem Berufsalltgag mehr oder weniger täglich ausführen muss.
Und da sind halt auch immer wieder unliebsamere dabei. Hat also nichts mit der allgemeinen Lebenssitation zu tun.
Als Krankenschwester z.B. gibt es einige sehr unangenehme Handreichungen, die halt auch zum Job gehören.
Oder auch als Hausfrau/mann mit Elternrolle wimmelt der Alltag nur so von eher unliebsamen Arbeiten, die man auch am Wochenende ausführen muss. ;)
Zitat von KorianderKoriander schrieb:Aus einem warmen Zimmer heraus eine wunderschöne Winterlandschaft zu beobachten, kann 'schön' sein, ebenso der Spaziergang duch den Wintermärchenwald, wenn man weiß, danach geht es zurük in die warme Stube.
Auch mit wenig Geld kann man sich das Heim gemütlich gestalten, so dass ein Heimkommen nach einem Arbeitstag Freude macht.
Ich kenne einige Menschen, die das wunderbar machen, trotz sehr geringem Einkommen. Auch habe ich diese Erfahrung schon selbst gemacht.


Was die 1 Euro Jobs betrifft: Diese sind ja ein Zusatzverdienst, zu den staatlichen Leistungen, auch wenn er sehr gering ist.
Allerdings finde ich es auch bedenklich, da einige dieser 1 Euro Jobber regelrecht ausgenützt werden, da man so Stellen einspart. So geschehen einer Freundin in Pretzien, die gern eine Festanstellung hätte und nur so stundenweise an dem favorierten Arbeitsplatz arbeiten kann.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 16:34
@elfenpfad
Mit der gewichtigen Begründung sind natürlich alle meine Argumente hinfällig geworden, die ich hiermit höchst offiziell zurücknehme.
Ich hoffe, Ihnen gedient zu haben. :)


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 16:41
@Koriander
Ich hoffe immer in erster Linie, einen neuen Denkanstoss geben zu können, als dass mir damit gedient ist ;)


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 23:07
@elfenpfad, zu EinEuroJobs kann ich ein Lied singen.
Ich hatte das Glück einige Monate einen sehr guten Einblick in ein Altersheim zu bekommen.
Dort waren für insgesamt vier Stationen 4 EinEurokräfte.
So war jede Station bis auf einen Tag die Woche mit den Kräften abgedeckt.

Deren Arbeit war (!):
Füttern der Bewohner (auch derer die nicht reden konnten, die Schluckbeschwerden hatten, die sich nach jedem Bissen verschluckten)
Leichte Pflegetätigkeiten wie Helfen beim Waschen, auf die Toillette mit ihnen gehen(mit allem was dazugehört...) auch mit Rollstuhlsitzern, was da passieren kann brauch ich glaub ich nicht erwähnen.
Frühstück, Mittagessen, Abendessen aus der Küche auf die Station holen, Essen ausgeben, Den Wagen mit dem Geschirr wieder runterbringen.
Beschäftigen der Bewohner wie Spielen, Spaziergänge (seeeehr selten, da keine Zeit)

Ich habe mich an die dafür verantwortliche Arge gewandt, nachdem alle Ein Euro Jobber sich nicht trauten den Mund aufzumachen.

Ich bekam wortwörtlich zu hören: Da ist doch nichts dabei, das können DIE doch machen!

Ein Euro Jobber in Pflegeeinrichtungen dürfen lediglich die Bewohner beschäftigen, sie dürfen nur Arbeiten verrichten die ZUSÄTZLICH sind.
Aha, Essen holen, füttern, Klo gehen ist zusätzlich!
ich emfpinde es als einen Skandal was da abläuft, dass diese vier Kräfte quasi zwei Altenplfegehelferinnen ersetzt haben, liegt doch wohl klar auf der Hand.

Ich habe mich dann mit Caritas in Verbindung gesetzt, die Träger dieses Heims waren.
Die taten als vielen sie aus allen Wolken und versprachen die Altenheimleitung über die erlaubten Arbeiten eines 1EuroJobbers aufzuklären ( aber sicher doch, als wenn die das nicht gewusst hätte)

Geändert hat sich nichts!

Und so sieht es in fast allen Pflegeeinrichtungen aus, die Jobber müssen Arbeiten verrichten die sie nicht machen dürfen, schlimmer, die strafbar sind.
Und die Argen unterstützen dies bewusst!

Ich würde da kurzen Prozeß machen, raus mit den Leuten, einschliesslich den Sachbearbeitern und Leute einstellen die ihre Arbeit anständig machen, aber da geht es ja schon los, ein Argemitarbeiter ist erst wertvoll wenn sich die Leute über ihn beschweren, es zählt einzig und allein Geld.


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 23:18
@lesmona

Das Beste ist ja an der ganzen Konzeption, das jemand Vollzeit arbeiten geht und honoriert wird, wie ein Mensch zwoter Klasse, wie ein Sklave.
Die Sendung letztens mit dem Mann, der als Möbelpacker geackert hat und nach Abzug der Fahrtkosten weniger als 100 Euro hatte war auch klasse.

Ja, ab in den Supermarkt damit und nach körperlicher Schwerstarbeit wat anständiges zu kauen kaufen, damit man nicht vom Fleische fällt. Da sind in einer Woche, wenn sich jemand vernünftig ernährt, und dann noch die Kraft zu kochen hat incl Strom schonmal 40-60 Euro wech.

Aber es gibt ja die Tafeln. Da kann er sich ja Essen holen, wo die Kühlketten unterbrochen wurden usw. und sich dann einen Krankmeldeschein beim Artzt holen wegen Magenschleimhautentzündung und Diarrhoe.
Die Fehlzeiten bekommt er bestimmt nicht bezahlt, wie jeder normale Mensch.

;)


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Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

21.11.2008 um 23:29
@meermaid, mir liegt das heute noch im Magen, weil mir die Frauen so leid taten.
Ich hätte auch noch viel mehr Terror gemacht, aber sieh hatten Angst wegen ihrem Bezug.

Aber ich schweife wieder ab, ich wollte auf deine Anmerkung wegen der Honorierung zurück kommen.

Ich meinte irgendwann mal zur Stationsleitung dass ich es als eine Frechheit empfinde dass die Leute mit einem Euro abgespeist werden, der ja wohlgemerkt nicht mal eine Bezahlung ist, sondern eine Aufwandentschädigung, heisst du arbeitest ja eigentlich für null komma null.

Ich bekam wortwörtlich zur Antwort, und ich schwöre dir dass ich keinen Buchstaben dazu dichte oder weglasse : Wieso sollten man denen für das bisschen Arbeit was bezahlen?

Ich war baff, ich war zum ersten mal baff, ehrlich, ich merkte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg, ich hab sie angestarrt, ich dach dachte ich hör nicht richtig, das kann doch jetzt einfach nicht wahr sein.
Ich dachte mir nur noch, komm geh raus bevor du ihr eine knallst oder Dinge sagst die dir nicht mal leid tun.

Siehe oben was die machen mussten....bisschen Arbeit, ich habe die vier bekniet doch Mut zu fassen, keine Chance, mir tun die im Nachhinein noch so leid, und die meiste Wut habe ich dass man mit dieser Politik erreicht dass die Leute vor lauter Angst still halten.


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