navi12.0 schrieb:Hab da jetzt noch länger darüber nachgedacht, weil das ein wirklich sensibler Punkt ist. Und auch hier kann ich nicht erkennen, warum selbst eine politische Strömung, die keine Trennung von Staat und Religion befürwortet -was ja in dem Sinne verfassungsfeindlich ist- nicht auch innerhalb unserer Verfassung seinen Platz finden sollte.
Das kann man aus einem liberalen Standpunkt heraus, der sich wenig staatlichen Eingriff wünscht, selbstverständlich so sehen.
Das setzt dann aber eine Gesellschaft mündiger Menschen voraus, die in der Lage und auch willens ist, solche Bewegungen politisch zu isolieren.
Es ist völlig paradox, sich einen "schwachen Staat" zu wünschen, der möglichst wenig Regeln vorgibt, und sich dann auf einen Legalismus zurückzuziehen, quasi "Solange es legal ist, geht es uns nichts an".
Das wird nicht funktionieren und ist praktisch eine Einladung den demokratischen Rechtsstaat abzuschaffen.
Entweder der Staat schützt sich selbst durch Repression oder die Gesellschaft tritt solchen Weltbildern entschieden entgegen.
Beides zu unterlassen und sich mal auf sein Glück zu verlassen ist jedenfalls keine diskutable Option.