Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
22.02.2016 um 01:41hier mal auszugsweise ein Bericht, der mir zeigt, was passiert, wenn Behörden aufgrund der großen Anzahl überlastet sind und es deshalb zu Fehlern bei der Integration kommt
(wieder mal in Sachsen ;) ):
(wieder mal in Sachsen ;) ):
Drei, vier, so Gommlich wollten wirklich, sie waren um Integration bemüht, die anderen gehörten wohl eher zu dem Kaliber, das sofort abgeschoben gehört. Leider wurden am Ende alle in einen Topf geworfen und das scheint das Kernproblem der derzeitigen Asylpolitik zu sein: von der Masse überranntes Personal sieht auch nur Masse und hat zum Differenzieren weder Zeit noch Kraft.http://www.radeburger-anzeiger.de/raz-digital/nachrichtenarchiv/artikel/asyl-in-radeburg-das-beste-gehofft-das-schlimmste-trat-ein.html
In der Stadtratssitzung am 4. Dezember begründet der zu dieser Veranstaltung eigens eingeladene Ulrich Zimmermann, noch einmal das Verhalten des Landkreises, der zum Zeitpunkt der notwendigen Unterbringung keine zentrale Unterbringungsmöglichkeit gehabt hatte. Also wurde das Experiment gewagt, das so gründlich schief ging. In welchem Maße das zum Zeitpunkt schon passiert war, das wurde in der Ratssitzung gar nicht erörtert.
Spätestens jetzt wäre es gut gewesen, wenn die Anwohner den Weg in die öffentliche Ratssitzung gefunden hätten. Auf Nachfrage baten sie ihrerseits um Verständnis, sie hätten die Zeit nicht gefunden. Man dürfe nicht vergessen: bei den Bewohnern handelt es sich um Berufstätige, ein Großteil arbeitet in Schichten und hat Familien zu versorgen.
So blieb es beim allgemeinen Murren, vor allem aus den Reihen der CDU-Stadtratsfraktion, und man kam nach dem Protest über die Verfahrensweise vielleicht doch zu schnell zur Einsicht, dass man sich nun irgendwie mit der Situation arrangieren müsse.
Und so gab es gute Ideen, die Asylbewerber trotzdem zu integrieren. Sie dürfen zwar keiner regulären Arbeit nachgehen, aber für einen Euro pro Stunde sinnvoll beschäftigt werden. René Eilke machte den Vorschlag, sie auf dem Sportplatz einzusetzen. Schuldirektor Michael Ufert bot spontan an, einen Asylbewerber für den Hausmeisterbereich der Zilleschule zu übernehmen. Überhaupt schien sportliche Betätigung eine Idee, wie man sich näher kommen könnte.
Der ruhestörende Lärm setzte sich in der folgenden Woche fort. Was Wunder. Einem Gerichtsurteil zufolge stehen einem „Knastologen“ 8 bis 10 m² Wohnraum zur Verfügung.
Bei den zwei 60 bzw. 70 m² großen Wohnungen wird gerade dieses „Limit“ erreicht – und ist trotzdem noch schlechter als Knast, denn dort hat jeder entweder eigene Waschmöglichkeit und WC oder es gibt eine ausreichend große zentrale Anlage auf der Etage. Die Männer hier stehen Schlange an Bad und einer Toilette. In der Küche ist auch zu wenig Platz und die Couchgarnitur im Wohnzimmer reicht für fünf, aber nicht für sieben.
Unter der Unruhe leiden alle anderen Anwohner weiter. Lehrer fragen Eltern, was los sei, weil das Kind unaufmerksam ist und Klassenarbeiten verhaut. Auch die Kinder schlafen nachts nicht.
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Der Kraftfahrer tat das am folgenden 12. Dezember und erfuhr, dass die Diakonie noch nicht einmal von der zerstörten Scheibe etwas wusste. Da fehlten offenbar auch Informationen der Akteure untereinander, denn die Wohnungsgesellschaft hatte den Schaden gleich am 3.12. beim Landratsamt angezeigt. Der Anwohner fühlte sich abgewimmelt, als man sich für den Anruf bedankte und versprach „der Sache auf den Grund zu gehen“. Zu der Beschwerde über den nächtlichen Lärm wurde lediglich gesagt, dass man zur Lärmdämmung erwäge, Teppiche zu verlegen. Die Lage eskalierte weiter. Die Asylbewerber wohnten nun in einer völlig zerstörten Wohnung, es war aber so schnell nicht zu ändern.
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Klar ist, dass mit diesem „Experiment“ viel politisches Porzellan zerschlagen wurde, denn es scheint so, als ob sich in diesen vier Wochen alles an Vorurteilen bestätigte, was man so haben kann. Unter diesen Bedingungen hätte ich es sogar verstanden, dass die Mieter gesagt hätten: „Nie wieder Asylbewerber! Nicht in diesem Haus!“ Aber was sagten Sie? „Schickt uns die versprochene Familie, gern auch zwei!“