bgeoweh schrieb:Woher kommt eigentlich die Erkenntnis, dass die Park- und Eckensteher ihr Hauptgeschäft mit Cannabis machen? Gibt es dazu irgendwelche belastbaren Daten? Und ob eine Legalisierung so viel bringen würde, steht auch in den Sternen: in Berlin gibt es ja auch die berühmten Libanesen und Vietnamesen mit den Schwarzmarkzigaretten, obwohl Tabakwaren ja nun wirklich leicht erhältlich sind.
Natürlich nicht, da das strukturelle Probleme sind, die eben ursächlich nicht nur mit dem Drogenhandel zu tun haben. Das Geschäft mit Cannabis ist halt ein günstiger Anschub für solche Gruppen, da es eine große Nachfrage gibt; wer mit harten Drogen und Waffen o. ä. dealt, wird einfach nicht ein so großes Spektrum an Abnehmern vorfinden. Die Frage bzgl. Legalisierung dreht sich somit aber auch nicht in erster Linie um die Zurückdrängung krimineller Banden, hier müssen rechtsstaatliche Maßnahmen besser greifen; es geht dabei eher um die Frage, ob es nicht besser wäre, den Handel mit einer weichen Droge aus der kriminellen Ecke zu bekommen, damit die Öffentlichkeit mehr Kontrolle darüber bekommt, etwa was Zusammensetzung und Wirkung des Produkts betrifft und – rein finanziell gesehen – die Gesellschaft anstelle der OK profitiert. So, nun bitte ich aber, dass jetzt Schluss damit ist, denn das gehört hier alles wirklich nicht her. Wenn wir das ausdiskutieren wollen, dann im entsprechenden Thread.
grottenolm schrieb:Das eine schließt das andere nicht aus. Ich habe bereits vor geraumer Zeit geschrieben, dass es ebenso wichtig ist, die Fluchtursachen selbst anzugehen. Es werden aber gewiss auch in Zukunft weiterhin Migranten kommen und viele von ihnen werden, zumindest über einen längeren Zeitraum, hier bleiben. Eine gute Integration ist also wichtig, davon profitieren wir alle.
Bei einem anhaltenden Zustrom v. a. von muslimischen Einwanderern und das wird aller Voraussicht nach das Gros sein, werden wir uns über kurz oder lang in ein mehrheitlich islamisches Land evtl. arabischer Prägung verwandeln. Dann stellt sich, gerade in einer Demokratie, in der Mehrheiten entscheiden, die Frage, wer sich worein integrieren soll. Der Glaube, dass eine muslimisch geprägte Mehrheit die Wertvorstellungen einer westlich ausgerichteten Minderheit annehmen wird, ist halt doch ein wenig naiv…
Deshalb sollte man doch ein wenig früher ansetzen in der Betrachtung. Die Frage, ob es jetzt wirklich Sinn macht, dass die Welt nach Deutschland umzieht, weil die Leute sich daheim die Köpfe einschlagen, kommt doch nicht zu Unrecht auf. Syrien, Afghanistan, Irak sind allesamt Länder, in denen Menschen eigentlich ganz gut leben können; ausgerechnet auf dem Gebiet dieser Staaten sind schließlich die ersten Hochkulturen entstanden. Das heißt, sie sind ja nicht mehr oder weniger unbewohnbar aufgrund der naturräumlichen Ausstattung o.ä., ganz im Gegenteil, das Problem liegt wohl eher am Umgang der Leute dort miteinander und der Haltung gegenüber ihrer Gesellschaft. Die diesbezüglichen Problematiken zeigen sich dann eben auch, wenn sie in unserem Land sind, darüber diskutieren wir hier.
Aus diesem Grund plädiere ich für die Abschaffung der Einwanderung in dem Sinne, dass Leute das eine Land verlassen und sich einfach in einem anderen Land niederlassen. Die Migranten sind weiterhin mit ihrem Herkunftsland verbunden und ihre vorrangige Aufgabe muss sein, ihr Herkunftsland auf lange Sicht in einen Zustand versetzen, dass Leute dort zumindest ähnlich gut leben können wie in dem Land, in das sie ausgewichen sind. Der Migrant sollte nicht mehr als Neubürger verstanden werden, sondern als jemand, der lernt, was läuft im neuen Land besser als im alten und warum und wie ist was zuhause umsetzbar, wie kann man etwas z. B. in die Kultur des Herkunftslandes übertragen, übersetzen. Wenn er aber im neuen Land die gleichen Strukturen anstrebt wie daheim und nichts ändern will, kann er ja auch bei sich daheim, d. h. im Herkunftsland, so wie es nunmal ist, leben.
Kurze Rede, langer Sinn
:) Integration halte ich in der momentanen Situation für nicht funktionabel, man muss Migration z. B. gemäß obiger Anregungen neu und anders denken. Im Prinzip ist die Welt heutzutage halt zu überfüllt und zu vernetzt, als dass Migration im klassischen Sinne entsprechend Einwanderung mit abschließender Integration in die neue Gesellschaft tatsächlich noch erfolgen kann.