Glünggi schrieb:Ich verstehe einfach nicht, wieso man sich bei dieser Argumentation, auf die Vollverschleierung beschränkt.
Weil das hier Threadthema ist.
Jeder Versuch, das Thema dahingehend auszuweiten, wird doch auch von anderer Seite abgewatscht (und ab jetzt vermutlich auch vehement wegen OT gemeldet - zumindest wenn man die "falsche" Meinung vertritt), indem man betont, dass es hier um ein
Burkaverbot geht und die reduziert man dann noch auf den afghanischen Tschaderi und Tschadar, dafür ist es auch nicht zu blöd, Kategorien wie "Niquab mit Augengitter" zu erfinden.....obwohl jeder weiß, dass ein mögliches Verbot die Vollverschleirung treffen würde und der überwiegende Teil der Leute, die von "Burka" redet, die Vollverschleierung meint.
Dann Inkonsequenz vorzuwerfen, ist schon ein wenig paradox.
Ich versuche dir das dennoch zu erklären: Die Vollverschleierung erklärt im Gegensatz zu Tschador, welcher Körperkonturen, Hände, Haare, betrifft, auch noch das Gesicht, teils Augen und teils sogar Stimme zu quasi sekundären Geschlechtsmerkmalen der Frau, also ihren gesamten Körper eig. Im Prinzip dürfte sie nur ein Auge frei lassen, um sehen zu können.
Das stellt zum Tschador eine noch größere Entindividualisierung, Entmenschlichung und Sexualisierung der Frau dar und nimmt ihr in noch extremerer Form, Möglichkeiten sich auszudrücken und die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Natürlich ist das ganze Prinzip das Problem, in gewissem Kontext ist auch ein Kopftuch problematisch (was auch in christlichen Auslegungen vorkommt, oder in anderen Religionen, oder in anderer Form, blabla, bevor mir hier gleich die Whataboutism um die Ohren fliegen).
Thema ist das hier allerdings alles nicht (beides).
Realo schrieb:Das ist nicht ganz korrekt wiedergegeben. Kritik am Islam, wie sie sich nannte, wurde (zu recht) als Islamophobie ausgelegt, weil man die Muslime speziell in ihrer Eigenschaft als Flüchtlinge nicht haben wollte oder wenn man sie schon nicht los werden konnte, "resozialisieren" wollte
Das würde bedeuten, dass Kritik am Islam abseits von irgendeinem "rechten Spektrum" überhaupt nicht existierte und das ist nicht nur unsinnig und eine Verallgemeinerung sondern du widersprichst dir im nächsten zitierten Satz sogar selbst.
Realo schrieb:Außerdem verstand die Linke die Kritik schon immer anders als die rechte, nämlich dass die TrägerInnen des zu Kritisierenden mit in den Diskurs einbezogen werden sollten, dass also mit ihnen statt über sie geredet würde.
Nein, "die Linke" - oder zumindest ein Teil - verstand Ideologiekritik und richtete sich gar nicht an das Individuum. Eine Fähigkeit die immer mehr zugunsten von identitätsblödsinn verloren geht bzw überhaupt nicht verstanden wurde...wie auch du hier beweist.
Einfach ausgedrückt: "Ich sage einfach das Gegenteil von dem, was der Rechte sagt" und das etabliert und legitimiert diese Muster gesamtgesellschaftlich immer weiter.
Realo schrieb:Bisher wurde es hier immer so dargestellt, als seien diese Frauen Opfer ihrer Männer und würden nichts lieber tun, als die Burka abzuwerfen und zu verbrennen, wenn sie dürften wie sie wollten. Jetzt also wieder andersrum. Hm... man lernt nie aus, aber einigt euch mal auf eine Version.
Es existiert beides, das ist eig ganz einfach. Soviel wird man doch wohl noch differenzieren können.
Realo schrieb:Wichtiger Satz
Nein, das ist geradezu ein gefährlicher Satz, der nichts als Werterelativismus oder gar moralischen Nihilismus darstellt und aus dessen Sicht es eig umöglich ist, die Universalität der Menschenrechte anzuerkennen.