Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
26.08.2015 um 00:32Am besten ist immer noch direkter Kontakt. Man fürchtet immer das/denjenigen, den man nicht kennt
Lupo1954 schrieb:Was jemanden umtreibt oder nicht, ist immer höchst individuell.Oftmals sind es aber nur die eigenen Vorurteile gegenüber Fremden, die müssen halt schlechte Menschen sein. So wie damals als in Bautzen die Flüchtlinge ins "4-Sterne Hotel" gekommen sind. Da wurden geschichten verbreitet das die alle nur am klauen sind, ins Gemüse Spucken und Pissen und all sowas.
Auffallend sei auch, dass sich die Leute nicht mehr in der Anonymität versteckten, erklärt der Verantwortliche für Social Media bei SRF Konrad Weber. «Die Hemmungen sind nicht mehr da, die Leute treten mit ihrem Namen auf, gerade auf Facebook.»Diese Sorglosigkeit oder der vermeintliche "Mut", die immer für eine "unverblümte Wahrheit"/"Das wird man doch sagen dürfen ?" stehen, da kann man sich schon fragen, was als nächstes mal "offen ausgesprochen werden muss" ?!
http://www.srf.ch/news/schweiz/rassismus-im-internet-hat-folgen
Lupo1954 schrieb:Weil Du sie nicht hast, braucht das nicht heißen, dass andere sie auch nicht haben oder dass sie generell unbegründet sind.Flüchtlinge kommen erst seit 6 Monaten nach Deutschland ?!
Glünggi schrieb:Klar muss man die Sorgen ernst nehmen und halt aufklären...Sorgen / besorgt sein ist doch hier das falsche Wort!
Das Wort Sorge ist verwandt mit dem Englischen sorrow und bedeutete wohl ursprünglich so etwas wie Trauer. Von daher hat es sich, möglicherweise beeinflusst durch sein lateinisches Pendant cura, zu der Bedeutung des Sich-Kümmerns weiterentwickelt, was ja auch von Kummer kommt. Die Ableitung b. (‚mit Sorge versehen‘) hat daher eine durchaus positive Bedeutung. Wer b. ist, macht sich Gedanken und will möglicherweise sogar etwas zum Positiven verändern. Jedoch wird b. leider auch in einem ganz anderen Kontext verwendet: als Euphemismus für fremdenfeindlich, rassistisch oder schwulenfeindlich: b.-e Bürger protestieren gegen Flüchtlinge, b.-e Anwohner gegen Flüchtlingsunterkünfte in ihrer Nähe, wobei nicht sicher ist, ob alle „Anwohner“ wirklich dort wohnen, wo sie protestieren. Worum sie sich eigentlich sorgen, bleibt ebenso unklar. Um das Schicksal der Flüchtlinge jedenfalls nicht. B.-e Eltern protestieren gegen das Thema Homosexualität im Unterricht, wobei auch hier nicht sicher ist, ob alle Protestierenden schulpflichtige Kinder haben und welche Sorgen sie sich da im Einzelnen machen. Hier soll verschleiert werden, dass es sich um schwulenfeindliche Proteste handelt. Wer b. in diesen Zusammenhängen verwendet, will hässliche Vorurteile rechtfertigen, ja sie zu etwas Positivem umdeuten. Was hoffentlich nicht gelingt. Ein Zeichen dafür ist, dass b. durch die häufige Verwendung in solchen Kontexten eine negative Konnotation bekommt: Wer b. ist, wirkt nun auf jeden Fall unsympathisch.http://neusprech.org/
che71 schrieb:Was haben denn die Leute für "Sorgen" ?Angst vor "dem Fremdem". Angst, das es ihnen schlechter geht, weil Geld für die Zuwanderer ausgegeben werden muß. Und letztendlich Angst, kulturell marginalisiert zu werden. Und noch ein paar weitere "Sorgen", die aber zu individuell sind, um hier angeführt zu werden.
Lupo1954 schrieb:Angst vor "dem Fremdem". Angst, das es ihnen schlechter geht, weil Geld für die Zuwanderer ausgegeben werden muß. Und letztendlich Angst, kulturell marginalisiert zu werden.Aber was sind denn das für Sorgen? Waren solche Leute noch nie in ihrem leben außerhalb ihres Dorfes?, Glauben sie, sie bekommen auch nur einen Cent mehr, wenn es keine Flüchtlinge gäbe und meinen sie das nur andere ihre Kultur pflegen, obwohl jeder für sich selbst seine Kultur, die er gerne behalten möchte, pflegen muss um sie zu bewahren?
Lupo1954 schrieb:Und letztendlich Angst, kulturell marginalisiert zu werden.Guter Punkt. Hat ja auch reale Auswirkungen auf das reale Leben, bspw. wenn man nur noch mit der Hälfte der Leuten, denen man im Alltag begegnet, reden kann, wg Sprach- oder anderen Barrieren.
Lupo1954 schrieb:Angst vor "dem Fremdem".Das ist keine "Sorge", da ist man doch schon mittendrin in der Fremdenfeindlichkeit.
Fremdenfeindlichkeit ist ein Reflex, um uns selbst zu schützen. Das zeigen psychologische Experimente. Wir sind alle Rassisten – ohne es zu wissen.http://asyl.journalistenschule-ifp.de/rassismus/ (Archiv-Version vom 13.09.2015)
z3001x schrieb:Guter Punkt. Hat ja auch reale Auswirkungen auf das reale Leben, bspw. wenn man nur noch mit der Hälfte der Leuten, denen man im Alltag begegnet, reden kann, wg Sprach- oder anderen Barrieren.Dazu müssten wohl aber noch 20 mio. Flüchtlinge ins Land kommen damit man eine solche Angst begründen könnte.
McMurdo schrieb:Unglücklicherweise sind wir alle fremdenfeindlich, so wie es aussieht.So ist es - leider. Das einzige Mittel dagegen ist der direkte Kontakt. Weil man dann das Gegenüber nicht mehr als Mitglied einer diffusen Gruppe ansieht, sondern als Individuum.
So ist es - leider. Das einzige Mittel dagegen ist der direkte Kontakt. Weil man dann das Gegenüber nicht mehr als Mitglied einer difusen Gruppe ansieht, sondern als Individuum.Wie stellst du dir das vor? Muss da jeder Deutsche dann mal nen Zwangsbesuch im Flüchtlingsheim machen? :D
Fuchs76 schrieb:Etwa auch die Angst nicht mehr auf Kosten vom Rest der Welt leben zu können?Genau. Die kommt jetzt nämlich zu uns und beansprucht gleiche Rechte. Es könnte Tote geben...
McMurdo schrieb:Muss da jeder Deutsche dann mal nen Zwangsbesuch im Flüchtlingsheim machen?Ein Baustellenpraktikum reicht auch :D
Bone02943 schrieb:Dazu müssten wohl aber noch 20 mio. Flüchtlinge ins Land kommen damit man eine solche Angst begründen könnte.Auf ganz D bezogen ja, aber jeder lebt ja in seinem Kiez oder Dorf oä. Und solche Gegenden gibt es ja nun schon. Mutti hat sich heute eine der bekannteren davon angesehen, zwecks direkter Kontakt. Sei schwierig gewesen und ernüchternd, der Austausch, hiess es im Spiegel dazu.