Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Chainbreaker

Ordnung, Pünktlichkeit, Anstand usw. kann man aber auch ohne den ganzen NS-Kramhaben.

Ich denke: Die nationalsozialistischen Führungspersönlichkeiten haben propagandamäßig genau gewusst, was sie taten, wie sie das Volk möglichst vollständig auf ihre Seite ziehen können.
Und man sollte vorsichtig sein mit Aussagen wie:,,Ich hätte da auf keinen Fall mitgemacht", denn man muss sich vor Augen halten: Zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gab es noch kein vorheriges Negativbeispiel und Aufklärung, wie es bei uns heute der Fall ist.
Wenn da die HJ eine ihrer Paraden veranstaltete, dann kann ich mir gut vorstellen, dass ihnen viele Jungs nachgelaufen sind.

Trotzdem, ein Schönreden der NS-Zeit ist unangebracht.

Gute Werte wie Pünktlichkeit oder Hilfsbereitschaft sind nicht abhängig von der NS-Ideologie.

Oh und zum Thema Anstand gegenüber älteren Menschen oder überhaupt gegen andere Menschen:

Ehre, wem Ehre gebührt. Wer sich freundlich und anständig benimmt, dem verhalte ich mich auch freundlich und anständig gegenüber. Wer nicht, der bekommt die entsprechende Antwort.

Nur, weil jemand ein gewisses Alter erreicht hat, muss man ihn nicht automatisch respektieren.

@Chainbreaker
Die Familie gibt Dir diese Werte mit, schön, dass Du es einsiehst. Schneid gibt es auch huete, man muß es nur zu Hause bei seinen Kindern tun, so wie ich. Und Zusammenhalt in der Familie den gibts auch heute noch. Pflegen muß man ihn natürlich, aber das war früher nicht anders.
Komm also mal zum Punkt, was denn früher alles besser war, gerade in dieser Zeit von BDM, HJ etc. Ich finde da nichts. Pfadfinder gibts heute auch, allerdings ohne irgendwelche Hintergedanken in Bezug auf Krieg.

@mothwoman

Genau so siehts aus, nur die Not schweißt zusammen im Notfall.

@Badbrain
. Pfadfinder gibts heute auch, allerdings ohne irgendwelche Hintergedanken in Bezug auf Krieg.

Vor allem FREIWILLIG.

Hallo, Mothwoman.

Ganz einfach, es werden im Fernsehen immer die gezeigt, die was Negatives zu sagen haben. Ich war bei der HJ, meine beiden Schwester waren beim BDM. Und beide leben heute auch noch, und sie würden Dir sagen: Es gibt rein gar nichts, was da verachtenswert wäre. Und um das nochmal zu erklären: Wir sind eine andere Generation! Ich will weder Hitler gutreden noch sonstjemanden. Wir sind Kinder unserer Zeit.

@Chainbreaker
Nein, die Damen hatten nicht wirklich etwas Negatives zu sagen. Sie haben nur im Laufe der Zeit erkannt, dass sie zu etwas gezwungen wurden.
Alle haben gesagt, dass die Zeit für sie damals (der BDM begann mit 8 Jahren) schön war. Ausflüge, Singen, Sport, Freundschaften pflegen.
Nur haben sie eben (mit Abstand gesehen) erkannt, dass das nicht "natürlich" war, sondern konstruiert. Und sie alle in eine bestimmte Richtung schubsen sollte.

Man sieht ganz deutlich, wo Eure Tendenzen liegen. Ich bin weder stolz darauf noch kann ich mich rühmen mit meiner Zeit. Und eh es jetzt noch mehr Streit gibt, lasse ich es sein. Die Argumente gehen mir nicht aus, aber ich sehe, dass es nichts bringt. Das verläuft sich dann in endlosen Schlangen, besonders wenn mehrere gegen einen sind. Wahre Demokratie! In diesem Sinne verabschiede ich. Und ich wünsche Euch trotzdem nur das Beste in dieser Welt.

Gruß
Chain

Chainbreaker schrieb:Ich war bei der HJ, meine beiden Schwester waren beim BDM. Und beide leben heute auch noch, und sie würden Dir sagen: Es gibt rein gar nichts, was da verachtenswert wäre.

Und wenn es Blumenpflückervereine wären: alleine die Zwangsmitgliedschaft ist verachtenswert.

@Chainbreaker
Schade, dass Diskussionen hier oft so enden, dass sich einer in die Ecke gedrängt fühlt. Dazu sind Diskussionen nicht da.
Aber auf seine Meinung zu pochen und anderen abzusprechen, dass sie "Ahnung" von etwas hätten, das kann´s am Ende auch nicht sein.
@Badbrain z.B. hat dich doch gefragt, was an der Zeit für dich toll war. Du hast darauf noch nicht wirklich geantwortet. Du bist schliesslich Zeitzeuge. Wir alle nicht.

Chainbreaker schrieb:Das verläuft sich dann in endlosen Schlangen, besonders wenn mehrere gegen einen sind. Wahre Demokratie!

Genau. in der alten Nazizeit gab's keine Gegenrede. Und wer es gewagt hat, wurde auf die eindeutige Art und Weise darauf hingewiesen, dass das nicht geht.

@Chainbreaker
Du hast dein Recht, zu meinen, was du willst. Ich jedoch habe das Recht, nicht deiner Meinung zu sein und das auch zu äußern.

Großer Unterschied zu "damals".

Zwangsmitgliedschaft in der HJ?
Das höre ich zum ersten mal.
Man wurde von den gleichaltrigen garantiert gemobbt, wenn man nicht dabei war, so wie heute wenn man billig Klamotten trägt aber "zwang"?
Es war eben damals normal das man da hin ging. Man wollte dazu gehören.
Das dieser "Willen" auf Propaganda beruhte ist klar, aber dennoch konnte man durchaus draussen beleiben.
Mir sind Geschichten von Leuten bekannt, die ihre Eltern dafür gehasst hatten weil sie nicht in die HJ durften.

Ja, die ganze HJ und der BDM waren schon eine tolle Sache. Jeder hatte seinen Platz im System, man war überlegen, war konditioniert, war Teil der "Herrenrasse".

Werte, vorgefasst, genormt nach kranken, engen und großdeutschen Träumen ausgerichtet, "hart wie Kruppstahl", dem Führer treu bis in den Tod.

Ja, früher war alles besser, weil es war so einfach, wenn man denn nur auf der richtigen Seite stand und sich nicht zufällig die falschen Gene, in das doch so reine Blut geschlichen hatten, aber was interessierte das den Pimpf?

Da sind ja inzwischen auch nicht Jahrzehnte vergangen, die den ganzen Schrecken unverblümt ans Licht der Wahrheit gezerrt haben, Nein, das ist ja alles gelogen.^^

Es wundert mich nicht, warum einige "Alte" ihr Geld in rechtsextremistische Organisationen investieren, in Revisionismus anlegen, um nur ja die "schönen Bilder" der eigenen Jugend zu schützen und die eigene Verblendung und den, wenn auch geringen Anteil an allem, weiterhin dem Vergessen anheim stellen wollen.

@Trapper
In den Schulen wurde für den Eintritt in die HJ geworben. Lehrer wurden zu diesem Zweck sogar zu Hausbesuchen bei den Eltern aufgefordert. Die öffentlichen höheren Schulen wiesen den größten Organisationsgrad auf. Hier waren fast 90 Prozent aller Schüler in der HJ. Insgesamt waren vor dem Zwang zum Eintritt in die Hitlerjugend 60 Prozent aller Jugendlichen zwischen zehn und achtzehn Jahren in der Hitlerjugend vertreten.

Quelle: http://www.dhm.de/ausstellungen/lebensstationen/ns_4.htm (Archiv-Version vom 15.04.2010)

@Trapper

,,Du musst nicht mitmachen. Aber WENN du NICHT mitmachst, dann treten wir dir in den Hintern, dann bist du ein Volksverräter!"

Denke, so etwa in der Art lief es schon, denn wenn die Naziführer etwas nicht wollten, dann waren es selbstständig denkende, freie Menschen und Jugendliche, die vielleicht mal zu deren Gegnern werden würden.

Das kann man durchaus als Zwang bezeichnen, wer freiwillig mitmachte, okay, wer nicht, der hatte es schwierig.

@mothwoman
Sag ich doch.
Druck von allen Seiten. Aber kein Gestzt welche die Teilnahme vorschrieb.

Trapper schrieb: Zwangsmitgliedschaft in der HJ?
Das höre ich zum ersten mal.

ja, grantiert :D

@Trapper
Hab den Rest nicht kopiert...

Am 19.04.1936, als Geschenk zu Hitlers Geburtstag am 20.04., konnte erfolgreich gemeldet werden, daß der Jahrgang 1926 zu 90 Prozent aufgenommen worden war. Um eine totale Erfassung der Jugend zu erreichen, wurde mit dem "Gesetz über die Hitlerjugend" von 1936 und den zwei Durchführungsverordnungen von 1939 die Mitgliedschaft in einer Organisation der Hitlerjugend Pflicht.

@mothwoman
Interessant. Hatte ich nicht gewusst.
Zumal der Zeitgeist und die damalige begeisterung dafür eh für regen Zulauf sorgte.

Trapper schrieb:Zwangsmitgliedschaft in der HJ?

Ab 1937 mit dem "Gesetz über die Hitlerjugend":

§ 1 Die gesamte deutsche Jugend innerhalb des Reichsgebietes ist in der Hitlerjugend zusammengefaßt.

http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/hjgesetz/index.html

@Trapper
Ja, und der Rest wurde eben rekrutiert. 10jährige, die militärisch gedrillt wurden...war schon ne tolle Zeit. *Ironiemodus on*

Chainbreaker schrieb: ! Ich erwarte nie Verständnis, das hat mich die Nachkriegszeit gelehrt.

Für gewisse Dinge wäre es auch sehr unangebracht Verständnis zu erwarten.

Es gab aber auch paar Leute die denen schon vorher wenig Verständnis entgegengebracht wurde.

Hast du damals sicher nicht mitbekommen,diese Menschen aber sehr wohl.

Und ich bin immer skeptisch wenn ein 83 Jähriger von der tollen Nazizeit daherschwafelt..in einem Forum.

Da tendiert mein Hang zur Höflichkeit auch gegen 0....Kelvin