Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Bananengrips

Es gibt für Deutschland keine historischen Verpflichtungen mehr.
Zum glück sieht man in Deutschland die vergangenheit dennoch weiterhin kritisch.

@shionoro

Mit "historisch gezwungen" meine ich, dass auf Grund der Vergangenheit Deutschlands eine größere Erwartungshaltung besteht, gegen Rechtsextreme vorzugehen. Nicht, dass dies verbindlich festgelegt wäre.

@Bananengrips

Höchstens IN Deutschland, und das zurecht, aber schon lange nicht mehr außerhalb von deutschland, mit ausnahme eventuell von israel.

Die Vergangenheit kann ein Grund für die Erwartungshaltung sein, in Deutschland stärker gegen den Rechtsextremismus vorzugehen als anderswo. Sie ist aber kein Grund, gegen andere Formen des Extremismus nicht ebenso kategorisch vorzugehen. Ganz im Gegenteil!

@Bananengrips

Bananengrips schrieb:Man war gewollt oder ungewollt, Handlanger von Linksfaschisten.

Es bereitete mir heftigste Kopfschmerzen, dass du die Grenzer als "Linksfaschisten" bzw die DDR-Diktatur als "Linksfaschismus" titulierst.
Klar ist: Du meintest totalitäre Züge, Gewalttätigkeiten, verkalktes Denken, Ignoranz und Meinungsdiktatur. Doch das ist alles, aber nicht linksfaschistisch!
Der linke Faschismus als Flügellager der faschistischen Bewegungen entstand vor allem in Spanien (Falangisten, Jose Antonio Primo de Rivera und Ledesma Ramos) und in Italien (Robert Michels, Mussolini bis '37, Guiseppe Gentile) sowie in Frankreich (Parti Populaire Francaise von Jacques Doriot, darunter viele Schriftsteller wie Drieu la Rochelle und Robert Brasillach).
Diese Gruppen und Parteien entstanden aus dem Willen heraus, die Gesellschaft zu integrieren, eine antiliberalistische Synthese aus Nationalismus und Sozialismus zu schaffen und den Fortbestand des Volkes, jenseits von Kapitalismus und Bolschewismus, zu bewahren.
Zehntausende Linksfaschisten kämpften in den Heeren des Reiches an der Ostfront und in ihren Ländern gegen Partisanen.
Und nun werden sie von Dir - sicherlich ohne böse Hintergedanken - auf das Schwerste beleidigt.

@Bananengrips
Siehst du wirklich keinen Unterschied zwischen dem 3.Reich und der DDR?

Schon mal etwas von den Nürnberger Gesetzen gehört?

Original anzeigen (1,3 MB)

Das „zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ erlassene Gesetz verbot die Eheschließung sowie den außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Nichtjuden. Es sollte der sogenannten „Reinhaltung des deutschen Blutes“ dienen, einem zentralen Bestandteil der nationalsozialistischen Rassenideologie. Verstöße gegen das Gesetz wurden als „Rassenschande“ bezeichnet und mit Gefängnis und Zuchthaus bedroht. Die Strafandrohung für außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Nichtjuden richtete sich nur gegen den Mann, nicht gegen die Frau.
Wikipedia: Nürnberger Gesetze

Gab es so etwas menschenverachtendes auch in der DDR?

Nö, das Schlimmste was hier immer wieder angeführt wird ist die eingeschränkte Reisefreiheit. Die Republikflucht war in der DDR eine strafbare Handlung. Das wußten alle und wer gegen das Gesetz verstieß mußte mit den Folgen rechnen, was meistens eine mehrjährige Haftstrafe bedeutete. Etwa 35.000 politische Häftlinge wurden damals von der BRD freigekauft. Nur in den wenigsten Fällen wurde jemand an der Grenze getötet.



An diese im Verhältnis zum 3. Reich lächerlich geringen Zahlen kommen unsere heutigen Rechtsextremen aber locker ran.


182 Todesopfer durch rechte Gewalt in Deutschland
http://newsempoerenvernetzenveraendern.wordpress.com/2011/11/20/die-namen-der-182-menschen-denen-rechtsradikal-das-leben-nahmen-kinder-frauen-manner-punks-polizisten-obdachlose-rechtsanwalte/

Tripane schrieb:*LOL* Dieser Argumentationsversuch ist ja wohl auch mehr als verräterisch. Das Dritte Reich ist nunmehr seit fast immerhin 70 Jahren Geschichte, und dennoch beruft sich der deutsche Linksextremismus unentwegt darauf und begründet damit seine eigene Existenzberechtigung.

Ein interessantes Statement. Der toitsche Linksextremismus beruft sich also auf die Nationalsozialisten des Dritten Reichs und begründet damit seine Existenzberechtigung?
Andere Daseinsberechtigungen für Linksextremisten gäbe es natürlich keinesfalls, zumal der gewaltbereite Faschismus laut Deiner hervorragenden Expertise schon mit der Gründung der BRD schlagartig an Boden verlor.
Der Terror von Rechts muß also ursprünglich von Links sein, wahrscheinlich besteht der NSU auch aus lauter Linksextremisten? Vielen Dank für die Klarstellung, das erklärt natürlich alles.

Cheers! :trollbier:

martyrCarlo schrieb:Zehntausende Linksfaschisten kämpften in den Heeren des Reiches an der Ostfront und in ihren Ländern gegen Partisanen.

!(!!)

bit schrieb:Gab es so etwas menschenverachtendes auch in der DDR?

Ich finde es gefährlich sich von derlei Vergleichen komplett verabschieden zu wollen. Die DDR war ein totalitäres System, das kannst Du nich ernsthaft auf die Reisefreiheit reduzieren wollen. Die Stasi wäre m.E. problemlos mit der Gestapo zu vergleichen.
Außerdem war die DDR keine eigenständige Institution, geschweige denn souveräner Staat, sondern Teil des Ostblocks und damit willfähiger Diener knallharter Stalinisten im Kalten Krieg. Diese rotlackierten Menschenfeinde brauchten sich vor den Nazis jedenfalls nich zu verstecken, same shit different uniform.

kurvenkrieger schrieb:Diese rotlackierten Menschenfeinde brauchten sich vor den Nazis jedenfalls nich zu verstecken

Da Du ja ein Experte auf dem Gebiet zu sein scheinst,es gab wohl KZ´s in der DDR? Oder mordende,prügelnde Horden,die wahllos auf Menschen eingedroschen hatten?

@Badbrain

Nein, aber in Russland schon.
UNd daraus bezog sich kurvenkriegers aussage.

@shionoro
Reden wir von Russland?

@Badbrain

Er sprach vom Ostblock, nicht nur von der DDR. Und ja, Stalins berüchtigte Gulags sind durchaus mit den Vernichtungslagern der NS-Diktatur vergleichbar.

@Rho-ny-theta
Der Kontext bezog sich auf DDR. So steht es da.

@Badbrain

Wir reden davon, dass die DDR ein Vasallenstaat Russlands war und daher eben die Dinge die da abliefen auch mitgetragen hat.

dass die DDR nicht groß eine andere Wahl hatte sehen wir in tschechien, dennoch.

@Badbrain

kurvenkrieger schrieb:Die Stasi wäre m.E. problemlos mit der Gestapo zu vergleichen.
Außerdem war die DDR keine eigenständige Institution, geschweige denn souveräner Staat, sondern Teil des Ostblocks und damit willfähiger Diener knallharter Stalinisten im Kalten Krieg. Diese rotlackierten Menschenfeinde brauchten sich vor den Nazis jedenfalls nich zu verstecken, same shit different uniform.

Für mich ist der Kontext da ziemlich klar.

@Rho-ny-theta
Ok,bleiben wir beim Erbsenzählen,denn dann haste den 1.Satz rausgelassen,auf den Dein fettgedruckter sich bezieht.

@Badbrain

Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was dein Problem ist.

Mein Problem? Ich habe keines,ich möchte nur mal nähere Ausführungen von jemanden(ich nehme an,er ist es bei diesen Aussagen),der weiß wovon er redet,wenn er beides vergleicht. Das ist kein problem,nur eine Auskunft ;)

@Badbrain

sind wir uns denn einig, dass die Taten stalins genauso verurteilenswert sind und ihre relativierung genauso übel wie die relativierung von nazi verbrechen?

@shionoro
Ja das sind wir und für dessen aufklärung bin ich auch,das ist wichtig für alle.