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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

341 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nationalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 17:03
@LoN

Wenn Du hier schon so allwissend daherkommen und andere Ansichten schlichtweg mit dem Wort "Falsch" abwatschen möchtest, solltest Du bei den Fakten bleiben und nicht mit billiger Schlagwortpolemik daherkommen.

Die katholische Kirche ist eine Firma, eine mit fetten Gewinnen und nicht minder gut bestückten Aktiendepots. Geld stinkt auch im Vatikan nicht. Da brauchst Du hier nicht scheinheilig die atheistische Staatsdoktrin der kommunistisch "genannten" Länder rauskehren wollen, denn auch dort war stets das Geld an der Macht, immer fein verhüllt hinter dem Mäntelchen vorgeschobener Ideologie, nicht zuletzt auch durch geschürten Nationalismus ermöglicht. Das Volk hat nichts zu melden, wird nicht gefragt, wenn für die Leute am Drücker nur die Kasse stimmt. Ist schon billig, wenn man sich so etwas dann als "Kultur" und Nationalstolz in den weichgespülten Kopf impfen lässt.

Wie gesagt, bemühe mal die Fakten und nicht dauernd nur Deine "Meinung".^^


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 18:03
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Die korrupten afrikanischen Regimes sind zum Beispiel eher ein Erbe der Kolonialzeit als Produkt der Kultur.
Es liegt nicht immer nur an der Kolonialzeit. Die USA, Kanada, Australien waren alle ehemalige Kolonien und trotzdem läuft es dort anders.
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:fein, wer sind denn die "erleuchteten" die geistig-kulturell "reifen"?
Es gibt kein "die Erleuchteten". Ob eine Gesellschaft reif dafür ist hängt von der Stufe des Wissens/der Technologie und dem kulturellen Niveau ab. Wissen/Technologie darf eben nicht wahllos verbreitet werden, sondern sollte im Optimalfall immer selbst erbracht werden können. Wer dazu nicht annähernd Fähig ist, die Prinzipien dahinter gar nicht verstehen, die Technologie noch nichtmal kopieren kann und im extremfall das ganze für "Zauberei" hält der ist eben nicht Reif dafür und entsprechend auch überhaupt nicht Fähig die Gefahren und Risiken abzuschätzen und damit Gewissenhaft umzugehen.
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:und was du als akzeptabel empfindest oder tolerierbar scheint mir doch sehr eng gefasst -
Und du würdest wohl auch noch bei rituellen Menschenopfern mitfeiern.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 18:23
@LoN
deine letzte aussage ist unpassend

und es ist klar: wer nicht verstehen will - wird nichs verstehen

auch wenn ich an manchen "ansichten", die aus tradition, religion entstanden sind meine zweifel habe, habe ich soviel respekt, dass ich es dem anderen zugestehe dies so zu leben

und damit keine neuen "vorschlaghammer" von dir kommen: ich lehne die beschneidung der frau, die unterdrückung usw. ab

und ich finde auch das kastensystem in indien sehr bedenklich usw. . . .


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 18:30
Zitat von LoNLoN schrieb:Die USA, Kanada, Australien waren alle ehemalige Kolonien und trotzdem läuft es dort anders.
Aus Nordamerika und Australien haben sich die Europäer auch nie zurückgezogen.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 20:38
@kiki1962
Ich hab dir weiter schon mal geschrieben um welche Art von kulturellen "Eigenheiten" es mir geht:
Zitat von LoNLoN schrieb:verkaufen minderjähriger Mädchen, Ehrenmorde, Schlagen&Unterdrücken von Frauen...
Und das es mir nicht um irgenwelche Banalitäten wie Musik/Photos o.ä. geht.

Wenn du mir dann trotzdem mit solchen Kommentaren kommst wie
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:und was du als akzeptabel empfindest oder tolerierbar scheint mir doch sehr eng gefasst -
Was soll ich dann dazu sagen?

@AtheistIII
Willst du jetzt ersthaft anmerken das der Rest der Welt Europäer braucht um was gebacken zu bekommen?


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 20:44
Sorry, war vorhin kurz vorm einpennen als ich das geschrieben hab.
Worauf ich hinauswollte war das in Amerika&Co ein anderes System vorgeherrscht hat als in Afrika.
Statt einer kleinen Elite die die Mehrheit unterdrückt hat und die nach dem Rückzug der Kolonialherren einfach nur ersetzt wurde hat in den Einwandererstaaten USA, Kanada und Australien unter den Siedlern, die hier auch einen Grossteil der Bevölkerung stellten schon ein relativ egalitäres System geherrscht.
Als die Kolonialherren wegfielen hatten diese Länder also eine ganz andere Herrschaftsinfrastruktur als die afrikanischen Länder.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 21:09
@AtheistIII
Das ändert nicht wirklich was an der Aussage. Die europäischen Auswanderer schafften es ein egalitäres System aufzubauen, sich im Fall der USA sogar die Unabhängigkeit zu erkämpfen und die anderen nicht.
Mich hat eh immer gewundert warum sich so viele Menschen von ein paar weißen Bonzen kontrollieren liesen.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 21:10
Weil die weißen im Besitz besserer Waffen und Technologien waren, deshalb
Es gab ja auch Aufstände, aber die wurden niedergeschlagen


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

05.05.2010 um 21:15
Zitat von LoNLoN schrieb:Die europäischen Auswanderer schafften es ein egalitäres System aufzubauen, sich im Fall der USA sogar die Unabhängigkeit zu erkämpfen und die anderen nicht.
Ich schätze das hing mit der Art der Auswanderer zusammen.
In Europa war die Elite der Adel, aber siedelte nur selten in die neue Welt über, das waren eher Leute die einen Neuanfang suchten.
Und Australien war eine riesige Gefängnisinsel.
Von daher gab es aus Sicht der Siedler niemanden der ein höheres Recht hatte als die anderen (jedenfalls keine Weissen), und das egalitäre System etablierte sich mehr oder weniger von alleine.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 00:17
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Weil die weißen im Besitz besserer Waffen und Technologien waren, deshalb
Es gab ja auch Aufstände, aber die wurden niedergeschlagen
Warum muss ich da gerade an Avatar denken^^?
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Und Australien war eine riesige Gefängnisinsel.
Meinst du das die Rechte der Verbrecher hier hoch angesiedelt waren?


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 00:23
Zitat von LoNLoN schrieb:Meinst du das die Rechte der Verbrecher hier hoch angesiedelt waren?
Ich meine, das die Hirarchie nicht von der Geburt abhing, was auch so blieb nachdem Australien nicht mehr nur eine Strafkolonie war.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 17:24
Nationalismus soll böse sein? Oje, dann hätten die stolzen Franzosen ein Problem. Oder die Italiener oder gar auch die Griechen. Klar dieses Thema ist wohl nur im nationalismusgeschädigten Deutschland, ein angeblich wichtiges Thema. Wir sind ja auch so national...höchstens mal zur Fußball WM/EM, ansonsten dümpeln wir auf den letzten Plätzen rum. Angeblich, denn das stand ja in der BILD... Leute die straflos die deutsche Fahne abfackeln geben dazu noch ihr bestes zu diesem Thema.

Deutsche sind in dieser Hinsicht "nationaldoof". Beispiel Abwrackprämie- während in Deutschland mit der Steuergeld-Gießkanne alle möglichen Autokonzerne der Welt beglückt wurden haben es die Russen anders gemacht. Sie haben auch eine Abrackprämie eingeführt, aber nur für russische Autos. Der Beitrag wurde klitzeklein auch in der BILD gebracht... Da fragt sich doch, wer wirklich ein angebliches Nationalproblem hat.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 17:56
Rund 60% der Deutschen sind der Meinung, "es leben zu viele Ausländer in Deutschland". Besonders attackiert werden Menschen aus Ländern mit starker islamischer Religion. Die klassischen NPD-Forderung, "Ausländer in ihre Heimat abzuschieben, wenn Arbeitsplätze knapp werden", teilen immer mehr Menschen und weite Teile der Arbeiterschaft, deren nicht vorhandenes Klassenbewußtsein sie zu gesinnungsmäßigen "Prolet-Ariern" macht. In dem rauher werdenden sozialen Klima nimmt die Zahl der Menschen zu, die etwas gegen Homosexuelle, Behinderte und Obdachlose haben. Über 37% der Bevölkerung finden es "ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen". Selbstverständlich steigt in diesem Klima die Zahl der überzeugten Antisemiten. So erklären über 10% der Deutschen: "Juden haben in Deutschland zuviel Einfluß". Laut und offen stimmen 62 % der Bevölkerung dem historischen Schlußstrich zu. Von Naziverbrechen will dieser Personenkreis "nichts mehr hören". Um diese deutsche Geschichtsentsorgung zu komplimentieren, wird der Konflikt in Israel und Palästina instrumentalisiert. 52% der Befragten sind der Meinung, "Israel tue den Palästinensern das an, was die Nazis den Juden angetan haben" und 44% sagen, "dass es ihnen aufgrund der Politik Israels verständlich sei, warum Juden gehaßt werden". Ergo, die Verbrechen des deutschen Faschismus werden im grauen historischen Nebel zu einem Randphänomen und die wirklichen Verbrecher sind kollektiv die Juden wegen der Handlungsweise der Regierung Sharon. Neben den absurden und den Nazismus verharmlosenden Vergleichen der Staatspolitik Israels mit der Shoah wird das antisemitische Axiom: "Die Juden sind selber am Antisemitismus schuld" hochgehalten. Wehe dem Menschen, der noch über Auschwitz nachdenkt oder gar darüber reden will. Der Haß der deutschen Kleinbürgerseele ist ihm gewiß.

Die Studie und ihre Bedeutung

Die Studie belegt ausgezeichnet, wohin sich die deutsche Leitkultur entwickelt. Sie legt aber auch nahe, über die Verirrungen in den Köpfen nachzudenken, Ursachen zu entdecken und gesellschaftliche Gegenstrategien zu entwickeln. Dabei nützt es wenig in Depressionen zu verfallen oder den Deutschen, wie es einige Teile der deutschen Linken tun, Bomber Harris an den Hals zu wünschen. Auch ist zu bilanzieren, dass der im Jahr 2000 von der Regierung ausgerufene "Aufstand der Anständigen" (falls er jemals ernst gemeint war) grandios gescheitert ist. Was sind also die Ursachen für die katastrophale Verdrehung der Bewußtseinslage in Deutschland und was kann dagegen getan werden? Hierzu einige Anmerkungen mit dem erklärten Ziel zur Entblödung beizutragen.

Anmerkung 1. Die bürgerliche Mitte befördert Rassismus und Antisemitismus.

Im Jahr 1998 hielt Martin Walser seine berühmte Frankfurter Paulskircherede. In der Rede fühlte sich der Literat vom Bodensee von der "Moralkeule Auschwitz" bedroht und sprach sich gegen die Errichtung einer zentralen Gedenkstätte für die ermordeten Juden in Berlin aus. Die deutsche Elite applaudierte begeistert. Nur der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden Ignatz Bubis verweigerte den Applaus. Kurz vor seinem Tod sprach Bubis den Satz aus: "Ich habe nichts, fast nichts erreicht". Damit kritisierte Bubis nicht nur den antisemitischen Mob, sondern auch die bürgerliche Mitte in Deutschland mit ihrer "Walserei" und "Schlußstrichmentalität". Die abgelaufene Debatte über die Entschädigung von Zwangsarbeitern hatte seitens des BDI einen starken antisemitischen Unterton. Herr Hans Olaf Henkel (ehem. BDI-Chef) tritt in seinem neuen Buch für eine "Neubewertung der deutschen Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert" ein. Henkel will "die deutschen Opfer des Weltkrieges" deutlicher erwähnt wissen. Die Literatur und der Film hat diese Neubewertung seit einiger Zeit vollzogen, Buchpublikationen über die "verbrecherischen Bombenangriffe" und über das Schicksal der Heimatvertriebenen dominieren den Markt. Gedenkstätten werden vor allem im Osten Deutschlands umgestaltet, es entsteht eine Gedächtniskultur, welche die DDR mit dem NS-Regime gleichsetzt. Diese Ungeheuerlichkeit normalisiert nazistische Verbrechen und verharmlost den Hitlerfaschismus. In dem Film "Der Untergang" wird dem Publikum der Massenmörder Hitler als leicht vertrottelter, kranker, netter Onkel präsentiert. Die Würdigung der "menschlichen Seite Hitlers" und seiner "Tragik" rief in den Feuilletons der großen Zeitungen begeisterte Verzückung hervor. Der Antisemitismus und die Entsorgung deutscher Geschichte erfolgt aus der Mitte der deutschen Gesellschaft heraus. Braune Blätter wie die National-Zeitung oder die Deutsche Stimme knüpfen an diese Soße an und versuchen ihr eine noch radikalere Würze zu verleihen. Die Hetze gegen Asylbewerber und gegen Menschen aus islamischen Ländern ist kein Privileg der selbsterklärten Nazisten. Auch ein Herr Schilly errichtet Flüchtlingslager in Nordafrika und Kanzler Schröder spricht von der Gefahr, "dass sich Parallelgesellschaften in Deutschland entwickeln". Einer seiner Vorgänger im Amt, Helmut Schmidt, nannte die "Aufnahme ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland einen Fehler". Der jetzige CDU Parteitag hat als zentrales Element "die Liebe zum Vaterland" entdeckt. Herr Stoiber will von "Nichtdeutschen einen Eid auf das Grundgesetz" erhalten. All den genannten Kräften ist gemein, den Nichtdeutschen als Problemfall darzustellen und entsprechend zu handeln. Natürlich sind aus dem etablierten Parteienspektrum am Rande auch Worte gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit zu vernehmen. Diese Worte widersprechen den realen Taten, sie sind Lippenbekenntnisse nach dem Motto: "Der Dieb schreit, haltet den Dieb". Wer von den Eliten in diesem Land ernsthafte Taten gegen Islamophobie, Rassismus, Schwulenfeindlichkeit und Antisemitismus erwartet, könnte genauso gut von einer Kuh hervorragende Leistungen im Eiskunstlauf erwarten.

Anmerkung 2: Ökonomische Basis und Überbau

Real gerechnet gibt es in Deutschland mehr als 6 Millionen Menschen ohne Arbeit. Die Regierung Schröder betreibt mit der Agenda 2010 im allgemeinen und mit Hartz IV im besonderen ein soziales Verelendungsprogramm. Gegenwärtig jagt eine asoziale Notverordnung die andere. Das bürgerliche Establishment nennt ihre Politik - die vielen Leuten das Blut aus den Zehen treibt, weil sie sich keine neuen Schuhe mehr leisten können - "alternativlos". Alternativlos soll es demzufolge sein, dass die Gewinne der DAX notierten deutschen Unternehmen explodieren (bei Daimler Chrysler stieg er im Jahr 2004 um 677 %). Der neue Armutsbericht für die BRD gibt darüber Auskunft, wie immer mehr Menschen verarmen und eine kleine Schicht von Multimillionären immer reicher wird (das Privatvermögen der Bundesbürger schnellte von 3,9 Billionen Euro im Jahr 2002 auf fast 5 Billionen Euro Ende 2004). Die Medienlandschaft predigt "Eigenverantwortung" und "sozialen Umbau". Das ökonomische Gesetz, nach dem der Stärkere den Schwächeren frißt, dringt als Leitgedanke immer stärker in das Bewußtsein. Die Ellenbogengesellschaft feiert sich in jeder Talkshow selbst ab. Geschichtliche Verantwortung (Holocaust) und Solidarität werden an den Rand gedrängt. Die betriebswirtschaftliche Rechnung, das Prinzip "jeder ist sich selbst der nächste" und "nach oben buckeln und nach unten treten" sind die relevanten Leitprinzipien. Der Standort Deutschland ist ein wichtiges Gut und hat sich mit Macht in der Welt durchzusetzen. Die Standortpropaganda ist ein nationalistisches Projekt und ist gegen andere Länder gerichtet. Die Ergebnisse der Untersuchung des Bielefelder Institutes können demzufolge niemanden überraschen. Es sei denn, es wird der Zusammenhang zwischen der ökonomischen Basis, dem Überbau und der deutschen Tradition ignoriert. Natürlich ist es im Interesse der sozial privilegierten Schicht, wenn sich in einer wirtschaftlichen Krise die Wut und der Haß breiter Massen nicht gegen die "Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft" oder gar das System richten. Rassismus und Antisemitismus sind wichtige Mittel, um das System in Krisenzeiten sattelfest zu machen. In jeder Krise steigt bei einer "privilegierten Nation" der latent vorhandene Rassismus und Antisemitismus an. Nach dem Gründerkrach 1873 formierte sich in Deutschland die antisemitische Partei des Hofpredigers Stöcker, die NSDAP wurde nach dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 zur Massenpartei. Diese Gruppen und Parteien hatten ihre Eigendynamik und waren der alten Elite nicht unbedingt sympathisch, ab einer gewissen Stufe wurden sie allerdings von den damaligen Eliten als notwendig empfunden, um mit der roten Gefahr fertig zu werden. Diese rote Gefahr gibt es im heutigen Deutschland nicht, sehr wohl aber die Gefahr von sozialen Protesten. Aus ökonomischen Gründen wird demzufolge das Bürgertum mit dem in der Studie beschriebenen "Ressentiments" und vielleicht mit der NPD dauerhaft leben können.

Anmerkung 3: Erwünschter und unerwünschter Antikapitalismus

Nach wie vor steht der Plan von General Motors, an den Opel Standorten in Deutschland 10.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Über sechs lange Tage wehrte sich die Opel Belegschaft in Bochum auf multinationaler Grundlage gegen diese Maßnahme. Die Belegschaft verwahrte sich während des Streiks (Informationsveranstaltung) gegen Anbiederungsversuche der nazistischen NPD. Den Beschäftigten war klar, nur in der Einheit der Arbeiterschaft gibt es die Chance, gegen die Pläne der Geschäftsleitung zu bestehen. Den Kollegen bei Opel Bochum wurde während des Kampfes dringlich von ihrer Radikalität abgeraten. Gegen den Kampf sprach sich die Wirtschaftspresse, aber auch Superminister Clement aus. Augenscheinlich witterten sie die Gefahr, dass sich der Kampf der Opelbeschäftigten verbreiten könnte. Denn auch in rein deutschen Unternehmen stehen Stellenabbau sowie generelle Kostensenkungen auf der Agenda. Dennoch wurde den Opelbeschäftigten "wohlwollende Aufmerksamkeit" zuteil. Die Bild-Zeitung wetterte gegen die Wild-West-Methoden amerikanischer Manager, der Stern attackierte das "grausame amerikanische Management" in seiner Titelstory. Statt über ganz normale kapitalistische Vorgänge zu berichten, die in Deutschland allgegenwärtig sind, wurde ein spezieller raubtierhafter US-amerikanischer Managementkapitalismus konstruiert. Antikapitalismus ist durchaus erlaubt, solange er auf nationalistischer Basis bleibt. Die Berichterstattung über die Auseinandersetzung bei Opel zeigte den Kern der deutschen Ideologie, wonach es einen guten deutschen und einen schlechten US-amerikanischen Kapitalismus gibt. Vergangene Woche machte sich Herr Piper in der SZ Gedanken, wie man die hohen Gewinne der Deutschen Bank bei gleichzeitig stattfindenden Personalabbau ungefährlich verkaufen kann. Pipers Quintessenz lautete: "Internationale Kapitalanleger verlangen nun mal eine hohe Rendite." Ergo, nicht der Kapitalismus ist das Problem, sondern irgendwelche anonyme Finanzspekulanten stecken hinter dem Debakel. Diese personifizierte Darstellung wird von offen rechten und antisemitischen Schreibern erweitert, der Antisemit löst dann das angebliche Rätsel, indem er den Juden entdeckt. Verkürzte oder nationalistische Kapitalismuskritik landet aufgrund der Tradition des Antisemitismus notwendigerweise bei den Protokollen der Weisen von Zion, egal ob der SZ-Schreiber dies beabsichtigt oder nicht.

Anmerkung 4: Argumente und soziale Kämpfe

Die Studie aus Bielefeld belegt, dass dem sehr stark gewordenen Rassismus und Antisemitismus argumentativ entgegen getreten werden muß. Dabei hat man sich vor falschen und unzuverlässigen "Freunden" zu schützen. Argumente alleine können jedoch nur zum Teil Wirkung entfalten. Jedes Argument gegen deutsche Zustände und Bewußtseinslagen muß mit Taten unterlegt werden. Statt einem faulen, latent antisemitischen Antikapitalismus, gilt es die Frage nach einem wirklichen Antikapitalimus zu stellen. Es wäre eine fundamentale Aufgabe der Gewerkschaften, auch im eigenen Interesse, den Widerstand gegen Hartz IV praktisch auf die Straße zu tragen. Soziale Kämpfe sind angesichts der Lage im Land notwendig und beinhalten die Chance zu einem anderen Diskurs. Gemeinsame Aktionen von Deutschen und Nicht-Deutschen gegen Arbeitsplatzabbau und sozialen Kahlschlag bringen die Menschen einander näher. Die Argumente gegen Rassismus und Antisemitismus erhalten Fleisch und Blut, dies entsteht durch gemeinsames Handeln und dem damit einhergehenden Lernprozeß. Solange die Realität ökonomischer Herrschaft verbunden mit ideologischer Dominanz nicht zur Disposition gestellt wird, kann der gute Artikel sowie das Argument gegen Fremdenfeindlichkeit nur beschränkt wirken. Die Studie des Institutes aus Bielefeld sollte Anlaß geben, eingefahrene Verhaltensweisen, Politikmuster und Routinen zu überprüfen.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 18:00
@tingplatz
Jemand der sich den Namen Tingplatz gibt ist in solchen Threads garantiert gut aufgehoben,vor allem weil er so emotionslos,sachlich und trocken zu argumentieren versteht,das er primadonnenhaft um jede sich ihm bietende Tretmine herumschwebt


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 21:56
@Warhead

"Sprengkopf" hört sich nach einem Faible für Bombenlegen oder Bombenwerfen an.... Tingplatz ist der alte Versammlungsplatz der Germanen, wo Entscheidungen getroffen wurden. Ansonsten kommt da auch noch etwas sachliches oder zerbrichst du dir den ganzen Tag den Kopf, welche Menschen hinter Pseudonymen stecken?


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 22:07
Zitat von tingplatztingplatz schrieb:Oje, dann hätten die stolzen Franzosen ein Problem. Oder die Italiener oder gar auch die Griechen.
Stimmt, die Franzosen haben keine Probleme, die Immigranten dort sind so froh über ihre Behandlung das sie ebenfalls mithelfen wollen die Autoindustrie zu retten indem sie eine ganz eigene Abwrackprämie in den Vororten eingeführt haben.
Auch der italienische Umgang mit afrikanischen Flüchtlingen ist geradezu mustergültig, während sich der nationalistische Regierungschef dort um nichts anderes sorgt als darum, faire, objektive Politik zu machen.
Dabei denkt er natürlich nicht im Traum daran sein Medienmonopol zum eigenen Vorteil zu nutzen.
Und die Griechen feiern auf der Strasse und zünden Freudenfeuer an...


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 22:20
@AtheistIII

Du bist ja ein ganz schlimmer Zyniker... Was hat Nationalismus mit Vandalismus zu tun?
Ansonsten braucht man bei den Franzosen nur gut Fußball spielen und man ist integriert. Keinen interessierts ob du dann aus Algerien kommst.

Der italienische Umgang mit Flüchtlingen - ach das ist längst nicht alles, du hast die Rumänen vergessen die dort grundsätzlich als Kriminelle angesehen werden...Das Rumänenproblem wird dort als das weit aus größere Übel wahrgenommen. Hat aber wohl auch sehr wenig mit Nationalismus zu tun, sondern eher mit Innerer Sicherheit.


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Nationalismus - Die Wurzel des Bösen

06.05.2010 um 22:26
@tingplatz
Kann ich dir sagen,ein Kumpel lief bei der letzten WM mit nem polnischen Trikot rum...und wurde überall gejagt


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06.05.2010 um 22:26
@tingplatz
Was haben die Gefahren von Nationalismus eigentlich mit dem zu tun, was Du hier postulierst?


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06.05.2010 um 22:33
@schmitz

Was sind den für dich die Gefahren des Nationalismus? Ich glaub mich zu erinnern, dass der normale Nationalismus beim C Spiel Civilication als Fortschritt der Zivilisation bewertet wurde.


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