Burkaverbot in Europa

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:
so und weil ich irgendwo hinkomme reicht es nicht, mich an geltende Gesetze zu halten, sondern ich muss dann auch noch so leben, wie eben hier gelebt wird.

-->O:
was ist umgedreht mit einer leicht bekleideten Deutschen welche im Iran leben will oder ähnlichen Ländern? Muss die auch nichts über die Gepflogenheiten wissen und dementsprechend Kompromisse machen?

-->
wieso, sie müsste sich an die dortigen Gesetze halten, genauso, wie es die Burkaträgerinnen hier ja auch tun...

ist es dort Gesetz oder nur Gepflogenheit, nicht leicht bekleidet rumzulaufen? (keine rhetorische Frage, interessiert mich wirklich)

Wenn es nur Gepflogenheit ist, muss ich bei meiner Meinung bleiben

@Tussinelda
du als Frau , trägst du Mini und kanppe Oberteile im Sommer ?

@insideman

Ja genau, du hast mich richtig verstanden. Es gibt zahlreiche Migranten aus allen möglichen Migrantengruppen, die jeden Tag sichtbar und überzeugt ihr Leben selbst in die Hand nehmen, sich informieren und interessieren und sich auch in einer gewissen Form anpassen. Ein türkischstämmiger Klassenkamerad hat mal gesagt, er ist und bleibt Türke, aber seine Eltern haben immer gesagt, sie leben in D, also müssen sie dem Umstand auch Rechnung tragen. Deutsch lernen, dem Kind Land und Leute nahe bringen und sich informieren und interessieren. Das finde ich persönlich bemerkenswert. Assimilation soll und muss nicht sein, aber gegenseitige Rücksichtnahme ist ja auch (oder?) im Konzept des Multikulturalismus angedacht. Jeder lebt so wie er möchte, aber wir leben zusammen in einer Gesellschaft und nehmen Rücksicht aufeinander. Geben und Nehmen.

Die Nachkommen werden nicht anti zur Gesellschaft erzogen, wie "die scheiss Deutschen" oder so. Sondern nehmen das Leben an, wie es ist. Deutsche haben ihre Art und Weise zu leben, die man akzeptieren kann und sie selbst eben auch und dann schließt man Kompromisse, wie man das miteinander verbinden kann.Auch im Interesse der Nachkommen, damit sie in die Gesellschaft hinein kommen bzw. ein Teil davon sind.

@tobak

tobak schrieb:Menschen mit Potential dauerhaft aufgrund eines "Stoffstücks zuviel" auszugrenzen

Potential? Welches denn?
Und sind es wirklich "wir", die Menschen mit Burkas ausgrenzen?
Würden uns diese "Menschen mit Schleier" ihre Potential denn zur Verfügung stellen, wenn sie den Schleier anbehielten?

Oder ist es nicht viel mehr so, dass diese "Menschen mit Schleier" in Wirklichkeit Frauen mit Burkas sind? Und weil sie Frauen sind, bereits ihr "Potential" gar nciht entwickeln können bzw düfen, weil "Menschen ohne Schleier", sprich: muslimische Männer, es ihnen verbieten? Und damit auch allen anderen "Menschen ohne Schleier" klar ist, dass sie den "Menschen mit Schleier" ja nicht als Mensch mit Potential, Würde, Freiheit un Selbstbestimmungsrecht ansehen oder gar menschenwürdig behandeln, wird ja diesen "Menschen mit Schleier" jener Schleier von den "Menschen ohne Schleier" aufgezwungen.

Und jeder, der die Schleier-Philosophie unterstützt, hilft den "Menschen ohne Schleier" auch in Zukunft die "Menschen mit Schleier" weiterhin zu unterdrücken.
Und platzt dabei vor lauter Selbstgefälligkeit und falsch verstandenen "Rechten".

@Optimist
das sind Gesetze, die islamische Kleiderordnung schreibt bestimmte Kleidung vor

@querdenkerSZ
ich als Frau trage worauf ich Lust habe......

@kofi

kofi schrieb:Sondern nehmen das Leben an, wie es ist. Deutsche haben ihre Art und Weise zu leben, die man akzeptieren kann und sie selbst eben auch und dann schließt man Kompromisse, wie man das miteinander verbinden kann

wie in jeder guten Ehe. Da weiß auch jeder, dass es ohne Kompromisse nicht funzt.
Aber in größerem Maßstab glauben Manche es geht ohne? Kapiere ich nicht.

@tobak

tobak schrieb:...und das tun auch die meisten.

Ist das jetzt gut oder schlecht? Was sagt uns das? Wer bleibt denn da übrig? Die, die das nicht tun aus welchem Grund denn? Was wollen diejenigen, die das nicht tun? Warum haben die meisten auf anderweitige Möglichkeiten nicht zurückgegriffen?

@Tussinelda
ich hab gefragt weil würdest du wenn du sowas üblicher Weise im Sommer trägst so in eine Kirche , Moschee oder einen jüdischen Tempel gehen ?
Oder zu Gericht oder auf eine Beerigung ?

Also wenn man sich Reiseberichte anschaut, dann ist es im Iran mit den Kleidervorschriften halb so wild ... Der Tschador ist dort auch nicht vorgeschrieben, sondern wird traditionell getragen ...
http://aworldkaleidoscope.com/iran-frau-kleiderordnung/

In letzter Zeit ist noch nicht mal ein Kopftuch vorgeschrieben ...
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-11/kleidungsvorschriften-iran-gelockert

Issomad schrieb:Also wenn man sich Reiseberichte anschaut, dann ist es im Iran mit den Kleidervorschriften halb so wild ... Der Tschador ist dort auch nicht vorgeschrieben, sondern wird traditionell getragen ...

Ja klar, deshalb setzen sich unter dem Hashtag #MenInHijab Männer dafür ein, dass ihre Frauen ohne Kopftuch auf die Straße dürfen.

Issomad schrieb:In letzter Zeit ist noch nicht mal ein Kopftuch vorgeschrieben ...

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/meninhijab-gegen-die-kopftuchpflicht-in-iran-14365518.html

@tobak

tobak schrieb:Eine der kostbarsten Errungenschaften unserer Gesellschaft, gerade für Frauen, sehe ich in der Möglichkeit zu wählen.
Eine Frau, die bei uns auch jetzt noch Hausmütterchen sein mag, darf das.
Ich mag das nicht gern auf's Spiel gesetzt sehen

Äh... was ist denn das jetzt für eine Nebelkerze? Die Möglichkeit der freien Wahl ist doch gar nicht Gegenstand der Diskussion zwischen uns.

Der Schleier bedeutet diesen Frauen halt etwas, was man hier schwer nachvollziehen kann. Trotzdem würden sie gerne ihren Beitrag hier leisten. Solange sie sich nicht kriminell verhalten, sehe ich keinen Anlaß, ihnen das grundsätzlich zu verwehren.

Welchen Beitrag denn? Dein Beispiel mit den Vollverschleierten in "nicht öffentlichen" Ämtern hast Du ja nicht weiter ausgeführt.
An meinem Beispiel mit der Salafisten-Niquab-Frau kann man eher davon ausgehen.. das sie nur ihren Beitrag darin sehen, gottgefällig und traditionell zu leben und die staatlichen Zuwendung anzunehmen.
Den meisten Vollverschleierten wird es wohl durch ihre Männer und der Tradition folgend verwehrt bleiben, im Arbeitsmarkt ihren Beitrag zu leisten. Man sieht ja wie schwierig es für Frauen in Afghanistan oder Saudi-Arabien ist, sich diesen Traditionen zu entziehen und in den Arbeitsmarkt zu drängen.

Und in öffentlichen Ämtern sollte man das tragen von Vollverschleierungen verwehren. Macht man wohl politisch auch und das ist gut so.
Es gibt halt auch Grenzen des Auslebens.

tobak schrieb:Sich flexibel auf neues einzustellen und Lösungen zu finden, sehe ich als unsere Stärke an.

Flexibilität ist gut und schön, zeugt sie doch von Kompromissbereitschaft... aber Kompromissbereitschaft ist keine Einbahnstrasse.
Von Seiten der Vollverschleierten kommt da nicht wirklich etwas.... ich schrieb es ja schon weiter oben.

tobak schrieb:Auf der anderen Seite gibt es Menschen ohne Schleier, die nicht im Traum daran denken, sich hier positiv einzubringen.

Das stört mich viel mehr.

In der Tat. Aber diese Menschen sind hier kein Diskussionsthema.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb: sondern ich muss dann auch noch so leben, wie eben hier gelebt wird.

Wenn Du Dich integrieren möchtst, ist es ratsam. Beonders, wenn Du quasi als Bettler kommst und auf den guten Willen der Bevölkerung angewiesen bist.

Nur wirklich sehr junge und empathielose Menschen sehen halt selten ein, dass sie nicht alleine auf der Welt sind. Dass ihre Handlungen Folgen haben. Dass, damit alle miteinander auskommen, auch alle Kompromisse machen müssen.
Nur fordern und nichts geben, geht auf Dauer nicht gut. Vor allem, wie schon erwähnt, wenn man obendrein von denen abhängig ist, die man mit seinem Verhalten permanent vor den Kopf stößt.
Eigentlich eine Einsicht, die weder schwer noch ungewöhnlich ist. Und durchaus weltweit so gesehen wird. Wenn Du woanders bist, wirst Du ja auch versuchen, Dich an den Hausbrauch zu halten. Du wirst in muslimischen Ländern nicht gerade in Hot Pants shoppen oder nackt baden gehen. Nicht nur aus Angst, sondern auch aus Respekt.
Klar, kann man sich andauerd quer legen, aber dann bitte nicht wundern, wenn man dann isoliert wird.

Tussinelda schrieb:ich als Frau trage worauf ich Lust habe......

Selbst hierzulande wirst Du das nicht überall ohne Konsequenzen tun können. In italienischen Kirchen zB darfst Du noch nicht mal schulterfrei rein.
In anderen Gegenden schon gar nicht. Siehe: Hot Pants & Bikini.

De Maizière will Gesichtserkennungssoftware und Ausweitung von Rucksackverbot

"Lästig", aber offenbar hinnehmbar, wenn es um die Innere Sicherheit geht: Bundesinnenminister Thomas de Maizière prüft den Einsatz biometrischer Erkennungssoftware an Bahnhöfen und Flughäfen - jeder Bürger wäre im Visier der Fahnder. Das Verbot von Rucksäcken bei Großveranstaltungen unterstützt er sowieso.

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_78756342/de-maiziere-will-gesichtserkennungssoftware-und-rucksackverbot.html

Wie geht das denn wenn man die Burka noch im öffentlichen Raum erlaubt???

@tobak

Abgesehen davon, dass Kompromisse den gesunden psychischen Geist ausweisen, wählen Burka-Trägerinnen ihre Burka nur höchst selten freiwillig. Es ist keine freiwillige Geste. Es ist Zwang aufgrund von Diskriminierung. Auch dann, wenn es den Trägerinnen nicht bewusst ist.

Eine echt Wahl sieht anders aus. Dann hat man mindestens eine andere Alternative. Haben die Burka-Trägerinnen? Können Frauen in dieser Situation sagen, nö, ich würde lieber ohne gehen? Sagen dann jene Männer, die Frauen in erster Linie die Burka aufzwingen, hast Recht, sieht auch besser aus?

Ehrlich gesagt, kann ich diesen Mist von wegen, Frauen tragen freiwillig und gerne Burka, schon nicht mehr hören. Weil er einfach gelogen ist. Und man muss ziemlich blind sein, um den Unsinn zu glauben.

@off-peak

off-peak schrieb:Ehrlich gesagt, kann ich diesen Mist von wegen, Frauen tragen freiwillig und gerne Burka, schon nicht mehr hören. Weil er einfach gelogen ist. Und man muss ziemlich blind sein, um den Unsinn zu glauben.

ach, wird schon paar Ausnahmen geben :)
Wenn ich von der Misere der geheimdienstlichen Erkennung verschont bleiben will, kann ich mir ne Burka überwerfen ;)

@Optimist

Ausnahmen inwiefern?

@off-peak
in diesem Sinne u.a.:

Optimist schrieb:Wenn ich von der Misere der geheimdienstlichen Erkennung verschont bleiben will, kann ich mir ne Burka überwerfen ;)

Mit anderen Worten, wenn man sich Blicken entziehen will - zB auch lüsternen :)

@Optimist

Hihi - ich habe auch schon ernsthaft daran gedacht, mmir so einen Müllsack mit Sehschlitzen zuzulegen.

@off-peak
na hoffentlich kommen nicht Alle auf diese Idee und dann läuft in D Jeder unerkannt rum ;)

@Optimist

Wär witzig. Aber um unerkannt zB jemanden nachzuspionieren, ist es eine klasse Tarnung (übrigens mein Motiv ;) ).
Wobei wir wieder beim Sicherheitsaspekt wären. Der das Verbot durchaus berechtigt.