Einige hier scheinen die derzeitige Situation nicht zu kapieren.
Ich fange mal hiermit an, weil das im Ansatz noch richtig ist:
Shurke schrieb:Was die Befreiung von Gefangenen angeht (ich habe das jetzt schon häufiger gelesen, dass die israelische Armee dies unter anderem als Ziel verfolgt) muss man leider ehrlich sein und sagen, dass es wahrscheinlich keine Gefangenen gibt.
Den Israelis wären selbst die Leichen ihrer Landsleute lieber, als dass diese auf Nimmerwiedersehen über die Grenze verschleppt werden würden.
Ergo geht es am Anfang der Bodenoffensive darum, die Geiseln ausfindig zu machen (tot oder lebendig) und eben dieses "außerhalb des Gazastreifens bringen" unter allen Umständen zu unterbinden.
Der zitierte Beitrag von paxito wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Nein, sie können aus oben genanntem Grund nichts öffnen, zumal die Bodenoffensive ja auch noch gar nicht begonnen hat. Sofern du Ägypten meinst, die haben die Grenzen ja gerade dichtgemacht, da sie überhaupt keinen Bock auf palästinensische Flüchtlinge haben.
Man kann nur hoffen, dass sie ebenfalls auch die Schmuggler-Tunnel überwachen, damit die Hamas nicht mit den Geiseln verschwindet.
paranomal schrieb:Der Süden des Gazastreifens kann problemlos von Ägypten aus versorgt werden, wenn Ägypten die Grenze zum palästinensischen Teil von Rafah aufmacht. Logistisch sollte es auch möglich sein, von dort die umliegenden Siedlungsgebiete bis Dair al-Balah mit Lebensmitteln zu versorgen.
Ägypten macht die Grenze auf und wie durch Wunderhand werden die (guten) Palästinenser versorgt?
So ein Quatsch.
Die Geiseln wären weg, Ägypten hätte ein riesen Flüchtlingsproblem, die Hamas würde entkommen und kein einziger Hilfskonvoi würde den Gazastreifen erreichen. Von wem denn auch?
paranomal schrieb:Ja, das wäre dann jetzt die Aufgabe der Hilfsorganisationen, die ohnehin über vorhandene Netzwerke die Flüchtlingslager und Einrichtungen in dem Gebiet versorgen.
Nochmalige totaler Dünnsinn.
Die vorhandene Hilfsorganisation (UNRWA) ist ja gerade Teil des Problems. Die wurde von der Hamas komplett unterwandert und würde das Gegenteil von dem tun, was erforderlich wäre
paxito schrieb:Die Verantwortung für die Grenzschließung hat Israel. Nicht die Hamas. Du kannst doch nicht jede Handlung Israels mit den Terroristen der Hamas rechtfertigen, egal worum es sich dabei handelt, egal ob es gegen das Völkerrecht verstößt, egal ob es militärisch überhaupt irgendeinen Sinn ergibt.
Dass Ägypten die Grenze geschlossen hat, hat Israel zu verantworten?
Sehr wohl läßt sich (derzeit) jede Handlung Israels mit den Aktionen seitens der Hamas rechtfertigen. Womit denn auch sonst?
Meinst du Israel macht das aus Jux und Dollerei, oder wie?
Es dürfte wie folgt ablaufen:
Nach den Luftschlägen, vor der Bodenoffensive, wird Israel die palästinensische Bevölkerung zunächst warnen, wo demnächst die Kämpfe beginnen werden.
Dies wird über den Abwurf von Flugblättern, Lautsprecherdurchsagen und sozialen Medien erfolgen. Gleichzeitig wird man der Bevölkerung dabei auch noch mitteilen, wohin sie sich zu bewegen hat (es wird eine sichere Zone relativ mittig des Gazastreifens festgelegt werden), damit sie von den bevorstehenden Kampfhandlungen verschont bleiben.
Sinnvollerweise beginnt man die Offensive dann vmtl direkt an der Grenze zu Ägypten, um so das Entfliehen der Hamas (mit den Geiseln) über eben diese Grenze zu verhindern.
Anschließend das nächste Gebiet, wieder wird die Bevölkerung zunächst gewarnt, usw...
Man treibt also quasi alle die, die nicht kämpfen wollen, zunächst in die Mitte. Womöglich sind die dann für eine gewisse Zeit dort unterversorgt, aber das könnte man ggfs auch durch Drohnenabwürfe oder vielleicht auch einem Korridor kompensieren.
Das entscheidende bei der ganzen Geschichte ist, dass man die Außenbezirke (also das Drumherum) zunächst möglichst schnell Hamas-frei bekommt.
Dann erst kann man damit anfangen dort eine Versorgungs-Struktur aufzubauen. An dieser wird Israel anfänglich auch in einem sehr großen Maße beteiligt sein müssen.
Anschließend kann man Stück für Stück diese Regionen für die (in die Mitte getriebene) Bevölkerung wieder zugänglich machen. Dabei muss aber natürlich penibel darauf geachtet werden dass diejenigen, die man wieder reinläßt, garantiert keine erneute Gefahr darstellen. Dieser Prozess ist zwar mühsam, aber eben auch alternativlos.
Bestenfalls hat man die "Guten" dann versorgt in den Außenbezirken und übrig bleibt nur noch die Hamas im Kessel.