Nevrion schrieb:Also, wenn ich das richtig auffasse, hegst du die Angst, dass ohne ÖR hier eine Medienlandschaft wie in der Türkei, Russland oder Nordkorea ensteht?
Das wäre übertrieben. Aber die Aufrechterhaltung einer Instanz, die möglichst unabhängig von staatlichen oder wirtschaftlichen Einflussnahmen Inhalte verbreiten kann, ist durchaus eine Komponente, die maßgeblich zu einer besseren Medienlandschaft beiträgt und die das Risiko minimiert, dass Medien von den genannten Stellen missbraucht werden. Ich sehe es als einen weiteren Sicherungsmechanismus.
Nevrion schrieb:Aber selbst wenn ich gewillt wäre, die uneingeschränkt in dieser Sache zuzustimmen - rechtfertigen "gute" Nachrichten einen Zwangsbeitrag von knapp 18 Euro von jedem wohnenden und über 50 Sendeanstalten?
ich weiß gar nciht, wie oft ich in diesem Thread zu diesem Thema schon Stellung bezogen habe. Das letzte mal war es hier:
kleinundgrün schrieb:Das ist aber nur eine Frage der Ausgestaltung. Eine Frage des "wie" nicht des "ob".
Ehrlich gesagt ist es ermüdend, die selbe Schiene immer und immer wieder befahren zu müssen. Ich bin sehr dafür, dass die ÖR sich mehr für ihre Inhalte rechtfertigen müssen - aber das hat nichts damit zu tun, ob der Beitrag an sich richtig ist oder nicht.
Nevrion schrieb:Du glaubst doch nicht wirklich das beim ZDF oder ARD Narrenfreiheit herrscht und jeder tut wie es ihm beliebt?
Aber der Arbeitgeber ist in diesen Fällen nicht wirtschaftlich oder staatlich gezwungen, bestimmte Inhalte zu bringen oder nicht zu bringen. Daher wird die Berichterstattung grundsätzlich besser sein, schlicht weil bestimmte äußere Zwänge weg fallen. Und diese Qualität ist eine Messlatte für andere Medien. Neben wirtschaftlichen Aspekten, die privatfinanzierte Medien zu beachten haben, haben sie nun auch die Nachrichtenqualität unabhängiger Medien bei der Gestaltung ihrer Programme zu berücksichtigen.