@Philipp Ja, da kriegt man ganz sicher zu viel. Das kann ich gut nachvollziehen.
Es zeigt aber auch, wie wir Taten auch anders empfinden, je näher sie dem eigenen Umfeld passierten. Als hier das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt stattfand, hat es sehr viele Menschen gegeben, die sich direkt betroffen fühlten, weil sie Opfer oder Zeugen kannten, erst kurz zuvor selbst auf dem Markt waren, sie nahe genug wohnten um die Sirenen stundenlang zu hören, und so weiter.
Zum Glück lebe ich in einem Umfeld, das daraus kein politisches Kapital schlagen wollte.
Meine Kollegin und ihre Familie hat nichtmal, nachdem ein abgelehnter Asylbewerber sie brutal angegriffen, geschlagen und beinahe vergewaltigt hat (nur der zu Hilfe kommende Bruder und ein Freund haben das Schlimmste verhindert und den Täter festgehalten, bis die Polizei kam) ihre Haltung gegenüber Flüchtlingen geändert. Der zweite Bruder fährt immer noch als Maschinist auf dem Schiff von Seawatch, der Vater engagiert sich als Anwalt für Flüchtlinge.