Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Aldaris oh
;) mir ist volk und zugehörigkeit und anderes völlig egal - no border ;) no nation ;)

Gwyddion schrieb:ich bin nur deswegen angesäuert, weil hier der rechte Extremismus.. rsp. das rechte Gedankengut undifferenziert auf die Mitte der Gesellschaft projeziert wurde.

Wie gesagt, man muss unterscheiden zwischen rechtsextremem Wekltbild, rechtsextremen Anschauungen und Rassismus.

Nach der Studie kommen rechtsextreme Anschauungen bei rund 20% der Bevölkerung vor.

Rassistische Anschauungen sind wesentlich weiter verbreitet, aber darüber gibt es keine Studien; ich selbst würde von 2/3 bis 4/5 der Gesellschaft ausgehen; selbst ich hab bisweilen rassistische Anschauungen, die ich aber sofort wieder zu verdrängen versuche. Diese haben aber mit politischen Anschauungen rein gar nichts zu tun, sondern sind, naja, anerzogen quasi. Und da sie so früh weltbildprägend sind, kriegt man sie auch so schlecht raus.

Realo schrieb:Tja, Rassismus ist aber weniger ne Kopfsache als eher was "Instinktives"

Falls du einen anerzogenen 'Instinkt' meinst, würde ich dir zustimmen. Das ist vermutlich der zentrale Faktor. Wobei definitiv auch andere Faktoren eine Rolle spielen können wie das soziale Umfeld zur Jugendzeit und persönliches Versagen.

Ja, aber ein Instinkt, der nach beiden Seiten ausschlagen kann, also nicht nur ins Abwertende, sondern auch ins Überwertende. Ich beneide z.B. einige Ethnien über körperliche Vorzüge (z.B. kleinere Nasen und Ohren); das ist dann quasi ein umgekehrter Rassismus, der natürlich genauso idiotisch ist. :D
Allerdings weniger gefährlich.

Der Thür. Monitor s.S. 76 macht deutlich, dass 48 Prozent tatsächlich meinen, dass wir "überfremdet" sind ;)
thür. hat vergleichsweise nur einen "ausländeranteil" von ca 2 prozent :D
56 prozent meinen gar, dass sich deutsche interessen im ausland stärker durchgesetzt werden müssen https://www.thueringen.de/mam/th1/tsk/thuringen-monitor_2014.pdf (Archiv-Version vom 24.03.2016)

kiki1962 schrieb: mir ist volk und zugehörigkeit und anderes völlig egal - no border ;) no nation ;)

Also ich fühle mich einem Volk oder einem Land durchaus gerne zugehörig, wenn gewisse Werte vertreten werden, mit denen ich mich identifizieren kann. Warum auch nicht?

Realistisch gesehen identifiziert man sich allerdings eher mit kleineren Einheiten, d.h. mit seiner Heimatstadt, vielleicht noch der Region etc.

Realo schrieb:Ich beneide z.B. einige Ethnien über körperliche Vorzüge (z.B. kleinere Nasen und Ohren); das ist dann quasi ein umgekehrter Rassismus, der natürlich genauso idiotisch ist. :D

Du könntest auch sagen, dass du Asiaten grundsätzlich eher hässlich findest. Das ist dann aber auch kein Rassismus, sondern dein Geschmack. ;)

Aldaris schrieb:Du könntest auch sagen, dass du Asiaten grundsätzlich eher hässlich findest. Das ist dann aber auch kein Rassismus, sondern dein Geschmack. ;)

Ich hab doch geschrieben, dass es auch Rassismus ist, wenn man andere Ethnien hübescher findet als die eigene. Und wenn man sie hässlicher findet, ist es umso mehr rassismus.

Den man natürlich gern für seinen "persönlichen Geschmack" halten kann. Ist ja auch nix Schlimmes bei, solange man es für sich behält und nicht drüber spricht.

@Aldaris
da unterscheiden wir uns grundsätzlich - wirklich gut fühle ich mich unter meinen freunden und da fühle ich mich auch "daheim" - meine region andere nennens "heimat" ist mir mehr als fremd - die landschaft ist schön ... schon lang streife ich nicht mehr allein durch sie ...
meine freunde kommen nicht mehr -nach anfeindungen und aggressionen fühlen sie sich nicht gut hier - also bin ich ehr dort als zu hause ....

@Realo

Das sehe ich anders. Wenn ich beispielsweise sage, dass ich auf südländische Frauen abfahre, ist das genauso wenig Rassismus, wie wenn ich sage, dass ich Asiaten grundsätzlich eher unattraktiv finde. Das ist Geschmack. Der Begriff des Rassismus ist an der Stelle ein viel zu starker Begriff. Oder würdest jemandem, der sich so ausdrückt, vorwerfen, er würde rassistisch reden oder gar zum Ausdruck bringen, er sei ein Rassist?

kiki1962 schrieb:- meine region andere nennens "heimat" ist mir mehr als fremd

Das kann ja jeder so sehen, wie er möchte. Die einen können sich nicht mit ihrer Heimat identifizieren, die anderen schon. Beiden Parteien sollte man aber diese Sichtweise zugestehen. Zumal dieses Gefühl erstmal positiv ist. Denn wenn man sich mit seiner Heimat identifiziert, bedeutet das, dass man ein 'Zusammen' lebt, sich vielleicht engagiert und dazu beiträgt, dass sich der Ort/ die Region positiv entwickelt. Insofern ist dieses Gemeinschaftsgefühl, sofern es sich nicht gegen Außenstehende richtet - was es sicher auch gibt- per se nichts schlechtes.

@Aldaris
ähm ... ich bin weit entfernt von verklärung ... ;)

Der Rassismus liegt in der Generalisierung einer ganzen Ethnie - gegenüber der ganzen eigenen, in deinem Beitrag "südländische Frauen" und "Asiaten grundsätzlich eher unattraktiv". Das ist eine persönliche Geschmacksrichtung, gleichzeitig aber die Bewertung einer ganzen Ethnie. Das geht praktisch jedem so, aber es ist deswegen nicht unrassistisch. Ich selbst schließe mich da ebenfalls nicht aus.

Ist aber die sanfteste Form von Rassismus. Die härteste ist eben, einen anderen wegen seiner Hautfarbe totzuschlagen oder anzuzünden. Da liegen Welten zwischen.

@Gwyddion

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Aber...

Die Tendenz geht aber dahin, dass Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit wieder auf dem Vormarsch ist. Durch alle Schichten der Gesellschaft.
Ängste und Sorgen hin oder her, eine Entschuldigung für die derzeitige Entwicklung gibt es nicht. Punkt. Auch wenn es sich für diese Menschen real anfühlt.

Die Seuche die in diesem Land herrscht ist der mangelnde Weitblick, völlig und ständig übersteuerte Ängste, eine stark ausgeprägte Jammer Kultur und Pessimismus.

Ich bin viel rumgekommen auf dem Globus und habe echt viele Länder kennengelernt. Auch über die Grenzen Europas hinaus. Wenn ich dann von meinen Reisen zurück komme, wundere ich mich wieder, wie hier in Deutschland alles kaputt und schlecht geredet wird.

Dennoch lebe ich hier und liebe es hier zu leben.

venerdi schrieb:oder ein Teil das nur den fehlenden Zünder vortäuscht.

naja das wär aber schon sehr ausgeklügelt... ob und warum sich jemand solch ne Mühe macht einen Zünder vorzutäuschen?
Aber nun gut ich bin kein Bombenexperte... sollen sich die Leuts drum kümmern die etwas davon verstehen ;)

Petry von der AfD fordert im Notfall Schusswaffengebrauch. Zustände wie in der ehemaligen DDR oder dem Nationalsozialismus. Kotz!


http://m.welt.de/politik/deutschland/article151662807/Polizisten-sollen-im-Extremfall-auf-Fluechtlinge-schiessen.html

Ostwestfalen ist immer eine Reise wert...

http://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/20693097_Bundesweit-gilt-Ostwestfalen-Lippe-als-Reiseziel-fuer-Rechtsextremisten.html

@Golfkrank
dafür gibt es schon einen extra Thread

AfD (Petry) An den Grenzen auf Ausländer schießen?

Ninja Nazis greifen an...

http://www.bild.de/regional/dresden/fremdenfeindlichkeit/neonazi-ninja-greifen-fluechtlinge-an-44304348.bild.html

@Golfkrank
Idioten halt :D und der Verfassungsschutz bzw Faschistenschutz wird die Täter wahrscheinlich auch noch anheuern und wie immer unter Schutz nehmen

Aldaris schrieb:Also ich fühle mich einem Volk oder einem Land durchaus gerne zugehörig, wenn gewisse Werte vertreten werden, mit denen ich mich identifizieren kann. Warum auch nicht?

Dass das Volk (in der modernen parlamentarischen Demokratie) überhaupt homogene Werte vertreten kann, wiederspricht ja schon dem Pluralismus-Gedanken. Zusammengehalten wird das ganze höchstens vom kleinsten gemeinsamen Nenner und selbst den muss man teils mit der Lupe suchen.

paranomal schrieb:Dass das Volk (in der modernen parlamentarischen Demokratie) überhaupt homogene Werte vertreten kann, wiederspricht ja schon dem Pluralismus-Gedanken.

Zynischerweise heißt es daraufhin,
dass man dem ja schon mit der Idee des Ethnopluralismus genügend Rechnung trägt.