Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@abberline
Oftmals sind das alte Hasen. Die schon seit ewigkeiten dabei sind. Seit es die Wehrpflicht nicht mehr gibt, werden Anwärter beim Auswahlverfahren 3 Tage beleuchtet.
Man weiß von „einem“ Psychologen Gespräch, aber eigentlich wird man von der 1. Sekunde an ausgehorcht. Das sind ganz subtile Fragen die so nebenbei kommen. Die wenigsten können so gut schauspielern dass das nicht raus kommt.
Aber dennoch is es ein verschwindend geringer Teil auf die Gesamtmenge der Soldaten gesehen. Dass jeder einzelne einer zu viel ist und weg muss, steht außer Frage.

6.PzGren391 schrieb:Aber dennoch is es ein verschwindend geringer Teil auf die Gesamtmenge der Soldaten gesehen. Dass jeder einzelne einer zu viel ist und weg muss, steht außer Frage.

Das ist der Punkt. Ein paar Trottel bringen die ganze Truppe in Verruf und ja, auch einige Hundert sind bei der Größe "ein paar wenige"

@abberline

Nicht Trottel, sondern Rechtsextremisten, Faschisten und neoNazis.

Die Präsidentin des Bundeswehr-Geheimdienstes MAD, Martina Rosenberg, berichtete in der Anhörung vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium von 1397 extremistischen Verdachtsfällen, die derzeit in ihrer Behörde bearbeitet würden. Davon werde die große Mehrheit – etwa 1200 Fälle – »dem Bereich Rechtsextremismus einschließlich der Kategorie Reichsbürger und Selbstverwalter« zugeordnet.

Ebenfalls aus dem Link: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-geheimdienste-besorgt-ueber-hohe-zahl-von-extremisten-in-uniform-a-dc76e10f-abf9-4326-a4aa-77a8d00205a6

6.PzGren391 schrieb:Aber dennoch is es ein verschwindend geringer Teil auf die Gesamtmenge der Soldaten gesehen. Dass jeder einzelne einer zu viel ist und weg muss, steht außer Frage.

So verschwindend gering finde ich die Zahl gar nicht, ehrlich gesagt. Die ist schon wirklich alarmierend, aber dafür ist nicht der Bundeswehr die "Schuld" anzulasten - auch nicht, wenn sie bei der Musterung (falls das noch so heisst?) nicht sofort erkannt werden.
Ebenfalls steht im verlinkten Artikel, dass vermehrt Angehörige von Soldaten und Sicherheitskräften in einschlägigen Netzwerken zu finden seien - wer soll das alles zeitnah überprüfen? Ist doch völlig logisch das manches erst spät/viel zu spät ans Tageslicht kommt. Meine Vermutung ist das wehrtaugliche durchaus durchleuchtet werden, aber eben erstmal nur diese. Und strunzenblöde sind leider auch Nazis nicht - gesinnungstechnisch zwar schon aber eine Schubkarre kriegen auch die intellektuell geschoben. Man weiss also um jedes wachsame Auge und verstellt sich. Man hat ja ein Ziel und das gilt es zu erreichen.
Und auch in anderen Berufen gibt es leider viele verkappte Rechtsextremisten - ebenfalls an der Waffe, ebenfalls mit Möglichkeiten. Die Dunkelziffer derer würde mich mal interessieren und hoffe das auch dort interne Untersuchungen stattfinden, um der Masse Herr zu werden.

abberline schrieb:Ein paar Trottel bringen die ganze Truppe in Verruf

Warum sieht das denn jemand der es besser als du wissen sollte so verdammt anders?

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-geheimdienste-besorgt-ueber-hohe-zahl-von-extremisten-in-uniform-a-dc76e10f-abf9-4326-a4aa-77a8d00205a6

Beitrag von McMurdo (Seite 2.317)

Hör auf mit deinem widerlichen verharmlosen.

Es ist ja auch kein Geheimnis, dass eher die Rechten militärisch angehaucht sind und beim Militär sein wollen, oder auch solche wie ich der linksnational und schon immer militärisch und mehr autoritär/autoritativ als liberal angehaucht war, auch während meiner Zeit als Rechtsextremer.

Trotzdem gibts da eine breite Palette an Soldaten, Offizieren, usw.

Diesen Hang zum Martialismus sieht man ja nun sehr häufig in rechtsextremistischen Gruppierungen insofern wundert mich das nicht, dass man unter Soldaten vermehrt rechtsextremisten findet. Ebenso bei der Polizei.
Und das sind eben alles keine Einzelfälle mehr.

@Streuselchen
Dass es diese Leute gibt, bestreitet niemand. Auch nicht, dass sie nichts bei der Bundeswehr oder Polizei zu suchen haben. Dennoch wird hier teilweise so getan, als sei die halbe Truppe von Rechtsextremisten besetzt und das stimmt halt nicht. Die überwältigende Mehrheit der Kameraden hat mit Rechtsextremismus nichts zu tun und die übrigen haben in der Truppe nichts zu suchen, das bestreitet auch niemand.

Anfimia schrieb:Überrascht das irgendwen?

Mich nicht. Die strukturellen Probleme und der strukturelle Rassismus in den Sicherheitsbehörden ist ja unlängst bekannt. Und wie sich zeigt werden die aufgedeckten Fälle immer mehr.

Streuselchen schrieb:1397 extremistischen Verdachtsfälle

Wohl gemerkt Verdachtsfälle die sich wohl nicht nur auf die BW beziehen, auf 184.000 Soldaten finde ich schon schwindend gering.
Ich kann nur so viel sagen, wenn da jemand auffällt wird Rigoros durchgegriffen.
Aber ich weiß auch, dass BW-ferne meistens die größte Ahnung haben.

6.PzGren391 schrieb:Wohl gemerkt Verdachtsfälle die sich wohl nicht nur auf die BW beziehen, auf 184.000 Soldaten finde ich schon schwindend gering.

Ja, aber davon 1200 Rechtsextremisten oder Reichsbürger etc.
Ich finde das viel. Auch in Bezug auf die Gesamtheit.

6.PzGren391 schrieb:Ich kann nur so viel sagen, wenn da jemand auffällt wird Rigoros durchgegriffen

Da bin ich mir sicher und das finde ich auch sehr beruhigend.

6.PzGren391 schrieb:Aber ich weiß auch, dass BW-ferne meistens die größte Ahnung haben.

Nana, nur weil man nicht in der BW ist muss einem keine Ferne nachgesagt werden - auch hier könnten *Angehörige von schreiben ^^

abberline schrieb:Dass es diese Leute gibt, bestreitet niemand. Auch nicht, dass sie nichts bei der Bundeswehr oder Polizei zu suchen haben. Dennoch wird hier teilweise so getan, als sei die halbe Truppe von Rechtsextremisten besetzt und das stimmt halt nicht. Die überwältigende Mehrheit der Kameraden hat mit Rechtsextremismus nichts zu tun und die übrigen haben in der Truppe nichts zu suchen, das bestreitet auch niemand.

Kann ich zwar nicht sehen, das hier so getan wird - eher durch einige Artikel suggeriert, aber wie gesagt, für mich sind 1200 bestätigte Fälle unglaublich viel. Man stelle sich mal vor, diese würden intern ihre Fäden ziehen und div. Vorhaben umsetzen.
Und das sind erstmal nur die, die bestätigt sind - wie hoch die tatsächliche Dunkelziffer (überall! Auch bei Polizei, Sicherheitsgewerbe usw. ) ist möchte man sich gar nicht ausmalen.

Und ganz ehrlich, da muss man offen sprechen.
Ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen. Deswegen steht die BW nicht blöd da, die Polizei nicht als Schutzinstanz und auch nicht das Gewerbe "Sicherheit" - diese Abgrenzung muss man machen können, auch wenn ehrlich kommuniziert werden muss, wieviel Rechtsextremismus in den einzelnen Instanzen versteckt agiert.
Die Sache ist zu gefährlich um sie als "Jaja, ist ja nir eine Minderheit" abzutun.

Streuselchen schrieb:Und ganz ehrlich, da muss man offen sprechen.
Ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen. Deswegen steht die BW nicht blöd da, die Polizei nicht als Schutzinstanz und auch nicht das Gewerbe "Sicherheit" - diese Abgrenzung muss man machen können, auch wenn ehrlich kommuniziert werden muss, wieviel Rechtsextremismus in den einzelnen Instanzen versteckt agiert.
Die Sache ist zu gefährlich um sie als "Jaja, ist ja nir eine Minderheit" abzutun.

Absolut richtig, das einige immer noch die Augen vor dem Problem verschliessen ist wirklich bedenklich. Wer sich der Aufklärung verweigert hilft diesen Menschen nur.
Man stelle sich vor man hätte schon viel früher angefangen das Problem zu sehen, oder entsprechende Studien mal zugelassen. Aber einige wollen die Mauer des Schweigens noch hoch halten.
Aber sie bröckelt immer mehr.

@Streuselchen

Streuselchen schrieb:aber wie gesagt, für mich sind 1200 bestätigte Fälle unglaublich viel

Ich kann in dem Artikel nichts von 1200 bestätigten Fällen lesen, sondern

1397 extremistischen Verdachtsfällen, die derzeit in ihrer Behörde bearbeitet würden. Davon werde die große Mehrheit – etwa 1200 Fälle – »dem Bereich Rechtsextremismus einschließlich der Kategorie Reichsbürger und Selbstverwalter« zugeordnet.

Verdachtsfälle sind keine bestätigten Fälle.
Dazu steht ja auch weiter im Artikel

Die Zahlen würden zwar »sehr hoch« erscheinen, sagte Rosenberg. Der Verdacht auf eine extremistische Gesinnung bestätige sich in den Prüfungen durch ihre Behörde aber nur in einem kleinen Teil der Fälle.

In diesem Jahr seien 23 Fälle als »Rot« eingestuft worden – das heißt, die betroffene Person sei in der Prüfung durch den MAD tatsächlich als Extremistin oder Extremist eingestuft worden. In 23 weiteren Fällen sei eine Einstufung in »Orange« erfolgt – diese Kategorie betreffe »Personen mit fehlender Verfassungstreue«, sagte Rosenberg.

Da scheinen also so einige hypersensibilisiert zu sein und anscheinend (überspitzt gesagt) schon das singen der Nationalhymne als rechtsextremistisch zu melden

Streuselchen schrieb:Ja, aber davon 1200 Rechtsextremisten oder Reichsbürger etc.

@Seegurke

Seegurke schrieb:Da scheinen also so einige hypersensibilisiert zu sein und anscheinend (überspitzt gesagt) schon das singen der Nationalhymne als rechtsextremistisch zu melden

Ja, sensibel sollte da jeder sein, auch hypersensibel meinetwegen - aber polemisch muss man deswegen nicht werden.
Und da du, genauso wenig wie ich, wissen wieviel von den 1200 Verdachtsfällen bisher genauer überprüft wurden, spielt das auch insoweit keine Rolle. Ein Verdachtsfall wird man sicher nicht weil man die Nationalhymne trällert.

@Streuselchen

Ich gehe davon aus, dass sich das Zahlenverhältnis ähnlich wie 2019 verhalten wird. Der Bericht von 2019 wurde abgeschlossen und die Tage übergeben.

Die Zahlenerkenntnis daraus:

Die Zahl sei von 363 im Jahr 2019 auf nun 477 Fälle gestiegen, heißt es im MAD-Report 2020, der am Dienstag dem Bundestag vorgelegt wurde. Häufigster Auslöser für Untersuchungen seien „ausländer- bzw. fremdenfeindliche Aussagen“ in sozialen Medien. Für den Bereich der „Reichsbürger“/“Selbstverwalter“ stieg die Zahl neuer Verdachtsfälle von 16 auf 31.

Die Zahl der vom MAD erkannten Extremisten (Kategorie rot) und der Personen mit Erkenntnissen über fehlende Verfassungstreue (Kategorie orange) blieb dem Bericht zufolge binnen Jahresfrist auf einem insgesamt ähnlichen Niveau. So bearbeitete der MAD im vergangenen Jahr 15 Menschen als Extremisten (2019: 14 Personen). Für die Personen mit Erkenntnissen über fehlende Verfassungstreue sank die Zahl auf 29 (2019: 38).

Allerdings bleibt auch festzuhalten

Als schwierig erweist sich weiterhin der Umgang mit der „Neuen Rechten“, die durch Relativierung des Rechtsextremismus und ein Verweisen auf Gemeinsamkeiten mit dem rechten demokratischen Rand gekennzeichnet sei. Sie weise zahlreiche und umfassende Ansätze bürgerlich-konservativer, patriotischer und nationaler ideologischer Grundlagen auf. „Im Bereich der ‚Neuen Rechten‘ sind Extremisten daher schwieriger zu identifizieren als im Bereich der Neonazis oder ‚Altrechten‘, welche sich offensichtlich faschistische und antisemitische Argumentationsmuster zu Eigen machen“, heißt es in dem Bericht.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-mehr-verdachtsfaelle-wegen-rechtsextremismus-17603965.html

Es bleibt als festzuhalten dass in dem Bericht von 2020 (da wurde das Jahr 2019 ausgewertet), welcher die Tage übergeben wurde, von 477 Meldungen 44 Personen als gesichert extremistisch und/oder fehlender Verfassungstreue ausgemacht werden konnten.

Seegurke schrieb:Es bleibt als festzuhalten dass in dem Bericht von 2020 (da wurde das Jahr 2019 ausgewertet), welcher die Tage übergeben wurde, von 477 Meldungen 44 Personen als gesichert extremistisch und/oder fehlender Verfassungstreue ausgemacht werden konnten.

Naja aber wenn es jetzt 1397 Meldungen gibt, 1200 davon Verdachtsfälle sind, dann ist die Anzahl der Meldungen ja schon drastisch gestiegen, oder habe ich jetzt einen massiven Denkfehler?

Und wieviel von diesen 1200 Verdachtsfällen schon genauer überprüft wurden, weiss man ja nicht. Es können, rein theoretisch, ja auch erst 46 von 1200 Menschen überprüft worden sein (23 als rot eingestuft, 23 als orange)
Selbst wenn es dabei bliebe (wovon ich nicht ausgehe) dann hatten wir 2019 -> 14 Einstufung im Bereich rot, 2020 ->15 Einstufungen in rot und 2021 dann nun bereits 23.
Das allein ist ja schon ein bedenklicher Anstieg und vorallem, waren das dann die "neuen" Soldaten? Wo lag der Fehler, diese nicht zu erkennen? Hat man 23 Rechtsextremisten eingestellt oder waren die verdeckt schon vorher da, wurden aber bei den Überprüfungen 2019/2020 nicht entdeckt? Wenn ja, warum nicht? Irgendwo hakt es im System und nur wenn offen darüber gesprochen wird, kann die Fehlerquelle ausfindig gemacht werden -> und dann verbessert.

Wie gesagt, ich denke deswegen noch lange nicht das die BW ein Problem mit Rechtsextremisten, Reichsbürgern oder Selbstversorgern hat. Jedenfalls nicht mehr als andere Bereiche. Die sitzen und verstecken sich überall, aber wenn schon bekannt wird, dass da besorgniserregende Zustände herrschen, dann muss man drüber sprechen.
Vorallem weil Neurechte (wie von dir im Beitrag über mir verlinkt) eben wirklich schwieriger ausfindig zu machen sind und rechtes Gedankengut ist leider ansich auch nicht verboten - demnach darf danach garnicht beim Bewerberverfahren abgelehnt werden (meine ich zumindest).
Da stellt sich unweigerlich die Frage, weiss man es vielleicht und kann nur einfach auch nichts dagegen tun? Was vielleicht dann auch so kommuniziert werden könnte, um nicht Scheuklappen zu suggerieren sondern dann auch evtl. Machtlosigkeit

Streuselchen schrieb:Naja aber wenn es jetzt 1397 Meldungen gibt, 1200 davon Verdachtsfälle sind, dann ist die Anzahl der Meldungen ja schon drastisch gestiegen, oder habe ich jetzt einen massiven Denkfehler?

Nein, da hast du keinen Denkfehler. Der Unterschied besteht darin dass die 1300 Verdachtsfälle nicht ausschließlich bei der Bundeswehr sind, sondern auch den Sicherheitsapparat (Polizei) mit einbezogen ist und bei meinem Bericht geht es ausschließlich um die Bundeswehr.

Seegurke schrieb:Nein, da hast du keinen Denkfehler. Der Unterschied besteht darin dass die 1300 Verdachtsfälle nicht ausschließlich bei der Bundeswehr sind, sondern auch den Sicherheitsapparat (Polizei) mit einbezogen ist und bei meinem Bericht geht es ausschließlich um die Bundeswehr.

Ah okay, dann hatte ich doch einen.
Ich dachte diese Zahl würde sich explizit auf die Bundeswehr beziehen.
Danke fürs aufklären.
Und gibt es Zahlen der Vorjahre für Polizei und Co. damit man das mal im Verhältnis zu diesem Jahr sehen kann, oder scheut man sich da, in dieser Instanz? Nicht jeder kann damit offen umgehen, leider.

@Streuselchen

Das kann ich dir nicht sagen, denn das habe ich noch nicht recherchiert. Das kannst du ja gerne machen, so dass wir Vergleichszahlen zu gesichert festgestellten Extremisten der vergangenen Jahre haben