Venom schrieb am 05.02.2019:Das Problem sind zunehmend auch die Leute aus den eigenen Reihen und aus dem selbem Spektrum die im Kampf gegen Rechtsextremismus dermaßen durchgeknallt geworden sind, dass sie selber anfangen teilweise rassistisch zu werden und sexistisch beispielsweise auch. Und dann kommt noch die Problematik dazu, dass manche dermaßen von ihrer Ideologie besessen sind dass sie sogar die Leute aus ihrer eigenen Ecke schon als rechts oder gar rechtsextrem bezeichnen wenn eine Kritik kommt oder etwas für sie kontroverses usw. (ich spreche hier aus eigenen Erfahrungen)
Du beschreibst meiner Wahrnehmung nach eine Szenerie, welche u.a. auch eine Folge der Spaltung der Linken in Imps (Antideutsche) und Anti-Imps (konsequent antinationalistisch und antikapitalistisch) ist.
Die auf Spaltung abzielende Wühlarbeit der Antideutschen arbeitet den Rechten in die Hände und macht inzwischen eine erfolgreiche antifaschistische Arbeit oft unmöglich.
Denn es ist unmöglich mit Menschen auf einer Antifa-Demo zusammenzuarbeiten, die mit National-Fahnen (Israel und USA) rumrennen und die Politik dieser Staaten ganz toll finden, obwohl National-Fahnen untersagt wurden.
Auch ich spreche aus Erfahrung, denn ich seit mehreren Jahrzehnten aktiv gegen Rechtsradikalismus engagiert.
Venom schrieb am 05.02.2019:Nicht zu vergessen der infantile Gebrauch von Wörtern wie "Faschismus" und "Nazi" u.Ä. und auch die werden denen Leuten aus der eigenen Reihe unter die Nase gebunden.
Seit vielen Jahren praktizieren die Rechtsradikalen die populistische Haltet-den-Dieb-Methode, indem sie ihre Gegner als Faschisten und Nazis beschimpfen und sich selber als bürgerliche Mitte einstufen. Von diesen lächerlichen AgitProp-Methoden sollte man sich nicht beeindrucken lassen.
Ich werde auch weiterhin gewisse Leute als Faschisten oder Neonazis (Nazis gibt es glücklicherweise nicht mehr) bezeichnen, wenn sie es meiner Meinung nach sind.
Auch beeindrucken mich die unzähligen rechtspopulistischen Wort-Neuschöpfungen nicht, wie z.B. "Schuld-Kult" und die inflationäre Verwendung des Wortes "Schuld" anstelle von "historischer Verantwortung". Jeder einigermaßen politisch gebildete Mensch weiß, dass noch nie ein Linker behauptet hat, dass die Folgegenerationen auch schuldig sind oder sich gefälligst schuldig zu fühlen haben. Es sind immer nur die Rechten, welche mit dem Schuld-Begriff arbeiten. Wie kann ich an einem Zeitgeschehen schuldig sein, wenn ich zu dieser Zeit gar nicht gelebt habe - das ist doch völlig unsinnig! Wohl aber stehe ich als Angehöriger der Folge-Generationen in der historischen Verantwortung, mit dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Und genau das versuchen die Rechtsradikalen mit ihren Schuld-Gerede zu verdrehen und lächerlich zu machen.