Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Rainlove schrieb:Wie bitte? Seit wann verharmlost der Rechtsstaat denn rechten Extremismus?

Sachsen!

https://www.sueddeutsche.de/politik/polizei-und-justiz-halbherzig-gegen-extremisten-1.4152548
https://www.l-iz.de/politik/sachsen/2019/05/Das-Rechts-Links-Klippklapp-macht-Sachsens-Regierung-blind-fuer-den-Rechtsextremismus-275361
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/lfv-sachsen-afd-beobachtung-affaere-datenspeicherung

Die Liste kann man ohne Probleme verlängern. Versagen seit Jahrzehnten. Sachsen-Anstalt ist auch großes Kino.

Rainlove schrieb:Oh mann da sind ja wieso Klischees vom feinsten...
ICH komme aus dem Osten zufällig und hier wird sehr oft über Extremismus in ALLEN seinen Formen gesprochen, lässt man eines aus, kann es wieder erstarken und das will ja niemand hier.

Im Osten wird über Rechtsextremisus gesprochen? Lächerlich! Vertuschen ist der große Sport hier. Vor allem bei der CDU ist dieses Phänomen eklatant ausgeprägt. Ein Hr. Maaßen wird zwischen Elbe und Oder angehimmelt. Unverständlich!

Ich habe vorhin einen interessanten Artikel zu Rechtsextremismus gelesen mit Kommentar von Alexander Ritzmann ( Berater des Counter Extremism Projekt (CEP) in Berlin.).

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-02/transnationaler-rechtsextremismus-eu-bewegung-gewalt-judenfeindlichkeit-fluechtlingspolitik-osteuropa-alexander-ritzmann

SvenLE schrieb:Sachsen-Anstalt ist auch großes Kino.

Was passiert denn so in Sachsen Anhalt, das man gleich ein ganzes Bundesland diskriminiert?

Ich finde es traurig wenn Menschen zu durch Medien gegen ganze Landesteilen oder Bundesländer aufgesetzt werden.
Deutschland ist ein vielfältiges demokratisches Land und der gesunde Menschenverstand müsste reichen um zu sagen dass es überall Extremismus gibt aber eben nicht nur.

DerThorag schrieb:Was passiert denn so in Sachsen Anhalt, das man gleich ein ganzes Bundesland diskriminiert?

https://www.dw.com/de/rechter-hass-in-sachsen-anhalt/a-50774221

https://www.rnd.de/politik/sachsen-anhalt-hat-ein-problem-mit-rechtsextremismus-VQAABABLCNC2ZLTO2EZMKKVKXY.html

Die letzten Eskapaden der CDU zeigen mir nur eins: Dieser Landesverband möchte als erster mit der AfD koalieren.

Rainlove schrieb:Ich finde es traurig wenn Menschen zu durch Medien gegen ganze Landesteilen oder Bundesländer aufgesetzt werden.

Die Medien hetzen auf? Verwechselt du da nicht Ursache und Wirkung?

Rainlove schrieb:Deutschland ist ein vielfältiges demokratisches Land und der gesunde Menschenverstand müsste reichen um zu sagen dass es überall Extremismus gibt aber eben nicht nur.

Die Frage ist doch nur, gewinnt er die Oberhand. Wenn man von National bereiten Zonen liest, dann klingt das nicht so, dass dort die Demokratie gewonnen hat. Jetzt rate mal, wo diese Ecken in Deutschland liegen.

SvenLE schrieb:Die Medien hetzen auf? Verwechselt du da nicht Ursache und Wirkung?

Wenn auch vieles schief läuft in unserem Bundesland, so sind gewisse Schlagzeilen und Titelblätter schon recht tendenziös.



Ist ja nicht so das ganz Sachsen braun ist, denn du bist es nicht, ich bin es nicht und sehr viele andere sind es auch nicht.

SvenLE schrieb:Die Frage ist doch nur, gewinnt er die Oberhand. Wenn man von National bereiten Zonen liest, dann klingt das nicht so, dass dort die Demokratie gewonnen hat. Jetzt rate mal, wo diese Ecken in Deutschland liegen.

Leider nicht nur in Sachsen. Wobei diese Bezeichnung eher Werbesprüche der Rechten sind.
Wir sollten Sachsen nicht aufgeben, was wir praktisch tun würden, wenn wir Sachsen komplett als braun betrachten, wie auf dieser Titelseite. Das würde nur bedeuten, dass die Rechtsextremen wirklich die Oberhand gewinnen.
Sachsen ist in weiten Teilen schon zu braun ja, aber m.M.n. noch nicht verloren.

Bone02943 schrieb:Wir sollten Sachsen nicht aufgeben, was wir praktisch tun würden, wenn wir Sachsen komplett als braun betrachten, wie auf dieser Titelseite. Das würde nur bedeuten, dass die Rechtsextremen wirklich die Oberhand gewinnen.
Sachsen ist in weiten Teilen schon zu braun ja, aber m.M.n. noch nicht verloren.

Komme zwar nicht aus Sachsen und war da nie, aber: Richtig.

Jetzt noch vollends in die Negativstereotype zu schlagen hilft eigentlich keinem so richtig. "Normale" Bewohner aus Sachsen rollen vermutlich auf Dauer mit den Augen oder stumpfen ab. Rechte fühlen sich bestärkt. Linke (usw) verdächtigen ggf. vorschnell die Leute pauschal.

Es gibt da zahlenmäßig und ggf. qualitativ sicherlich andere oder erhöhte Probleme, aber ich denke, man sollte auch da besser differenzieren oder sich entsprechend ausdrücken.

Ein wenig Anpassung im Schreibstil - aber große Wirkung.

Bone02943 schrieb:Sachsen ist in weiten Teilen schon zu braun ja, aber m.M.n. noch nicht verloren.

Wenn ich mir AfD Urbans Vita anschaue, beschleicht mich das Gefühl er sei Sachse und bezeichnet Dresden als "Hauptstadt des Widerstandes"
Wie "patriotisch"!

Genau das meine ich ich bin Sachse und wenn mich jemand deswegen als Nazi bezeichnen würde gäbe es eine prompte Gesprächsstopwo sind wir denn im Kindergarten

Na dann liebe Clankriminalität,
fordert mal Rechenschaft von Staatsanwaltschaften:

Das Thüringer Landeskriminalamt geht seit dem frühen Freitagmorgen gegen ein hochkriminelles Neonazi-Netzwerk vor. Ermittelt wird gegen rund zehn Beschuldigte, die zu den rechtsextremen Bruderschaften Turonen und Garde 20 gehören sollen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN geht es um Drogengeschäfte, Waffenhandel und Geldwäsche. Mehrere Haftbefehle wurden bereits vollstreckt.

Quelle: https://www.mdr.de/thueringen/razzia-lka-ermittelt-gegen-kriminelles-nazi-netzwerk-100.html (Archiv-Version vom 26.02.2021)

@eckhart
Alles nur Einzelfälle ;-)

Hmm, ja, hier auch wieder ein schöner Einzelfall bei der Bundeswehr.

Die Verdächtigen im Alter von 20, 21 und 63 Jahren sind demnach miteinander verwandt, alle drei kamen in Untersuchungshaft. Wie die Ermittler weiter mitteilten, wurden bei der Durchsuchung von Privat- und Diensträumen der Männer aus der Gemeinde Glashütten bei Frankfurt am Main scharfe Schusswaffen, Sprengstoff und Munition beschlagnahmt. Dabei geht es nach ersten Erkenntnissen überwiegend um Material, das nicht aus Bundeswehrbeständen stammt. So handelt es sich bei der Handgranate wohl um ein Modell aus dem früheren Jugoslawien. Dazu kamen Unterlagen und Datenträger.

Den drei Männern wird demnach zur Last gelegt, illegal Waffen und Munition "gehortet" sowie "sich in rechtsextremer Weise geäußert zu haben". Ihnen werden Volksverhetzung und Verstöße gegen Waffen- und Sprengstoffgesetze vorgeworfen. Details nannten LKA und Staatsanwaltschaft unter Verweis auf "ermittlungstaktische Gründe" zunächst nicht.

https://www.n-tv.de/22393227

Naja, es wurde ja eine Extremismus Studie bei der Bundeswehr in Auftrag gegeben, die Ergebnisse sollen dann dieses Jahr veröffentlicht werden. Ich bin gespannt, ob man dann weiterhin von Einzelfällen spricht.

pattimay schrieb:Hmm, ja, hier auch wieder ein schöner Einzelfall bei der Bundeswehr.

Alles nur Einzelfälle... Gut, auch wenn ich das jetzt nicht direkt "Der Bundeswehr" ankreiden würde, ist es einfach nur völlig daneben in welch stetiger Wiederholung Bundeswehrsoldaten in derlei Vorkommnisse verwickelt sind. Scheinbar ist es als Soldat ein Kinderspiel sich im Selbstbedienungsladen auszustatten. Auch wenn die Waffen aus einer anderen Quelle stammen, scheinen Soldaten in dieser Hinsicht stets gut informiert zu sein. Wenn man bedenkt wie wenig "Einzelfälle" überhaupt ans Tageslicht kommen, dann kann man eigentlich die Uhr danach stellen, wann aus dieser Ecke wieder scharf geschossen wird.

MokaEfti schrieb:Wenn man bedenkt wie wenig "Einzelfälle" überhaupt ans Tageslicht kommen, dann kann man eigentlich die Uhr danach stellen, wann aus dieser Ecke wieder scharf geschossen wird.

So sehr ich selbst bisweilen Einzelfälle betonen würde: Richtig. Ist ja immer nur die potentielle Spitze des Eisbergs.

Man muss eigentlich dankbar sein, dass Tag X noch nicht bundesweit / szeneweit ausgerufen wurde. Aber ganz verhindern kann man illegale Beschaffung von Waffen nie. Wo ein Wille ist...

Und damit meine ich nicht rein, dienstliche Mittel abzuzwacken.

pattimay schrieb:Naja, es wurde ja eine Extremismus Studie bei der Bundeswehr in Auftrag gegeben, die Ergebnisse sollen dann dieses Jahr veröffentlicht werden. Ich bin gespannt, ob man dann weiterhin von Einzelfällen spricht.

ohne das Ergebnis der Studie vorweg nehmen zu wollen und ohne auf die Frage Einzelfälle oder Netzwerk /Struktur eingehen zu wollen:

In der Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht (2011) wurde oft die Gefahr genannt, dass sich vor allem mehr Rechte in einer Freiwilligen Armee tummeln würden. Es melden sich tendenziell nun mal mehr Waffen - und Kampfaffine Männer/Frauen zum Militärdienst als Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer.

Seidenraupe schrieb:Es melden sich tendenziell nun mal mehr Waffen - und Kampfaffine Männer/Frauen zum Militärdienst als Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer.

Sicher, aber die sind doch hoffentlich nicht alle rechtsextrem?!?!
Das geht doch hoffentlich nicht zwingend Hand in Hand.
Pazifisten haben ja auch damals schon eher dann Zivildienst gemacht statt die Grundausbildung zu absolvieren.

pattimay schrieb:Sicher, aber die sind doch hoffentlich nicht alle rechtsextrem?!?!
Das geht doch hoffentlich nicht zwingend Hand in Hand.

Nee natürlich nicht nicht....

pattimay schrieb:Hmm, ja, hier auch wieder ein schöner Einzelfall bei der Bundeswehr.

Ja ist es.... Verwandtschaft halt. Und wo ist da jetzt der BW Bezug? Ausser als AG?

pattimay schrieb:Naja, es wurde ja eine Extremismus Studie bei der Bundeswehr in Auftrag gegeben, die Ergebnisse sollen dann dieses Jahr veröffentlicht werden. Ich bin gespannt, ob man dann weiterhin von Einzelfällen spricht.

Bin ich ziemlich sicher... Denn von Netzwerk innerhalb der BW war bislang wenig zu sehen..

pattimay schrieb:Hmm, ja, hier auch wieder ein schöner Einzelfall bei der Bundeswehr.

da du nur einen Teil zitiert hast, hier eine kleine Richtigstellung:

es handelt sich bei den 3 Tatverdächtigen nur um EINEN Bundeswehrangehörigen (Soldaten) und um weitere 2 Familienangehörige

Bei der Bundeswehr ist erneut ein Fall von unregelmäßiger Waffenlagerung aufgetreten: Die Polizei stellt bei einem Soldaten Waffen und Munition sicher - auch eine Handgranate aus dem früheren Jugoslawien ist unter der Waffensammlung.

Ein Bundeswehrsoldat und zwei weitere Männer aus Hessen sind wegen illegalen Waffenbesitzes sowie rechtsextremer Äußerungen in Haft genommen worden. Spezialkräfte der Polizei hätten zwei Verdächtige am Wochenende im Hochtaunuskreis gefasst, teilten das hessische Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Hanau mit. Der dritte habe sich am Sonntagabend gestellt.

Die Verdächtigen im Alter von 20, 21 und 63 Jahren sind demnach miteinander verwandt, alle drei kamen in Untersuchungshaft. Wie die Ermittler weiter mitteilten, wurden bei der Durchsuchung von Privat- und Diensträumen der Männer aus der Gemeinde Glashütten bei Frankfurt am Main scharfe Schusswaffen, Sprengstoff und Munition beschlagnahmt. Dabei geht es nach ersten Erkenntnissen überwiegend um Material, das nicht aus Bundeswehrbeständen stammt. So handelt es sich bei der Handgranate wohl um ein Modell aus dem früheren Jugoslawien. Dazu kamen Unterlagen und Datenträger.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Waffen-bei-Bundeswehrsoldaten-gefunden-article22393227.html

pattimay schrieb:Sicher, aber die sind doch hoffentlich nicht alle rechtsextrem?!?!

Eh nicht. Mal abgesehen davon, dass rechtskonservativ sein noch lange nichts mit hartrechtem Kern was zu tun hat. In Deutschland ist es halt nur so, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es da mehr Rechtsextreme gibt als bei uns in Österreich zb. beim Militär höher ist. Wir haben in Österreich eine Wehrpflicht und hier machen die eher Linken und co. nicht nur mit, sondern ein Teil bleibt dann auch freiwillig. Manche entdecken erst dabei das Bundesheer für sich quasi

Seidenraupe schrieb:In der Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht (2011) wurde oft die Gefahr genannt, dass sich vor allem mehr Rechte in einer Freiwilligen Armee tummeln würden. Es melden sich tendenziell nun mal mehr Waffen - und Kampfaffine Männer/Frauen zum Militärdienst als Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer.

Wenn das Argument irgendwie wahr wäre, hätte es ja zuallererst in der Wehrpficht-Armee "Nationale Volksarmee" sowie "Stasi" keine Nazis geben dürfen.
Stattdessen sind Wehrpflichtarmeen meiner Meinung unter Rechtsextremisten besonders beliebt, kommen sie doch während der Ausübung ihres Ehrendienstes leichter an Frischfleisch, welches ihnen nicht ausweichen kann.
So war es in Ostdeutschland.

bpb. de schreibt mehr:

Rechtsextremisten in der DDR waren eigentlich undenkbar. Dass es sie dennoch gab, ließ sich in den 80er Jahren nicht mehr verheimlichen. Aber SED und Stasi versuchten neonazistische Gewalttaten als Rowdytum zu verharmlosen.

Westen übernahm "Rowdy"-These

Quelle: https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/stasi/218421/neonazis

Das muus man sich mal geben!:

Mitten im Gefängnis DDR lebten die Nazis eygentümlich frei und konnten machen was sie wollten!