greenkeeper schrieb:Gibt ja angeblich diese Task Force 373, deren Mitglieder jede Nacht einzeln ausrücken um gezielt Taliban, oder die man dafür hält, zu liquidieren, echte Sniper eben, so wie im Film
Sniper ist der englische Begriff für "Scharfschütze".
Jede Infanteriekompanie hat welche, ich hab selber schon mit einigen zusammengearbeitet. Sind Menschen wie jeder andere auch, nur das deren Kampfentfernung da anfängt, wo die der normalen Soldaten aufhört.
So spannend wie im Film ist das ganze mitnichten. Vielmehr braten die den halben Tag in der Sonne, frieren sich den Arsch ab und müssen wenns drauf ankommt, tagelang im Loch liegen. Das dürfte ne übelriechende Geschichte sein, da "geschäftliches" möglichst bewegungslos verrichtet werden muss...
greenkeeper schrieb:Gibt ja angeblich diese Task Force 373, deren Mitglieder jede Nacht einzeln ausrücken um gezielt Taliban, oder die man dafür hält, zu liquidieren, echte Sniper eben, so wie im Film. Vielleicht war er mit so einem Auftrag unterwegs, da er ja wohl zu den Special Force gehört wäre das anzunehmen. Das kann die US-Regierung natürlich nich zugeben, da es diese Einheit ja eigentlich offiziell gar nich gibt.
Nein, auch die Mitglieder von TF 373 rücken sicherlich nicht einzeln aus. Wir haben mit Mitgliedern der Special Forces in einem Camp gewohnt, die rücken zwar anders ausgerüstet aus (Zivile Fahrzeuge, zivile Kleidung über der Uniform, lange Bärte etc.) aber nie alleine.
Weniger Filme gucken heißt die Devise. Eventuell solltest du dich mal mit der Zusammensetzung einer Solchen Gruppe informieren. Was du hier schreibst, klingt nach Wunschvorstellung eines 14 jährigen.
Sniper sind Scharfschützen. Die gibt es in jeder Infanterieeinheit. Ihre Kampfentfernung ist nur etwas höher als die der "normalen" Soldaten.
Die Taskforce 373 wird wie jede andere Einheit ihre Aufträge im Team durchführen. Sie werden von Hubschraubern abgesetzt, nehmen ein Gebäude/Gebiet ein und töten im Unterschied zu anderen Einheiten das Ziel anstatt es gefangen zu nehmen. Aber nix mit ein Mann und sein Gewehr alleine gegen den Rest der Taliban.
greenkeeper schrieb:Und dann is irgend etwas schief gelaufen. Vielleicht haben sie ihn bereits erwartet und in ein Feuergefecht verwickelt, bei dem er auf alles geschossen hat was sich vor seiner Knarre bewegte, nur um selbst nich dran glauben zu müssen. Erklärt allerdings noch nich die "schlafenden Kinder". Aber vielleicht haben die Taliban anschließend noch ein paar Leichen dazugelegt, Familien die im Verdacht standen zu US-freundlich zu sein und deshalb im Dorf nich so sehr beliebt waren. Ich denke die Taliban von der extremen Fraktion hätten da sicher auch keine Skrupel die eigenen Dorfbewohner zu opfern.
Hmja, ist klar. ALLES, wirklich ALLES ist natürlich wahrscheinlicher als die offizielle Version. Warum? Na ganz klar, die offizielle Version wird von den USA verbreitet, MUSS also falsch sein, geht gar nicht anders.
Ich weiß, deine Welt ist eher klein, aber versuchs mal:
Stell dir mal vor, US Amerikaner sind auch Menschen. Menschen mit Gefühlen, Menschen die denken können, menschen die leben. Soll angeblich so sein, ich weiß, ist ne ganz wilde Theorie.
Ich habe viel Zeit mit einigen von denen verbracht. Abgesehen von ihrer Sprache sind sie nicht anders als wir. Auch sie hängen an ihrem Leben, auch sie sehen jeden Tag mit ihren Augen das gleiche wie wir alle und auch sie machen sich ihre Gedanken um das ganze.
Wenn so ein Mensch nun jeden Tag mit Gewalt konfrontiert wird obwohl er doch eigentlich helfen will.
(Jaaa, ich weiß, jetzt kommt wieder irgendwas anderes, aber: Der Soldat ist NICHT der Politiker und je weiter man in der Rangordnung nach unten geht, desto mehr Kontakt besteht auch zur Zivilbevölkerung, desto größer ist auch das Bedürfnis tatsächlich zu helfen. Ich rede hier nicht vom eigentlichen Sinn des Krieges/Einsatzes da unten)
Und obwohl er helfen will, bekommt er jeden zweiten Tag, den er da draußen rumschwurbelt, was auf die Mütze. Ich hab damals mit einem von ner Transportabteilung gesprochen, der sagte mir: "Wir haben auf jedem zweiten Konvoi einen Anschlag. Sei es durch eine Sprengfalle, durch Beschuss oder durch Attentäter die sich selber sprengen."
Wir bleiben weiter bei der Theorie, dass Amis Menschen sind, dann kann man die grob in zwei Lager einteilen: Die einen juckt es nicht, sie verteilen weiter Kekse und Süßigkeiten an Kinder, scherzen mit den Jugendlichen, reden mit den Erwachsenen und wenns scheppert, dann wird zur Knifte gegriffen und zurückgeschossen. (zu denen konnte ich mich auch zählen)
Andere belastet das ganze immer mehr. Sie verteilen Süßigkeiten und Kekse, im nächsten Moment wird auf sie geschossen, sie können Bilder nicht verarbeiten, die sich ihnen bieten.
Ich kann mich an ein Internetcafe erinnern, indem eine Bombe explodiert war. Als wir dort eintrafen, lagen dort elf Menschen in Blut und Eingeweiden, einige noch am Leben/ im Sterben.
Irgendwann wird das ganze zu viel und sie drehen durch. Das Durchdrehen kann unterschiedlich aussehen: Die einen werden immer stiller. Die anderen versuchen sich permanent abzulenken, ein Kamerad von mir hat praktisch jede freie Minute im Fitnessbereich verbracht, bis er dann nach zwei Jahren zusammengebrochen ist.
Andere fangen an sich wegzuschiessen, vorzugsweise mit Alkohol. (bei den Amis nahezu unmöglich)
Wieder andere begehen Selbstmord, beenden Beziehungen, machen irgendwelche bekloppten Sachen, die extrem Riskant sind, oder, oder, oder.
Der ist ganz einfach ausgehakt und fertich. Wenn ich überlege, was ich als "normaler" Soldat da schon erlebt und gesehen habe, dann will ich ganz ehrlich nicht wissen, was auf der Festplatte im Kopf eines Special Forces Soldaten abgelegt ist.
greenkeeper schrieb:Das würde für mich zumindest erklären, dass er nach der Aktion wieder im Camp aufgetaucht is und sich auch noch wie üblich bei seinem Vorgesetzten gemeldet hat.
Gehen wir mal weiter von der Vermutung aus, dass er durchgedreht ist. Wie stellst du dir das vor? Er greift sich seine Waffe und rennt schreiend aus dem Lager, im Idealfall schon wild um sich schießend?
Oder geht er eventuell besonnen vor, weil er "denkt" dass er einen Auftrag durchführt? Geht aus dem lager, eventuell hat er sich an eine Patrouille gehängt und macht sich dann auf den Weg.
Geschiesse hört man da Tag und Nacht, also nichts besonderes, zumal 4km vom Camp weg innerhalb eines Hauses wohl kaum noch was zu hören ist. Der knallt also die Leute ab und stiefelt wieder "nach Hause".
Dort angekommen, wird er eventuell überprüft, wenn er aber Angehöriger einer Spezialeinheit ist, dann wird diese Kontrolle eher lasch ausfallen.
Dann geht er zu seinem Vorgesetzten (Nachts wohl eher die Operationszentrale der Einheit) und meldet, dass er seinen "Auftrag" durchgeführt hat.
And that's the moment when shit hits the fanNu gehts los, erstmal feststellen, was er gemacht hat, wo er das gemacht hat, ob das sein Auftrag war,...
greenkeeper schrieb:Wir sollten die BW deshalb dort schleunigst abziehen, bevor noch ein KSK-Sniper in Deutschland vor Gericht gestellt werden muss.
1. Scharfschütze, nicht Siper.
2. Jede deutsche Infanterieeinheit verfügt über Scharfschützen. Bei den Grenadieren sind das zwei oder drei pro Zug.
Ich hab selber desöfteren mit denen zusammengearbeitet. Diese Leute stürmen nicht in Häuser, knallen Leute ab und gehen wieder. Diese Soldaten kämpfen aus Entfernungen von rund 1000m und mehr.
Was Häuser räumt, bzw. in diese Eindringt, sind keine Scharfschützen, das sind "normale" Infanteristen, die den Orts und Häuserkampf beherrschen, was in Deutschland die Jäger wären.
Alles in Allem ziemlich viel Unfug den du hier verzapft hast.
Keine Ahnung von Thema aber munter drauflosquatschen.