Burkaverbot in Europa

@Aldaris @parabol

Frankreich ist ein schlechtes Beispiel. Randale und Krawalle wie in Paris und anderen französischen Städten, sowie soziale Problemlagen wie dort müssen in D unbedingt verhindert werden. Ein "Burka-Verbot" würde tatsächlich den sozialen Frieden mancherorts belasten, wobei ich glaube, dass sowas in D ohnehin kaum möglich ist. Gegen ein "Burka-Verbot" sprechen die Bevölkerungsstrukturen in vielen deutschen Städten.

Ich will nochmal dieses Video posten, weil es die Realität schön abbildet. Es geht um eine Stadt wie Mannheim, in der viele, sehr viele Muslime leben. Wie passt da ein "Burka-Verbot" rein? Welcher Abgeordnete soll durch die Straßen laufen und lebensmüde von einem "Burka-Verbot" reden?

https://www.youtube.com/watch?v=_xjQmJbfYaw

http://www.ardmediathek.de/tv/MENSCH-LEUTE/Schutzmann-im-T%C3%BCrkenviertel-Die-Mannhe/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=8758102&documentId=32716968 (Archiv-Version vom 14.05.2016)

@Tussinelda

Es ging um das Viertel oben im Video.

Für ein Viertel in Mannheim, in dem mehrheitlich Türken wohnen und türkische Geschäfte ansässig sind, wird ein Name gesucht. Ein türkischer Name. Eine Arbeitsgruppe aus Gemeindemitgliedern und Vertretern von türkischen Vereinen haben sich vorgestern zusammengesetzt, um einen Namen für diesen Stadteil zu finden. Beim ersten Treffen im Rathaus, wurden Namensvorschläge beider Seiten diskutiert.

Bürgermeister sagt: “Little Istanbul”

Dr. Kurz, der Bürgermeister von Mannheim, schlug den Namen “Little Istanbul” vor, wie die Zuständigen der Behörde beim Treffen mitteilten. Außerdem standen weitere Namen wie “Beyoglu” und “Kücük Istanbul” zur Debatte. Es wurde beschlossen, die Auswahl auf drei Namen zu beschränken und gegebenenfalls die Bürger darüber abstimmen zu lassen. Der zu benennende Stadtteil umfasst die Strassen G1, H1, G2 und H2.

http://www.sabahdeutsch.de/stadtteil-sucht-einen-tuerkischen-namen/ (Archiv-Version vom 02.05.2016)

Wurde aber fallen gelassen, weil Teile der Stadtbevölkerung dagegen massiv mobil gemacht haben. Mannheim hätte die erste, modernste Stadt Deutschlands sein können mit einer Art "Turkeytown".

Weiß ich nicht.

Aber ich verstehe eben schon warum in manchen Städten die Leute nicht wollen das es aussieht wie in Riad.

@kofi
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-09/antisemitismus-frankreich-anstieg


sowas steht ja auch zu befürchten. Ich glaube wenn man den Intolleranten und Fundamentalisten zuviel Freiraum gibt, dann ist das nicht wirklich vorteilhaft.

@buntervogel

buntervogel schrieb:Deine Argumente sind äußerst dünn. Was hat irgendeine Frau davon, wenn sie ihr Gesicht verhüllt. Bekommt sie dann als besonders fromme Frau einen Sonderplatz im Paradies? Sind Kopftuchträgerinnen schlechtere Frauen, weil sie ihr Gesicht zeigen?

seh ich bei Deinen Argumenten eben so. Seit wann sollte es so sein das man eine "gute" Frau, "schlechte" Frau an irgendwelchen Äusserlichkeiten festmacht? Und seit wann haben wir eine Gesellschaft bei der das Individuum seine Ansichten und Glauben anderen Individuen gegenüber begründen muss? Seit wann ist Religionsfreiheit und Gewissensfreiheit den nicht mehr ein Grundrecht eines jeden Einzelnen?

Aber weiterhin sind wir leider immer noch beim Hirnschiss das das Verhülungsverbot irgendwas mit Symbolen oder Ideologien zu tun habe. Leider konntest Du das Argumentativ mit den vorhanden Urteilen nicht belegen.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Nein. Kann er schon deshalb nicht sein, weil, wie erwähnt, der Europäische Gerichtshof der Menschenrechte pro Frankreich entschieden hat.

Als ob ein Gerichtsentscheid für das Gesetz der Grant für eine menschenrechtskonforme Umsetzung wäre -.-
Aber Dir auch mal was:

Die Süddeutsche Zeitung äußert sich besorgt über die Entscheidung der Straßburger Richter: "Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der gegen Bestrafung von Burka-Frauen nichts einzuwenden hat, ist bedenklich. Der Staat darf in das Selbstbestimmungsrecht nur eingreifen, wenn Rechte anderer verletzt werden. Ein Recht darauf, das Gesicht eines anderen zu sehen oder mit ihm zu kommunizieren, existiert aber nicht. Es gibt freilich, wie Richterin Nußberger im abweichenden Votum gesagt hat, das Recht, Außenseiter zu sein. Der Gerichtshof in Straßburg ist dafür da, Rechte von Außenseitern zu verteidigen.

@kofi

Frankreich ist im Bezug auf das, was ich gesagt habe, kein schlechtes Beispiel, weil genau darüber der EuGH geurteilt hat. Es ging hier also um eine Grundsatzentscheidung, die auch für andere, europäische Staaten gilt

kofi schrieb:Wurde aber fallen gelassen, weil Teile der Stadtbevölkerung dagegen massiv mobil gemacht haben. Mannheim hätte die erste, modernste Stadt Deutschlands sein können mit einer Art "Turkeytown".

Sorry aber er wäre mir neu das es Modern ist in seinen Städten die Viertel neu zu benenen und dann auch noch nicht in der Landessprache.

Chinatown ist auch nur ein Nickname, denn der Stadteil heißt immer noch Manhatten.

@Aldaris
Ja, für die Durchsetzung sicherlich kein schlechtes Beispiel. Aber für das, was danach kommt. Was es in der Gesellschaft vor Ort anrichten kann.

@Fedaykin
Kann man sehen wie man will. Gab viele gute Gründe für die Idee. Türkischstämmige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten in diesem Stadtteil einen großen Beitrag zum Wohlstand der Stadt bzw. zu einer funktionierenden Migrantenökonomie. Aus wirtschaftlicher Sicht war es auch ein gutes Marketingkonzept, wenn man Muslime aus der ganzen Region zum einkaufen locken kann. Also wenn sie sich "heimisch" fühlen.

Was das insgesamt bedeutet...was er/sie davon hält, bleibt jeder und jedem selbst überlassen. In diesem Stadtteil sieht man auch häufiger mittlerweile vollverschleierte Frauen, die aus der ganzen Region zum einkaufen kommen.

wichtelprinz schrieb:Als ob ein Gerichtsentscheid für das Gesetz der Grant für eine menschenrechtskonforme Umsetzung wäre -.-

Es ist nicht irgendein Gerichtsurteil eines nationalen Gerichtes, sondern des Europäischen Gerichtshofes der Menschenrechte, also des höchsten Gerichtes bzw. der höchsten Instanz in dieser Sache. Kannst du ablehnen, kritisieren oder was auch immer. Dennoch hat diese Institution mehr Gewicht als du oder andere Kritiker.

@kofi

Ich habe seit jeher diese Verbote in Frankreich und Belgien kritisiert, weil die Effektivität wohl infrage gestellt werden kann. Grundsätzlich befürworte ich aber das Engagement gegen die Vollverschleierung, nur müsste man da primär woanders ansetzen. Ein Verbot hilft da nicht.

@Aldaris

Ja.Zum Beispiel anfangen mit den Ladies Tacheles zu reden. Die Vollverschleierung wird nicht den Weg des Kopftuches gehen.

kofi schrieb: der Stadt bzw. zu einer funktionierenden Migrantenökonomie

Was soll das denn genau sein?

kofi schrieb:Was das insgesamt bedeutet...was er/sie davon hält, bleibt jeder und jedem selbst überlassen. In diesem Stadtteil sieht man auch häufiger mittlerweile vollverschleierte Frauen, die aus der ganzen Region zum einkaufen kommen.

Und genau solche Viertel verhindern die Integration auf Dauer. Die Leute müssen sich nicht anpassen, nicht die Sprache lernen usw.

Wenn wir eins in den Statistiken und Studien sehen, dann das die Integration dort am besten Funktioniert wo man einfach durch die Umstände sich Integrieren muss.

@Fedaykin
nee, das Stadtteil heisst Chinatown, das ist schon richtig......Manhattan ist der Stadtbezirk, ist ein Unterschied ;)

@kofi

Mit wie vielen dieser 'Ladies' kann man denn frei reden, ohne das im Hintergrund der Ehemann oder Vater die Peitsche schwingen? Gerade das ist ja das schwierige. Entweder kann man gar nicht mit diesen Frauen reden oder es wird nur das gesagt, was gesagt werden soll. Vielleicht kann man Smalltalk in einem gewissen Rahmen tätigen, aber wenn es um Politik und Religion geht, mit wie vielen ist da ein offenes Gespräch gewünscht?

@Fedaykin

Also Migrantenökonomie schafft Arbeitsplätze, vor allem innerhalb der communities. Die An-ne, der Baba oder die Kinder können darauf genauso zurückgreifen, wenn sie ansonsten nichts finden. Und das ist mitunter auch Sozialpolitik, heißt es zumindest.

Darüber wurde eine Studie angefertigt, in der die Bedeutung von Migrantenökonomie erläutert werden soll.

http://www.institut-fuer-mittelstandsforschung.de/neue-selbstaendigkeit/forschungsschwerpunkte/migrantenoekonomie

"Funktionierend" sollte grade bedeuten, dass Migrantenökonomie möglich ist. Ist ja zum Teil nicht immer in jedem Stadtteil so. Sei es durch fremdenfeindliche Stimmungslagen, durch schlechte Rahmenbedingungen vor Ort etc.

Ein Verbot der Vollverschleierung hindert doch nur daran, sich damit auseinanderzusetzen, egal, ob mit dem Glauben und der Religionsfreiheit, die diese Person hat, oder die Unterdrückung, die diese Person erleidet........das ist alles. Ein offenes Umgehen, eine offene Debatte und Hilfsangebote werden so unmöglich gemacht. Sehe also in dem Verbot keinerlei Nutzen, sondern das Gegenteil. Integration wird somit auch nicht erreicht.

Chinatown ist also der Offizielle Name gesetzlich verankert?

@Fedaykin
ja, so wie TriBeCa oder Lower Eastside zum Beispiel oder SoHo, Chelsea

@Aldaris

Okay.

Jetzt bin ich überfragt. Ich weiß nur, dass diese Frauen da sind. Erstmal da sind. Später irgendwann kommen die Nachkommen dazu, die nachdrücklicher ihre Anliegen fordern. Und dann irgendwo Klarheit brauchen, ob sie in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens mitmachen können oder nicht.

Wenn das betreffende in D geborene Mädchen Abitur macht, studieren geht bzw. alle nötigen Qualifikationen zu einer Berufsausübung etc. hat´? Dann wird die Frage auch wieder sein, darf sie Rechtsanwältin oder wofür sie auch immer qualifiziert sein. Und da gebe ich dir recht

Aldaris schrieb:Grundsätzlich befürworte ich aber das Engagement gegen die Vollverschleierung, nur müsste man da primär woanders ansetzen. Ein Verbot hilft da nicht.

Nur eine konkrete Lösung habe ich selber nicht. Woher auch.

Doors schrieb:Ich würde es als Problem begreifen, wenn die Zahl von Burka-Trägerinnen so gross ist, dass Nicht-Burkaträgerinnen diskriminiert werden.

Ich würde es als Problem sehen, wenn es eine Burkaträgerin gibt, die diese tragen muss.

Doppelpost