Burkaverbot in Europa

@Piorama
es soll ja nicht so weiter laufen....ein Verbot ist sehr kurzfristig gedacht, bringt im Grunde aber nix, außer, dass das "Problem" unsichtbar wird. Also muss man weiter denken, längerfristig, die unterdrückte Frau wird sich nicht über Nacht emanzipieren, das braucht Zeit und Unterstützung.

@kofi

dazu, dass dich meine Äußerungen irritiert hatten: Vermutlich hatte ich irgendwas in einem deiner Beiträge missverstanden.
Dieser Beitrag Beitrag von kofi (Seite 387) hier ist für mich völlig nachvollziehbar.
Auch deine nachfolgenden und auch die Beiträge von @insideman und @Tussinelda

Tussinelda schrieb:es soll ja nicht so weiter laufen....ein Verbot ist sehr kurzfristig gedacht, bringt im Grunde aber nix, außer, dass das "Problem" unsichtbar wird. Also muss man weiter denken, längerfristig, die unterdrückte Frau wird sich nicht über Nacht emanzipieren, das braucht Zeit und Unterstützung.

Völlig richtig.
Die Frage wäre jedoch mMn, wieviel Kraft kann eine Gesellschaft bei wieviel % muslimischen Anteil /Einfluss aufbringen, damit es gesellschaftlich keine Rolle Rückwärts gibt (in puncto Gleichberechtigung) ?

Ich finde DAS ist hier vor allem die Frage (und jetzt bitte steinigen ;) wegen dieser scheinbaren Provokation, welche nicht als solche zu verstehen ist - und schon gar nicht fremdenfeindlich gemeint ist).

Das hier hatte ich vorhin noch gar nicht gelesen/ irgendwie übersehen:

kofi schrieb:
Darfst nicht übersehen, dass die links-rechts Debatte Teil der deutschen Debatten ist, aber nicht Teil der migrantischen Debatte oder der Debatten in den Migrantenmilieus ist. Aus den Alltagserfahrungen heraus gibt es gefühlt für viele keine "linken Deutschen", sondern nur rechte Deutsche. Bei dem manche mehr und manche halt weniger rechts sind. Und in diesem Punkt kann ein Solidarisierungseffekt enorm sein.

--->insideman:
Das hört sich so an, als müssten sich die Menschen von denen du sprichst, etwas mehr mit dem Land und den Menschen beschäftigen, in dem und mit denen sie leben.
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kofi schrieb:
Aber es geht hier auch ein stückweit um den Islam, da kann eventuell schnell ein Solidarisierungseffekt eintreten. In Form von "wir gegen die". Also ein alter Vorwurf, die Burkadiskussion ist ein verschleierter Ausdruck der Islamophobie

---> @Piorama
Das ist aber wirklich Hasenfußmentalität "Lieber nichts sagen, sonst werden die böse"
Die Erfahrung hab ich nie gemacht, hab immer mein Maul aufgerissen und keiner war da sauer.
Ich glaub das es für Moslems sehr schwierig hier ist weil sie oft entweder schleimig überfreundlich(Helfersyndrom?) oder eben total ablehnend behandelt werdenund nur selten normal.

Finde, das sind auch sehr wichtige Aspekte, welche man nciht einfach so beiseite legen kann/sollte.

kofi schrieb:Von meiner Heimatstadt her, mal Kommunalpolitik, weiß man, dass die Türken alsbald ein wichtigen Teil des Ruders übernehmen. Die Frage ist nur, wie, wann und was sie daraus machen werden. Wann kommt ihr erster Oberbürgermeister etc. Und dann sind VV Diskussionen ohnehin ad acta bzw. was willste dann noch reden.

Bei muslimischen deutschen Politikern, die für die Altparteien antreten, sind meines Wissens aber keine fundamentalistisch eingestellten Personen darunter, die auf eine Verschleierung der Muslime bestehen würden ...
Vielmehr sind doch alle religiös liberal eingestellt. Muslimische deutsche Politikerinnen mit Kopftuch kenne ich auch nicht ...

Die düstere Prognose, dass Muslime unseren Staat übernehmen würden und strenge Sharia und restriktive Bekleidungsvorschriften verordnen, widerspricht jeder realistischen Beobachtung ...
Die islamischen Fundamentalisten in der deutschen Gesellschaft sind selbst in muslimischen Kreisen ziemlich isoliert und bilden eine eigene Parallelgesellschaft ...

@Issomad

Issomad schrieb:Die islamischen Fundamentalisten in der deutschen Gesellschaft sind selbst in muslimischen Kreisen ziemlich isoliert und bilden eine eigene Parallelgesellschaft ...

gut zu wissen - das lässt hoffen (vorallem auch, dass das so bleibt :) )

Nur zu Info, der Thread handelt über ein Thema, also Burka, was es nahezu praktisch in der EU nicht gibt:

"Wie viele Burka-Trägerinnen gibt es in Deutschland?

Das weiß niemand genau. Unter den sechs Millionen Muslimen in Frankreich sollen es 2000 sein. Die Zahl ermittelte das Innenministerium, dass sich für ein Burka-Verbot stark macht. In Deutschland gibt es vier Millionen Muslime, sie kommen überwiegend aus der Türkei, wo die Burka verpönt ist. Die Zahl dürfte somit "verschwindend gering" sein, wie Stefan Müller (CSU) erklärte, der Integrationsbeauftragte der Unions-Bundestasgsfraktion."

http://www.sueddeutsche.de/karriere/vollverschleierung-im-oeffentlichen-dienst-wuerde-recht-und-burka-1.1054676-5

0,003 % der Französischen Bevölkerung soll Burka tragen und in Deutschland dürfte diese Zahl sogar noch viel geringer sein wie der Artikel sagt.

@cheroks
hatten wir schon :D scheint aber offenbar so ein großes Problem zu sein, dass man sogar gesetzlich dagegen vorgehen will.....und man Angst hat, dass sich dann Terroristen unter Burkas verbergen, samt ihren Waffen.......

@cheroks
Bei uns schätzt man die Zahl auf 600 bis 800 also deutlich weniger als in Frankreich.

Bei uns dürften es noch sehr viel weniger sein, weil die deutschen Muslime zum größten Teil einen türkischen Hintergrund haben, und in der Türkei ist die Burka verpönt. Ich würde schätzen, dass es in Deutschland 600 bis 800 Frauen sind.

http://www.n-tv.de/politik/Die-Burka-ist-nicht-im-Sinne-des-Koran-article16487661.html

Wurde hier aber auch schon mehrfach verlinkt.

Die Zahl der Vollverschleierten in Deutschland ist prozentual gesehen so gering, dass ich denke, dass nach einem Verbot sogar mehr Verschleierte auf den Straßen wandeln werden, allein aus Protest - vielleicht auch 'Bio-Deutsche', die sich mit westlicher Mode verschleiern ...

Mit Verboten sollte der Staat sparsam sein. Manchmal sind sie kontraproduktiv. Und jede unüberlegte Aktion verursacht eine Gegenreaktion ...

Ich möchte keine unterdrückten Frauen "retten", das ist deine Interpretation. Ich möchte nur nicht das hier so etwas toleriert wird, das ist für mich ein Unterschied. ;)

Dir sind also sozusagen dei Frauen egal, hauptsache du bekommst banal ausgedrückt keinen Augenkrebs ?

Falls du so denkst, gibt es viele von dieser Sorte. (leider)

Burkaverbote sind bloße Symbolpolitik.

Abgesehen davon, dass nur vergleichsweise sehr wenig Frauen Burkas oder Niqabs tragen, besteht das Problem doch in fehlender Integration und Annahme des westlichen Wertekanons.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb: scheint aber offenbar so ein großes Problem zu sein,

Es ist ein Problem und darf als solches nicht klein geredet werden, die meisten Muslime denken, wir(die Europäer) hätte etwas gegen den Islam, ich selbst denke nicht daß der Islam hier in Europa jemanden als Religion stört, viel mehr müssen wir uns der Ideologie des Islams beugen der vom Ausland gesteuert, finanziert und missbraucht wird und das ist unseres grösstes Problem, nicht aber die Kleidung oder Kopfbedekung.

cheroks schrieb:Dir sind also sozusagen dei Frauen egal, hauptsache du bekommst banal ausgedrückt keinen Augenkrebs ?

Keine Ahnung wie du auf so einen Schwachsinn kommst.

Ich sehe es so wie diese syrische Jurastudentin. Dieses Kleidungsück symbolisiert Unterdrückung und eine Ideologie, die ich nicht akzeptiere!

@CosmicQueen

Ich denke es wichtig das Thema nicht zu dramatisieren. Die Grenze zwischen realen Ängsten und Paranoia sind schleichend. Ein selbstbestimmtes Leben ist ein hohes Gut und sollte man im Blick behalten.

Besteht bei dir die Angst, dass du eines Tages selbst in eine Burka tragen musst?

@Golfkrank

Golfkrank schrieb:Besteht bei dir die Angst, dass du eines Tages selbst in eine Burka tragen musst?

Aus Gesprächen mit sehr vielen Leuten weiß ich, u.a. besteht die Angst, dass die Werte des Islams (z.T. eben nicht gerade demokratische) hier übernommen werden könnten. In ferner Zukunft je nachdem wer später mal die Mehrheit im Lande stellen wird.

Aus Gesprächen mit sehr vielen Leuten weiß ich, dass die Angst besteht, dass die Werte des Islams (z.T. eben nicht gerade demokratische) hier übernommen werden könnten. In ferner Zukunft je nachdem wer später mal die Mehrheit im Lande stellen wird.

Also dafür sehe ich eher wenige Hinweise. Man sieht, dass die Bevölkerung das nicht will, vor allem gerade jetzt wo sich immer mehr Menschen rechten Parteien zuwenden.

Auch ist die muslimische Bevölkerung doch sehr stark in der Minderheit und in dieser Minderheit sind diejenigen, die hier undemokratische Wege gehen wollen, vermutlich auch nicht in der Mehrheit.

Golfkrank schrieb:Besteht bei dir die Angst, dass du eines Tages selbst in eine Burka tragen musst?

Solange es einem selbst nicht betrifft kann es einem auch egal sein?

@insideman

Aus Gesprächen mit sehr vielen Leuten weiß ich, dass die Angst besteht, dass die Werte des Islams (z.T. eben nicht gerade demokratische) hier übernommen werden könnten. In ferner Zukunft je nachdem wer später mal die Mehrheit im Lande stellen wird.

--->
Also dafür sehe ich eher wenige Hinweise. Man sieht, dass die Bevölkerung das nicht will, vor allem gerade jetzt wo sich immer mehr Menschen rechten Parteien zuwenden.

Okay, das ist plausibel.

Das finde ich nicht ganz so nachvollziehbar:

insideman schrieb:Auch ist die muslimische Bevölkerung doch sehr stark in der Minderheit und in dieser Minderheit sind diejenigen, die hier undemokratische Wege gehen wollen, vermutlich auch nicht in der Mehrheit.

NOCH sind sie in der Minderheit.
Das könnte sich in ferner Zukunft jedoch ändern.
ich schrieb vorhin bewusst "in ferner Zukunft" :)

@Optimist

Aber wie Real ist dieses Szenario denn tatsächlich, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet?
Der freie Wille der religiösen Zugehörigkeit oder Identität, wird doch nicht ausser Kraft gesetzt. Durch wen auch?

@insideman

Ich verstehe nicht ganz was du meinst. Sorry.

@Golfkrank

Golfkrank schrieb:Aber wie Real ist dieses Szenario denn tatsächlich, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet?

für eine FERNERE Zukunft (viele denken ja auch an ihre Kinder und Enkel...) finde ich es durchaus real.

Golfkrank schrieb:Der freie Wille der religiösen Zugehörigkeit oder Identität, wird doch nicht ausser Kraft gesetzt. Durch wen auch?

dass für soetwas der Wille und auch die eventuelle Durchsetzbarkeit besteht sieht man anhand der Türkei.
Wie gesagt, noch sind die Mehrheitsverhältnisse bei uns noch nicht beängstigend, aber das könnte sich ja mal ändern.