Recht basiert in unserer Kultur und zu gegenwärtiger Zeit in erster Linie auf Logik sowie auf rechtswissenschaftlicher, sozialer und gesellschaftspolitischer Erkenntnis mit dem Ziel, die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Miteinanders auf bestmögliche Gerechtigkeit zu regeln. Recht basiert NICHT auf Trends, Mode, Geschmack, Meinung, Phobien, diffusen Zukunftsängsten oder Launen. Recht ist auch nicht notwendigerweise eine Frage der mehrheitlichen Meinung. Ich berufe mich nicht stumpf auf gegenwärtiges Recht des Selbstzweckes wegen, sondern weil es Sinn macht und weitgehend bestmögliche Gerechtigkeit ermöglicht. Dass es oftmals nicht verstanden wird, ist nachvollziehbar und liegt an der Komplexität der Materie. Deshalb erfordert es - wie eben jeder Bereich - seine Ausbildung. Moral und Ethik ist im Recht eher sekundär und das nicht grundlos, da beides bisweilen höchst relativ ist.
In dem hier diskutierten Zusammenhang gibt es keine Entwicklung, die eine gesetzliche Anpassung bedarf. Diese Entwicklung, die hier viele meinen, ist eine diffuse Angstfiktion in den Köpfen Mancher. Eine sog. "Islamisierung" findet so wenig statt, wie eine "Verhomosexualisierung" der Gesellschaft stattfindet, nur weil Homosexualität eine rechtliche Gleichstellung zur Heterosexualität erfährt. Homophobiker argumentieren nämlich auf diesem Gebiet strukturell ganz genauso, wie Islamphobiker.
@Valentini Valentini schrieb:Recht ist immer -wie wir wissen- auslegbar und keinesfalls fest und statisch und von daher lassen sich immer, auch wenn es mancher nicht wahrhaben will, Wege finden die rechtlich völlig vertretbar sind.
So wird es oft von Laien gesehen, aber das ist so nicht richtig.
Valentini schrieb:Außerdem kann auch Recht pervers und abartig sein und somit völlig falsch und aus dem Ruder gelaufen wie man z.BV. daran sieht dass Manager die Milliarden Steuern versenkt haben noch ihre Ansprüche rechtlich durchsetzen können. Wenn das rechtens ist, dann stimmt etwas mit unserem Recht nicht und das gilt auch für andere Bereiche
Das ist rechtens und es stimmt deswegen dennoch alles mit unserem Recht. Wenn du einen Vertrag hast, der dir bestimmte Ansprüche garantiert, dann hast du diese Ansprüche nunmal, auch dann, wenn du enttäuschende Resultate erzielt hast. Punkt! Alles andere wäre vieles, nur nicht rechtens. Hast du allerdings einen Vertrag, der deine Ansprüche von deinem Erfolg oder Misserfolg in Abhängigkeit stellt, dann sieht es anders aus.
Valentini schrieb:Was mich eher wundert ist die Abartigkeit darin, dass alles was den Islam betrifft geschützt wird von sogenannten Gutmenschen.
Das ist doch Blödsinn. Gib mir ein Beispiel davon.
Valentini schrieb:Ich erinnere mich an meine Jugend und daran, dass mna gewisse Dinge der Kirche ohne Probleme kritisieren konnte und auch ohne Probleme sagen konnte "Kirche finde ich voll scheiße und abartig" und nun beim Islam ist alles anders. Beim Islam stehen plötzlich die schützend davor die die Kirche damals angegriffen haben und nun davon labern (!) dass man Religionen ja respektieren und akzeptieren muss.
Was ist hier passiert und warum gilt dieser Schutz anscheinend nur für den Islam und seinen abartigen Auswüchsen?!
Unsinn! Du kannst deine Meinung über den Islam nicht minder äußern, wie über die katholische Kirche, soweit du dich einfach an gewisse Spielregeln hältst. Und die gibt und gab es längst, bevor der Islam hierzulande Thema wurde.