Tussinelda schrieb:Die Flüchtlingsdebatte wurde eben gut genutzt sozusagen, um rechte Denke und Einstellungen salonfähig zu machen. Denn das muss ja schliesslich mal gesagt werden. Und weil es laut gesagt wird verschiebt sich alles nach rechts, denn schliesslich passt man seine Politik ja dann (nicht nur den Diskurs betreffend) dieser Minderheit an. Und DAS ist die Gefahr. Und DAS ist der Rechtsruck, den ich meine. Es wird sich einer Minderheit angepasst, nur weil sie laut und aggressiv ist. Und damit die Stimmung im Land vergiftet und das ist gefährlich.
Einerseits ist das sicherlich richtig.
Andererseits: Wenn es
keine rechtsextreme Partei gäbe (auch keine Pegida usw), die Politik sich also
nicht "lauten Rechten" angepasst hätte, wie wäre dann die Politik ab 2015 weiter gegangen?
Hätte die Regierung nichts dafür getan, die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge zu reduzieren? Das glaube ich nun ganz und gar nicht.
Anders gesagt:
Wenn man sich also
nicht irgendwelchen Rechten angepasst
hätte, (dies auch nicht gekonnt hätte, da es bei meinem angedachten Szenario keine lautstarken Rechten gegeben hätte), dann - davon bin ich überzeugt - hätte man die Flüchtlingspolitik
genauso kritisiert, nur halt
ohne AfD und Pegida ...
... und dann hätte man die Politik, so wie sie dann nach 2015 betrieben wurde,
nicht als "rechts angepasst"
deklarieren können (weils ja keine "lauten Rechten" gegeben hätte).
Alles nur meine Meinung.
Nun wird vielleicht kommen, zu viel "hätte, wäre" drin.
Aber wenn man umgedreht annimmt, dass die Rechten die Politik zu sehr beeinflusst hatten, dann ist da genauso viel Spekulation dabei. Man kann es nicht wissen wie es ohne "laute Rechte" gekommen wäre.
Ich denke jedenfalls, nicht viel anders, weil es dann genauso Kritik an der Flüchtlingspolitik gegeben hätte.