Das muss für liberale Menschen ein ziemlicher Spagat sein, einerseits die Gleichberechtigung bzw. Frauenrechte zu verteidigen und gleichzeitig dafür einzutreten, dass ein Kleidungsstück, welches die rangniedrige Stellung und den Gehorsam der Frau symbolisiert, in europäischen Ländern getragen werden darf.
Gegner der AfD werfen dieser Partei vor, im Programm stünde, dass Frauen zurück an den Herd sollen. Das sei ein Skandal, aber die Burka wird von denselben Leuten, die da aufschreien, unterstützend diskutiert???
Denn aus welchem Grund soll sich die Frau vor den Blicken fremder Männer schützen?
Zum einen wird sie für schuldig erklärt, wenn einem Mann durch den Anblick einer unverschleierten Frau wolllüstige Gedanken kommen - das liegt nicht etwa in
seiner Verantwortung, sich zu beherrschen, sondern in ihrer, ihm keine solche Anregung zu verursachen - und zum anderen wird sie als ehrlos betrachtet, wenn sie sich nicht verschleiert. Ihre Ehre hängt also von einem Kleidungsstück ab, nicht von ihrer Persönlichkeit, vielleicht von ihrer Leistung um ihre Familie, oder von ihrer Klugheit, Verhalten... Auch nicht von Bildung oder irgendetwas anderem, sondern einzig davon, sich vor den Blicken von Männern zu verbergen und keinerlei Kontakte zu pflegen.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man ein Kleidungsstück, dass für die Erniedrigung der Frau steht, im gleichberechtigten Europa verteidigen kann.
Und dann wird auch noch vorgeschlagen, europäische Frauen mögen einmal als Zeichen der Solidarität einen Tag lang Kopftuch tragen - als Zeichen der Solidarität mit einer die Frauen unterdrückenden Ideologie.
Echte Solidarität mit den Frauen aus diesen Kulturkreisen würde sich darin äußern, dass man jegliche Erniedrigung, Unterdrückung und Ungleichbehandlung (ungleich zu Männern) strikt verbietet und sie so in den vollen Genuss der hier erlangten Gleichberechtigung kommen ließe.
@Fierna Fierna schrieb:Die erste Anlaufstelle müssten ja eig die betroffenen Frauen selbst sein, denn wenn wir sie als mündige Mitmenschen sehen, sollten sie doch ausdrücken, was sie freiwillig tun und was nicht.
Ein bisschen zynisch find ich das ja schon. "Mündig" und "freiwillig" sind nämlich in diesem Zusammenhang ziemlich dehnbare Begriffe. Wenn Deine Familie Dich anderenfalls nämlich verstößt - und das brauchen die nicht extra zu sagen und anzudrohen, das weißt Du als Angehörige dieser Kultur nämlich selbst - dann trägst Du die Burka oder was auch immer "freiwillig", um größeren Schaden von Dir anzuwenden. Wenn alle Dir zu verstehen geben, dass Du ohne dieses Kleidungsstück eine Hure bist und keine Ehre hast, und hiervon vieles für Dich abhängt, nämlich z.B. ob Du einen Ehemann findest, ob Du gut behandelt wirst usw., dann trägst Du die Burka "freiwillig".