@kofiIch bin mir sicher, du bist beim Thema Integration von Muslimen versierter als du hier zugibst. Im Endeffekt traue ich dir zu, zu wissen, dass Burka allein nicht das Thema ist. Warum auch?
Ich kann dich in dieser Hinsicht beruhigen. Ich bin ein stinknormaler Bürger mit eigener Meinung, nicht mehr, nicht weniger.
Die Burka ist ein Synonym für die vollverschleierte Frau und da gebe ich dir soweit recht, nur ein Platzhalter für eine andere Diskussion. Auch verstehe ich, dass wir auf dieser Plattform nicht uns so artikulieren dürfen wie wir könnten. Das verbietet die Hausordnung des Betreibers. Daraus entsteht ein hermeneutisches Spiel um Begriffe, die zwar unsere Absicht erahnen läßt, aber die Grenze dessen, was noch toleriert nicht überschreitet.
Ich finde das garnicht schlecht, weil es es einem mental wressling gleichkommt, an dem nur ebenbürtige Kontrahenten die Scharaden verstehen. Insofern habe ich einen gewissen Spaß an derartiger Kommunikation, der mir aber schlagartig vergeht, wenn man das Niveau auf verschwörungstheoretische Unterstellungen reduziert. Lasse es einfach und setze den intelektuellen Dialog fort.
So jetzt zurück zum Thema:
Wir können uns ne Mindmap vorstellen, in der Mitte ist der Kreis in dem Burka oder Vollverschleierung steht. Wenn du dir vollstellst, dass die Mindmap zu Ende gedacht ist? Oder wann ist sie denn zu Ende gedacht?Was kommt denn dabei heraus, hmm?
Unter anderem, dass das Thema von sehr viel begleitenden Themen/Unterthemen begleitet wird. Im Prinzip diskutieren wir hier ja nur oberflächlich, die harten Brocken tasten wir nicht an. Weil das Thema sonst an sich zu komplex und unübersichtlich wird. Dazu gehört das Beispiel Scharia, lässt sich die Scharia einfach so von der Vollverschleierung trennen?
Nein ist es nicht, wenn man sich nicht auf pauschale Allgemeinplätze reduziert.
Kc schrieb:Oder was ich mit @Kc besprochen hab, in der Mindmap musst du dir zwangsläufig die Frage stellen, wie sehr sich die hiesige Wertordnung oder Rechtsordnung anpassen muss. Weil, wenn du mir selbst da nicht zustimmst? Die deutsche Gesellschaft muss sich anpassen, weil das Grundgesetz und sonstige gesetzliche Rahmenbedingungen nicht zeitgemäß sind für ein Phänomen wie Vollverschleierung.
Zu deiner Information, das Grundgesetz wurde seit 1949 rund 60 mal der wandelnden Werteordung angepasst. Wir müssten völlig irre sein anzunehmen, dass unser Grundgesetz ein starres Gebilde sei.
Kc schrieb:Das erleben wir ja beim Kopftuch. Die Gründerväter der Bundesrepublik oder die Macher des Grundgesetzes haben das Thema Kopftuch nicht voraussehen können. Dementsprechend ist Religionsfreiheit eine Zusicherung, die aber durch verschiedene gesetzliche Hürden eingeschränkt wird. Das bedeutet, Muslime werden in Deutschland diskriminiert aufgrund ihrer Religion, obwohl ihnen die Religionsfreiheit eigentlich zugesichert wird. Eine Korrektur des Grundgesetzes und anderer gesetzlicher Regelungen würde diesen Missstand beheben. Was ist daran unlogisch?
Das kann ich dir aus meiner bescheidenen Sicht erklären. Das Kopftuch ist bei den muslimischen Mitbürgern ein religiöse konnotiertes Symbol und genießt den Schutz des § I Art 4 GG:
"(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet. "
Dein nachfolgendes Beispiel hat nichts mit einer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu tun, sondern mit berufspezifischen Anforderungen.
Kc schrieb:Ein Mädchen in Deutschland geboren und aufgewachsen, macht Abitur und studiert Jura. Problem? Sie darf von vorneherein wegen ihrem Kopftuch nicht Richterin sein. Bei Lehrerinnen gibt es ja die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, derzeit wird wegen Polizistinnen mit Kopftuch debattiert. Wenn du aus mir einen "besorgten Bürger" machen willst? Hab ich denn behauptet, die deutsche Gesellschaft soll sich nicht anpassen?
Solche pauschalen Beispiele drücken Islamfeindlichkeit aus, die sich im Unterschied zu sachlich begründeter Islamkritik in einer generell ablehnenden bis feindseligen Haltung gegenüber muslimischen Personen und allen Glaubensrichtungen, Symbolen und religiösen Praktiken des Islams aus.
Wikipedia: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Die Nähe zur Islamfeindlichkeit findet dann statt, wenn man wohlwissend, dass bei bestimmten Berufen absolute Neutralität geboten ist, mit dem Kopftuchargument kommt.
Ich versteh nicht ganz, was du von mir willst. Du übertreibst gleich:
Sicherlich nicht, dass habe ich oben begründet.