Burkaverbot in Europa

abberline schrieb:Das erkennst Du selbstverständlich sofort, dass es in dieser Diskussion natürlich nicht um die Frauenrechte geht, sondern nur um die eigene Angst vor Menschen, die ihr Gesicht grundlos in der Öffentlichkeit nicht zeigen möchten oder die einfach plump primitiv gegen unser Wertesystem provozieren, in dem sie sich verkleiden wie Salafisten und Co.. oder gar Möchtegernsalafisten sind.
Es gibt mehrere gute Gründe für ein Burkaverbot.

Die einen wollen es nicht und müssen es und die anderen tun es um sich vor den "Unreinen" zu schützen. Letzteres ist legitim, im Umkehrschluss ist es Diskriminierend.

Tussinelda schrieb:Ein Bürgerkrieg in Deutschland um ein Burkaverbot durchzusetzen.

Das ist eben das, was die Bild-Leserschaft so richtig wütend werden lässt.

Kein Mensch will, dass man sich in seine privaten Dinge einmischt, aber gerne tut man es selber bei Anderen. Man hat die Moral ja mit dem Löffel gefressen, oder so.

Eya schrieb:Die einen wollen es nicht und müssen es

Hier muss niemand irgendwas.

Außer scheinbar Verbote hinnehmen, die irgendwelche Menschen einfordern, weil sie meinen, zu wissen, was für jene besser ist, für die diese Verbote gelten würden.

@Kältezeit
Das Burkatragen ist aber keine Privatsache mehr, wenn eine Frau dazu gezwungen wird und wenn sie so vermummt in der Öffentlichkeit rumläuft.

abberline schrieb:Das Burkatragen ist aber keine Privatsache mehr, wenn eine Frau dazu gezwungen wird und wenn sie so vermummt in der Öffentlichkeit rumläuft.

Täglich werden etliche Frauen zu irgendwas gezwungen, innerhalb Deutschlands und keine Sau interessiert sich dafür.
Warum? Weil man sie scheinbar nicht an einem Kleidungsstück zu erkennen vermag.

Ich hab ne Nachbarin, mal will die ins Frauenhaus, dann wieder nicht. Deutsch-Amerikanerin.
Kann man sie dazu zwingen? Nein, kann man nicht. Würde sowieso nichts bringen, denn selbst, wenn sie sich von ihrem Typen trennen würde, wäre der Zukünftige wahrscheinlich ein ähnliches Kaliber. So, wie all ihre Freunde zuvor.

Die is so unterdrückt, da könnt sich der böse, islam. Mohammed aus dem Flüchtlingsheim echt ne Scheibe von abschneiden.

@Kältezeit
Und was hat das mit der Burka zu tun?

abberline schrieb:Und was hat das mit der Burka zu tun?

Insofern, dass ein Burkaverbot an der Thematik der Unterdrückung und derer, die sich unterdrücken lassen, rein garnichts ändern würde.
Da würde dann ein Verbot dazu führen, dass man das Offensichliche ablegt, nämlich ein Kleidungsstück. Das Unterschwellige bleibt aber.
Frau ist doch nicht gleich emanzipiert, nur, weil sie sich nicht mehr Ganzkörperverhüllt oder ein Kopftuch ablegt. Der Wille muss da sein und das ganz freiwillig, sonst bringt das nämlich genau garnichts. Doch, eines vielleicht: der Deutsche fühlt sich dann visuell vielleicht nicht mehr so gestört. Und das ist ja die Haptsach! :D

Tussinelda schrieb:Na die vorgeschobene Rettung der unterdrückten Frau.

Erstaunlich, das Du das zu wissen glaubst, es als tatsächlich ansiehst.
Aber man weiß ja, von wem es kommt..von daher nicht verwunderlich.
Du würdest spätestens ab hier von einer infamen Unterstellung sprechen.
Aber lassen wir das.

@Kältezeit
Das wurde ja bereits diskutiert, zum einen wäre es ein deutliches Zeichen, siehe Frankreich, Österreich, Belgien usw,, da es ja zum einen weit höhere Strafen für den Mann, der die Frau zwingt, das Dibg zu tragen, gäbe, zum anderen wären Staatsbürgerkunde Kurse angesagt und dadurch, dass es, wie in Frankreich zu Problemen in Supermärkten, Bussen und Co kommen kann, würde die Zahl der Trägerinnen in einem ersten Schritt zumindest wohl nicht steigen. Zum anderen geht es nicht nur um das visuelle gestört fühlen, sondern darum, dass salafistische Symbole hier nichts verloren haben.
Es gab in Saarbrücken mal ein Skandälchen, als aus einem Haus eine grosse IS Flagge hing. Da steht der Anfang vom Koran drauf, ist also zunächst legal, als Flaggensymbol musste sie dennoch entfernt werden und ist inzwischen wohl auch verboten.

abberline schrieb:zum einen wäre es ein deutliches Zeichen

Naja, es wäre ein Zeichen dahingehend, dass die vermeintlich unterdrückte Burkaträgerin weiterhin unterdrückt würde, nämlich durch die Kleidungsvorschriften der Deutschen. Wie man damit Emanzipation (die fängt nunmal im Kopf an), fördern will, ist mir - t'schuldige die Metapher: schleierhaft.

@Kältezeit
Das ist genau die Argumentation, die Unterdrückung erst zulässt. Sowas ist falsch verstandene Toleranz.

Kältezeit schrieb:Naja, es wäre ein Zeichen dahingehend, dass die vermeintlich unterdrückte Burkaträgerin weiterhin unterdrückt würde, nämlich durch die Kleidungsvorschriften der Deutschen.

Das würde voraussetzen, das alle Frauen Burka freiwillig tragen, wovon eher weniger bis gar nicht ausgegangen werden kann.

Noch weniger förderlich ist es mMn, Unterdrückung, sofern man der Meinung ist, als Gesellschaft stillschweigend oder "tolerierent" hinzunehmen.

abberline schrieb:Das ist genau die Argumentation, die Unterdrückung erst zulässt.

Nein, Frauen mit wenig Selbstbewusstsein lassen sich unterdrücken. Siehe das Beispiel mit meiner Nachbarin.
Das Selbstbewusstsein wird nun aber nicht automatisch gestärkt, nur weil ein erzwungener Kleidungswechsel angestrebt wird.

Ich finde, die Burkaverbotsbefürworter belichten das Thema viel zu oberflächlich. Ihnen geht es daher wahrscheinlich weniger tatsächlich um das Wohl jener Frauen, sonst würden sie weiter denken, als nur bis vor die eigene Haustür.

Noch weniger förderlich ist es mMn, Unterdrückung, sofern man der Meinung ist, als Gesellschaft stillschweigend oder "tolerierent" hinzunehmen.

Das Problem an der Unterdrückung ist ja, dass man von außen kaum etwas machen kann, außer der Unterdrückte wird selbst tätig.
Meine Nachbarin zum Beispiel schafft auch nicht den Absprung. Was soll ich da bitte tun?
Ihr symbolisch ne Burka zum Tragen überwerfen?

Wie auch bei anderen Politischen Symbolkleidungen sehe ich die Burka nicht als Religions oder Privaste Kleidungstück.

Meiner Meinung nach steht sie für eine Ideologie und sollte enstprechen behandelt werden wie ander Ideologiekleidung von unerwünschsten Ideologien.

Kältezeit schrieb:Ich finde, die Burkaverbotsbefürworter belichten das Thema viel zu oberflächlich. Ihnen geht es daher wahrscheinlich weniger tatsächlich um das Wohl jener Frauen, sonst würden sie weiter denken, als nur bis vor die eigene Haustür.

Wenn die Geschichte eines zeigt dann das das Dulden von falschen Entwicklungen sie nicht aufhält

Fedaykin schrieb:Wenn die Geschichte eines zeigt dann das das Dulden von falschen Entwicklungen sie nicht aufhält

Und.. meinst du, dass in einer funktionierenden Demokratie sich die Burkaträgerinnen auf mysteriöse Art und Weise vermehren werden?

Glaubst du, deren Töchter, die auf normale deutsche Schulen gehen und Kontakte zu Deutschen pflegen, werden irgendwann eine Burka tragen?

Anhand der - doch scheinbar sehr - geringen Zahl an Burkaträgerinnen innerhalb Deutschlands, sieht man doch bereits, dass dies nur eine Scheindebatte ist. Deutschland (und die Welt) haben ganz andere Probleme, die dringlicher und konsequenter behandelt werden müssen.
Aber man kann sich natürlich auch mit Nichtigkeiten begnügen, denn es ist immer leichter, mit dem Finger auf andere zu zeigen, als Probleme anzugehen, die einen womöglich auch selbst betreffen.

Kältezeit schrieb:Glaubst du, deren Töchter, die auf normale deutsche Schulen gehen und Kontakte zu Deutschen pflegen, werden irgendwann eine Burka tragen?

Wie war oder ist das - als Parallele für deine Argumentation - mit den Kopftüchern?
Die Trägerinnen werden - obwohl die Töchter auf deutsche Schulen gehen - mehr.

Was macht dich also so sicher, dass dies bei der Burka nicht ähnlich passieren könnte? Hatte hier im Thread gelesen, dass auch die Salfisten (welche das befürworten) mehr werden...

@Kältezeit
Die Burka ist nicht nur ein perverses Unterdrückung werkzeug, das Menschen ihre Identität raubt, was den toleranten Zeitgenossen ja egal ist. Sie ist auch ein Symbol der Salafisten etc und somit kein religiöses Symbol. Und so viel Kleidungsstück wie eine KKK Kutte (KKKK... Donnerwetter)

abberline schrieb:Die Burka ist nicht nur ein perverses Unterdrückung werkzeug, das Menschen ihre Identität raubt, was den toleranten Zeitgenossen ja egal ist.

Hat mit Toleranz nix zu tun, sondern vielmehr damit, dass man an die Eigenverantwortung des Menschen appelliert.

Tagtäglich werden etliche Frauen unterdrückt, die Wenigsten davon tragen Kopftuch oder Burka. Was kann man da machen? Nichts, man kann ihnen nur Werkzeuge an die Hand geben, aber helfen müssen sie sich nunmal selbst.

Optimist schrieb:Die Trägerinnen werden - obwohl die Töchter auf deutsche Schulen gehen - mehr.

Wie viel mehr denn?

Ich kenne einige Kopftuchträgerinnen. Da weiss ich - ehrlich gesagt - wirklich nicht, wo das Problem ist. Die Mädels sind emanzipierter, als so manch Deutsche. Aber sowas will man ja nicht hören - es könnt das vorurteilsbehaftete Weltbild zerstören.

Kältezeit schrieb:Ich kenne einige Kopftuchträgerinnen. Da weiss ich - ehrlich gesagt - wirklich nicht, wo das Problem ist. Die Mädels sind emanzipierter, als so manch Deutsche.

darum gings doch gar nicht (mich stören Kopftücher auch nicht).

Bitte den Kontext beachten in dem ich das schrieb - es ging drum, dass es mit den Kopftüchern zunahm die letzen Jahre (las ich im Thread) und deshalb noch mal meine Frage:

Optimist schrieb:Was macht dich also so sicher, dass dies bei der Burka nicht ähnlich passieren könnte? Hatte hier im Thread gelesen, dass auch die Salfisten (welche das befürworten) mehr werden...

Das fragte ich deswegen:

Kältezeit schrieb:Und.. meinst du, dass in einer funktionierenden Demokratie sich die Burkaträgerinnen auf mysteriöse Art und Weise vermehren werden?

Kältezeit schrieb:Ich kenne einige Kopftuchträgerinnen. Da weiss ich - ehrlich gesagt - wirklich nicht, wo das Problem ist. Die Mädels sind emanzipierter, als so manch Deutsche. Aber sowas will man ja nicht hören - es könnt das vorurteilsbehaftete Weltbild zerstören.

@Kältezeit
Ich kenne viele Kopftuchträgerinnen, ich arbeite mit Kopftuchträgerinnen, es geht aber um Gesichtsverschleierung.