@peekaboo Das liest sich ganz schön, danke für den Link. Offensichtlich, wie so oft in der Rechtsprechung, gibt es halt viele Einzelfälle und einen erheblichen Ermessensspielraum.
Etwas erstaunlich fand ich (vom Islam abstrahiert) dass die Einhaltung religiöser Vorschriften:
Nach § 616 BGB haben Mitarbeiter bei kurzen Pausen Anspruch auf Bezahlung, wenn die Pause aus persönlichen Gründen stattfindet, die der Mitarbeiter nicht selbst verschuldet – was bei religiösen Ritualen der Fall ist
als nicht durch die Person verursacht, gewertet wird. Es entscheidet doch jede Person, welche Vorschriften rein privater Natur sie einhält oder nicht?
Dann müssten ja 5 Anrufe am Tag von der kontrollsüchtigen Ehefrau ebenfalls ok sein, die werden ja auch nicht durch die Person selbst verursacht.
Die Landmarke: Wer Zigarettenpausen mit Bezahlung duldet, sollte auch Gebetspausen dulden, gar nicht so schlecht. Allerdings sind Zigarettenpausen ja immer leicht verlegbar.
Es lässt man wieder die ganze Flanke offen: Ab wann wird denn der betrieb gestört und wann nicht? Theoretisch kann es auch den Betriebsablauf stören, wenn ein Kollege den Anruf annimmt und dadurch nicht zu seiner Arbeit kommt.
Es wird halt wie so oft ein Nehmen und Geben sein. Dann wird es auch funktionieren.
Wer schon 15 min Pause am Tag geschenkt bekommt, egal ob zum Beten oder Rauchen, sollte dann wegen 15 min länger arbeiten auch nicht den wilden Affen machen. Dann kann es klappen.
Wenn aber Forderungen gestellt, aber nie Entgegenkommen gezeigt wird, dann wird es auch eng im Arbeitsverhältnis.
abberline schrieb:Von mir aus müsste es auch keine Raucherpausen geben.
Groucho schrieb:So wie du argumentierst stellt sich auch umgekehrt die Frage: Willst du denn integrieren?
Vollverschleierung mit Sehschlitz