@Aldaris Aldaris schrieb:Das heißt, die Voraussetzungen waren eine relative Isolation und eine eher kleine Anzahl von 'Teilnehmern'.
Ich meinte, dass die, die sich länger als ein paar Jahre halten konnten eher durch Ethnie oder Geographie abgrenzen konnten und natürlich waren auch die äußeren Umstände nicht so extrem wie seiner Zeit in Spanien oder der Ukraine.
Die anarchistischen Gebilde und Gewerkschaften in Europa waren ziemlich groß. Die Machnowschtschina umfasste eine Bevölkerung, die etwa mit dem heutigen Österreich vergleichbar war.
Wie groß die Bevölkerung des von der CNT/FAI kontrollierten Gebietes umfasste kann ich grade nicht sagen, hatten jedoch traditionell (Katalonien eben) die Unterstützung eines Großteils der Bevölkerung, dafür spricht die reine Mitgliederzahl von 2 Mio. schon ne deutliche Sprache.
Aldaris schrieb:Sind diese Gebilde nicht lediglich temporäre Erscheinungen, die innerhalb gewisser Umweltbedingungen und speziellen historischen Entwicklungen kurzfristig gelebt werden konnten?
Im Prinzip wohl schon.
Wobei sich natürlich dank der politischen Bedingungen ein anarchisches Katalanien heutzutage theoretisch länger halten dürfte, als in den 30ern.
Aldaris schrieb:Und würde sich so etwas nicht im Laufe der Zeit durch Clusterbildung und Machtkonzentration selbst vernichten?
Ich glaube eher, dass eine größere anarchische Gesellschaft äußeren politisch/ökonomischen Einflüssen schneller zum Opfer fallen dürfte, als von den von Dir genannten Problemen.