Mal schauen, was die bpb dazu sagt:
Na schauen wir mal.
Gleich zu Beginn deines eigenen Link steht:
Bei "Islamismus" denken viele nur an Terror und Gewalt. Dabei gibt es auch Islamisten, die keine Gewalt einsetzen bei der Verfolgung ihrer Ziele. Ihre Vision eines islamischen Staats verfolgen sie dennoch hartnäckig. Das bedeutet also, dass die die Punkte der Definition die du weiter unten zitiert hast ( die kenne ich nachweislich, ist in meinen Beiträgen in diesem Forum nachzuprüfen) nicht ALLE erfüllt werden muss.
Du schreibst nämlich unten :
Jeder, der folgende Bedingungen nicht erfüllt:Das klingt so, als wären das die Bedingungen die erfüllt werden müssen. Nein, müssen sie nicht. Kann auch nur irgendeiner dieser Punkte sein. Meist werden es mehrere sein.
SophieSticated schrieb:Jetzt erklär mir mal, wie Islamismus im 19. Jahrhundert entstanden sein kann, während es den Islam schon seit mehr als 1000 Jahren gibt.
Ebenfalls in deinem Link steht schon etwas, dass dich dahingehend eigentlich hellhörig werde hätte lassen müssen.
Ich zitiere:
Bereits die Frühgeschichte des Islam war nach muslimischer Überlieferung dadurch geprägt, dass Mohammed zunächst zwar nur als Prophet, danach aber auch als Politiker und Feldherr auftrat. Hieraus leiten Islamisten die Notwendigkeit ab, Religion und Politik wieder zu vereinen, denn schon Mohammed habe diese Einheit postuliert. Auch in seiner Nachfolge wurden Eroberungskriege im Namen der Religion geführt, zunächst aus dem arabischen Raum, später dann über das Osmanische Reich bis nach Europa hinein. Sie gelten Islamisten als historisch-politischer Bestandteil ihres Islamverständnisses. So, nun beziehe sich Islamisten auf Mohammed und seine Nachfolger. Wir wissen, wie Mohammed seinen Glauben nach zärtlichen Anfängen verbreiten wollte, oder?
Ich zitiere eine passende Stelle:
- Potential zu Fanatismus und Gewaltbereitschaft.
Es ist also nicht so, dass Islamismus so wie die Definition es beschreibt, erst 1920 aufkam. Islamismus ist für uns heute ein Wort um den Islam den wir nicht wollen zu beschreiben.
Islamismus ist ein politischer Islam. Sowas wollen wir hier nicht. Sowas wollen auch die meisten Muslime die hier leben nicht, deswegen müssen wir unterscheiden.
Aber alleine an der Person Mohammed ist doch deutlich zu sehen, wie absurd die Aussage ist, Islamismus ist nur eine Ideologie die 1920 zum ersten Mal aufkam.
Gab es vorher keine Islamisten? Niemanden der den Islam mit Gewalt verbreitet hat? Niemanden der für den Islam gleich Politik war?
Es ist liegt nur an der Entwicklung der Menschheit, dass sie irgendwann das Wort "Islamismus" begründen musste.
Eigentlich liegt es sogar in der Natur der Sache, dass die Definitionen früher noch mehr erfüllt wurden als heute, auch wenn der Islam noch immer viel Nachholbedarf hat.
SophieSticated schrieb:Islamismus ist eine Ideologie, welche auf dem Islam begründet ist. Der Vergleich mit dem Kuckucks-Klan ist deshalb analog, da er eine Ideologie verfolgt, die auf dem Christentum begründet ist.
Das ist falsch. Du kannst es noch 10 Mal wiederholen, es bleibt falsch. Islamismus ist mit dem Islam tief verwurzelt. Islamismus ist für uns eine Beschreibung für das was der Islam lange Zeit war, in manchen Teilen der Welt noch ist und wir aber nicht als akzeptable Religion betrachten können.
Der Ku-Klux-Klan war/ist eine rassistische Gruppe, die sich nebenbei als Protestanten bezeichneten. Wenn du die schon mit jemande vergleichen willst, dann vl noch eher mit den islamistischen Terrorgruppen, wobei selbst das waghalsig wäre, weil der Ku-Kux-Klan so viel ich weiß, nie in der Form die Religion in den Vordergrund stellte und dabei sicher auch nicht so viel Rechtfertigung in der Literatur gefunden hätte.
SophieSticated schrieb:Islamismus beschreibt Strömungen, die aus dem Islam entstanden sind. Islam und Islamismus gleichzusetzen ist Blödsinn.
Das habe ich nicht getan. Sie sind untrennbar miteinander verbunden, warum siehe oben.
SophieSticated schrieb:Ich hab mal ein bisschen für dich recherchiert.
Sind das die geplanten Urlaubsländer? Weil mit der Frage die du beantworten wolltest, können sie nicht so viel zu tun haben.
Wir erinnern uns:
Wo gibt es eine weit verbreitete Verwendung der Burka, wo nicht Islamismus geherrscht hat?
Du zählst unter anderem auf:
SophieSticated schrieb:Iran - präsidentielle Theokratie
Trotz Modernisierung und einer fünfzig Jahre dauernden Säkularisierung unter den Pahlavi ist der Iran heute ein Staat, in dem die Religion fast jeden Aspekt des sozialen Lebens durchdringt
Für den Abfall vom Glauben droht Muslimen im Iran die Todesstrafe. In der Praxis sind alle Angehörigen von religiösen Minderheiten einer subtilen Form der Diskriminierung, wie bei der Arbeitsplatzwahl in der staatlich dominierten Wirtschaft[76], ausgesetzt.
Wikipedia: IranSophieSticated schrieb:Pakistan - Parlamentarisches System
Der Islam ist Staatsreligion. Religiöse Minderheiten, beispielsweise Hindus, werden (Stand 2016) stark unterdrückt und dürfen ihren Glauben in der Öffentlichkeit nicht zeigen. Ein kleines Zugeständnis bei fortwährender Entrechtung der Hindus ist, dass sie aufgrund eines Anfang 2016 verabschiedeten Gesetzes – zumindest in der Provinz Sindh – künftig einander heiraten dürfen.[17] Übergriffe gegen Christen und Hindus sind nicht selten. Insgesamt ist das Land von einer Atmosphäre der religiösen Intoleranz geprägt.[18]Das pakistanische Rechtswesen beruht zwar noch größtenteils auf britisch-indischem Recht einschließlich des Common Law, umfasst aber seit den 1970er-Jahren auch viele Bestandteile des islamischen Rechts auf Grundlage der Scharia. So richtet sich das Familien- und Erbrecht ausschließlich nach islamischem Recht. Unter der Diktatur General Mohammed Zia ul-Haqs (1977 bis 1988) wurde auch das Strafrecht islamisiert.Wikipedia: PakistanAlgerien - semipräsidentiales System
Algerien hat den sunnitischen Islam zur Staatsreligion erklärt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann der Islam immer stärker an Einfluss im täglichen Leben der Algerier. Schon Algeriens Unabhängigkeitsbewegung war stark vom Islam durchdrungen, und so forderten die Religionsführer nach dem Sieg über Frankreich mehr Rechte ein. Seit 1963 gilt das Staatsbürgerschaftsrecht auf islamischer Grundlage; seit 1964 wird an allen Schulen der Koran unterrichtet. Mit der Zeit wurde auch die Scharia als Grundlage des Rechtssystems eingeführt: Seit 1984 ist ein Familienrecht in Kraft, in dem die Benachteiligung von Frauen festgeschrieben wird.[15] Ein am 28. März 2006 in Kraft getretenes Gesetz stellt die Missionierung von Muslimen durch andere Religionen unter hohe Strafen.[16Wikipedia: Algerien#ReligionenHm wie war das mit dem Islamismus noch mal
SophieSticated schrieb:- Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung
- Gottes- statt Volkssouveränität als Legitimationsbasis
- der Wunsch nach ganzheitlicher Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft
- homogene und identitäre Sozialordnung im Namen des Islam
- Frontstellung gegen den demokratischen Verfassungsstaat
- Potential zu Fanatismus und Gewaltbereitschaft.
Da finden wir sicher Dinge die passen.
Den Rest ignoriere ich mal, weil abgesehen davon, dass du nur den Header von Wikipedia auf Google betrachtet hast (Trotzdem danke für die Auflistung der Systeme), stehen da Länder wo ich nicht sehe, dass die Burka weit verbreitet ist.
Türkei?
Nigeria hat sie sogar verboten, nachdem die Boko Haram Terroristen, Mädchen mit Burka als Selbstmordattentäterinnen missbrauchten.
Selbst im Iran, wo ich mir noch die Mühe gegeben habe dir zu zeigen, dass Islamismus nach der, auch von dir, geteilten Definition nicht mit dem Hinschreiben der Staatsform abgetan ist, ist nicht die Burka das Kleidungsstück welches weit verbreitet ist sondern der Tschador.
Das sieht so aus:
Oh, sorry falsches Bild. Das muss aus den 60ern sein so groovy wie die aussehen, warte hab gleich ein Modernes.
Was hat die Frauen wohl auf den rechten Weg gebracht...
Es ist seit der Islamischen Revolution 1979 ein Gottesstaat, der sich als islamische Republik bezeichnet.
Der Gottesstaat hat dann natürlich auch prompt ein Gesetz erlassen, der zum Tragen verpflichtet.
So quasi Islam als Lebensordnung...
Ganz zu schweigen von Pakistan, wo es unzählige Gegenden gibt die völlig unbeeinflusst ihr eigenes Süppchen kochen. Da kommst du dann an mit der Staatsform die im Wikipedia Header steht und meinst, da wo die Burka tragen, sei deshalb kein Islamismus dran beteiligt...
Das ist da nicht so wie bei uns in Deutschland und Österreich.
In diesen Ländern leben zwei drittel der Muslime. Das sind mehr als eine Milliarde Menschen. Und diese Menschen sind fast ausschließlich friedliebende Menschen. Was die Toleranz gegenüber anderen Religionen angeht lehrt der Quran sogar mehr Toleranz als die Bibel.
Das ist witzig, weil in einigen der Länder die du aufgezählt hast und in noch einigen anderen islamischen Ländern , es für religiöse Minderheiten nicht so toll ist. Von Gleichberechtigung will ich gar nicht sprechen.
SophieSticated schrieb:Aber du kennst ja nur das Bild, das der IS und die Wahhabiten (eine Splitterreligion die aus dem Islam entstanden ist) verbreiten. Niemand denkt beim Christentum an Kreuzritter, die Ungläubige töten, aber viele denken beim Islam an Islamismus.
Und noch ein Satz der zeigt, dass du irgendwie Islamismus mit Terrorismus, groß angelegten Mord, ect gleichsetzt. Vl. ist da dein Denkfehler.