paxito schrieb:Die perversen Terrorakte der Hamas können das was da abläuft nicht mehr im Ansatz rechtfertigen.
Perspektive erweitern statt Tunnelblick hilft manchmal. Es geht den Israelis nicht um „Rache“ für ein singulär bleibendes bzw. gebliebenes Ereignis. Wäre es so, müsste man bei den Bombardierungen und den Bodenkämpfe in Gaza in der Tat schon längst nach der Verhältnismäßigkeit fragen.
Es ist aber nun so, dass Israel - nach den bisherigen Erfahrungen mit der Hamas - realistischerweise befürchten muss, in Zukunft diverse 7. Oktober zu erleben. Hinzu kommt der unvermindert weitergehende Raketenbeschuss aus Gaza, und zwar sowohl aus zivilen Gebäuden wie auch aus Flüchtlingslagern (!), der natürlich bisher in keiner UN-Resolution verurteilt wurde, man ahnt es schon, obwohl innerhalb Israels jeden Tag zigtausende Einwohner sich vor dem Beschuss in Schutzräume flüchten müssen.
Die in Befragungen zum Ausdruck gekommene große Unterstützung der Bevölkerung in Gaza für die Hamas lässt für Israel ebenfalls künftig nichts Gutes erwarten. Selbstverständlich darf und muss Israel unter diesen Umständen seine eigene Bevölkerung schützen. Das hat aus israelischer Sicht verständlicherweise Priorität. Man kann nicht von ihm erwarten, dass es im Interesse der Zivilbevölkerung in Gaza seine Kampfhandlungen einstellt und seine Bürger einfach weiter von der Hamas mit Raketen beschießen und ähnlich wie am 7.10. terrorisieren lässt.
Jawohl, die Zivilbevölkerung in Gaza leidet. Sie ist aber nicht das bewusst gewählte und erklärte Ziel der israelischen Angriffe, sondern ihr Leiden ist die Folge der Umstände vor Ort und natürlich des Handelns der Hamas. Ich finde insoweit Statements der israelischen Armee sowie auch Fakten wie die, dass die Armee Zivilisten vor Angriffen warnt und sie zur Flucht auffordert, überzeugend. Das Gerede vom „Genozid“ an den Palästinensern ist billige Propaganda.
Röhrich schrieb:Es gab mal ein Reich mitten in Europa, das soll heute sehr friedlich sein, obwohl es Vernichtungslager und Fast ganz Europa in Schutt und Asche gelegt hat, es sollen 75 Millionen Menschen durch diesen entfachten Krieg umgekommen sein.
Wie wurde dieses Problem gelöst? Ganze Städte des Aggressorstaates wurden in wenigen Tagen in Schutt und Asche gelegt, fast das ganze Land zerstört. Aus der Luft wurde das Reich und deren Waffen lahmgelegt.
Trotzdem oder gerade deswegen ist es heute eine demokratische Republik, die doch recht friedlich ist.
Und es gib ein Land in Asien, auf das aus der Luft Atombomben geworfen wurden, was sofort und noch Jahrzehnte später durch die erfolgte Verstrahlung zum Tod vieler Einwohner geführt hat. Dieses Land ist heute auch recht friedlich und unterhält gute Beziehungen zu dem Land, das die Atombomben abwarf.
Es gibt halt erfolgreiche Lernprozesse, nicht nur individuell, sondern auch kollektiv. Je eher sie erfolgreich sind, desto besser für alle Beteiligten.