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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

8.262 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Antisemitismus, Holocaust, Völkermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

06.04.2011 um 01:34
Niemand kann sich aussuchen wo er geboren wird, darum sind wir auch alle frei von Schuld, über alles was vor unserer Geburt geschehen ist!

Trotzdem haben wir natürlich alle die Aufgabe, Völker und Massenmorde zu verhindern!

Wer da allerdings meint, er muss dafür Nazis jagen, ist nur selber einer, er gehört nämlich auch nur wieder eine Fahne an und folgt dem Führerprinzip! Sehr viel mehr brauch man für ein uniformiertes Erschießungskommando für das Gute (eine Fahne wo drauf steht, wir sind die Guten) aber nicht! Daraus können alle Extreme erwachsen!

Die Aufgabe ist also eine ganz andere, das ist die Demokratisierung der Gesellschaft, die Mündigsprechung aller Bürger, auf das alle in freien Wahlen die Mehrheitsmeinung ausdrücken können und damit auch die Minderheiten von allen zumindest gehört werden, ohne Vorverurteilung nach den dafür entzogenen Gegenstimmen, die der Diktatur wieder nur den Weg gebahnt haben!


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

06.04.2011 um 10:17
Mal angenommen, du bist gerade 13 Jahre alt, es ist Mai 1933, du entstammst einer angesehenen Arztfamilie in Berlin. Schleichend verändert sich deine Situation. Das du in deiner Klasse auf dem Gymnasium bisher der beste warst, spielt auf einmal keine Rolle mehr. Einige Lehrer, besonders die mit Parteiabzeichen, stellen deine Anwesenheit gänzlich in Frage. Mitschüler, die früher ihr Pausenbrot mit dir geteilt haben, wollen nichts mehr mit dir zu tun haben. Einladungen zu Geburtstagsfeiern bleiben mehr und mehr aus. Dein Fussballverein heisst jetzt auf einmal TUS Germania und kann auch gut auf die vielen Tore verzichten, die du geschossen hast. Dein Nachfolger als Mittelstürmer trifft nicht mal das leere Tor aus einem Meter Entfernung, trägt aber ansonsten eine schicke Uniform mit kurzen Hosen und roter Armbinde. Biggi die Tochter vom Ladenbesitzer gegenüber, mit der du vom Sandkasten an befreundet warst, die die sogar schon mal einen verspielten kindlichen Kuss gegeben hat, wirkt auf einmal wie eine Fremde. Als du dich endlich traust, sie daraufhin anzusprechen, weint sie und sagt, das ihre Eltern es nicht mehr wollen, das sie mit dir spricht. Da ist dieser tolle Autrag zur Belieferung der SA-Kaserne und das geht doch wohl nicht "das die Tochter eines arischen Kaufmanns Umgang mit einem Judenlümmel pflegt".
Dein Vater, alteingesessener Arzt, muss immer öfter feststellen, das seine Patienten nicht mehr
wiederkommen, ihre Termine nicht mehr wahrnehmen. Zum einkaufen muss deine Mutter
schon mal weite Wege gehen, obwohl direkt gegenüber, aber lassen wir das...

Eine ähnliche Geschichte hat mir 1991 ein freudlicher alter Arzt in Haifa (Israel) erzählt. Ohne
jede Spur von Hass oder Verbitterung mir gegenüber. Das bis auf eine entfernte Cousine, niemand von seiner Familie, das Jahr 1944 überlebt hat, war nur das traurige Ende dieser
Erzählung. Ein solches Verbrechen von Menschen an Menschen, hat es in der Menschheitsgeschichte noch nicht gegeben und wird es hoffentlich auch nicht mehr geben.
Warum kann man das nicht einfach anerkennen. Euch wird doch deswegen kein Geld bei
Hartz 4 oder vom Monatslohn abgezogen. Was soll also diese Wehleidigkeit. Als aufrechter
Deutscher kann man diese Schuld akzeptieren und trotzdem erhobenen Hauptes durch die Welt
gehen.....


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06.04.2011 um 14:40
@Kibonge74

Wer damals nicht gelebt hat, kann schlecht Schuld haben. Wie würdest du es finden, wenn ich den Franzosen oder Engländern für irgendwas von vor Hundert Jahren ne Pauschalschuld gäbe? Dann wärs auf einmal wieder rechtsradikal oder son Murks. Aber wir selber sollen uns kasteien und vielleicht noch die Schuld an dem geben, was Leute gemacht haben, die wir persönlich vielleicht noch nicht mal kannten. Jetz mal für die gesprochen, die ihre eigenen Großeltern nicht mehr erlebten.

Das Deutsche Reich hat die Schuld an diesem Krieg, an diesem Massenmord. Menschen, die im Reich gewirkt haben, haben die Schuld an diesem Krieg. Aber nicht Leute, die, wie ich, erst 40 Jahre und damit 2 Generationen später auf die Welt kamen.

Heut spricht auch keiner von einer aktuell andauernden Kollektivschuld der Spanier an den Verbrechen, die im Zuge der Besiedlung Lateinamerikas verübt wurden. Man hört mal inner Dokumentation davon aber keiner assoziiert sie heute in einer Weise mit diesen Verbrechen, wie man Deutsche mit dem Holocaust assoziiert, schon gar keiner verlangt, dass die heute lebenden Spanier gefälligst die Schandgeige für ihre Vergangenheit anlegen sollten.

Aber hier wird kein Strich gemacht. Hier soll sich gefälligst jede Generation aufs Neue schuldig fühlen.

Das Ganze ist jetzt fast 70 Jahre her, es ist Teil der deutschen Geschichte. Es ist aber ein Teil, der vor 66 Jahren sein Ende fand. Zu beschuldigen sind die, die damals gewirkt haben. Außerdem leben wir in Deutschland, hier sind die schuld, die etwas verbrochen haben oder würdest du jemanden in den Knast bringen, dessen Vater dir etwas gestohlen hat? Das wäre höchstens mit Sippenhaft zu vergleichen und wem diese Praktik eigen war, das brauchenwer hier glaub ich nicht nochmal aufzutriefeln. Pauschalschuld gibt es nicht, so gern sich die Schuldkultanhänger das wünschen, aber ein gesamtes Volk für IRGENDWAS schuldig zu machen, das ist im Endeffekt genau das, was auch Hitler und ne ganze Menge anderer Tyrannen taten. Ob es nun eine schlechte Ernte war, ein zu sühnendes Verbrechen oder sonst irgendwas. Konnte man der eigentlichen Täter nicht (mehr) habhaft werden, so wälzte man die Pauschalschuld auf ganzen Bevölkerungsgruppen ab. Irgendwann wurden die Zeiten unruhig und diese pauschalisierten Vorwürfe ließen sich prima in Hass und Vergeltung umwandeln. Und das unabhängig von real verübten Verbrechen, bevor mir hier einer nen Strick drehen will.


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07.04.2011 um 11:21
@Gaddafisaurus
Zitat von SophosaurusSophosaurus schrieb:Liest man sich in den Text ein, erfasst man die Neigung des Autors, sich in ein Kraftgefühl zu steigern, als ob er wie in einem Reflex eine Leidenschaftsform der krampfenden Agression entwickelt. Grundsätzlich war in den 20ern eine von Kraftgefühlen geprägte Sprache in der politischen Literatur eher die Regel als die Ausnahme. Man findet das z. B. bei Spengler, der etwa zur gleichen Zeit seinen "Untergang des Abendlandes" schrieb, idealtypisch vor.

Man darf annehmen, aus analytischen Betrachtungen zu dieser zeitgeistlichen Erscheinung entstanden die noch für viele Jahrzehnte als gültig erachteten Thesen zur Bildung des sogenannten analen Charakters. Insoweit ist eine Idee physischer Vernichtung zum Zeitpunkt der Abfassung von "Mein Kampf" zumindest naheliegender Ausdruck der daraus sprechenden Persönlichkeitstruktur. Andererseits ist der bewußter Einsatz derartiger Ausdrucksformen als rhetorisches Stilmittel eine ebensogut mögliche Erklärung. Aus den Ausführungen zum Gaskrieg ist eine Haltung herauszulesen, die konkrete Planungen dieser Art unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Adolf Hitler
Gutachten über den Antisemitismus
1919 erstellt im Auftrag seiner militärischen Vorgesetzten

http://www.ns-archiv.de/verfolgung/antisemitismus/hitler/gutachten.php

Zitat: "Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden
überhaupt sein."


Den Wunsch nach Eliminierung jüdischer "Volksverderber" als stilistisches Mittel zu verharmlosen, scheint mir dezent unangemessen....


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07.04.2011 um 11:33
@Jimmybondy
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden
überhaupt sein.
Im Wort Entfernung steckt nicht die Absicht der Auslöschung. Damit ist die Entfernung aus Europa gemeint - der Madagaskarplan.


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07.04.2011 um 11:39
@niurick

Wie möchtest Du das herleiten?



Adolf Hitler hatte bereits 1919 in einem als Gutachten zur Judenfrage bestellten Brief an einen Parteifreund die „Entfernung des Juden überhaupt“ zu einem Ziel des Nationalsozialismus erklärt.[18] Dass „Entfernen“ für ihn das Ausrotten der Juden bedeutete, zeigte Hitler bereits in einer Rede vom 6. April 1920:[19]

„Wir wollen keine Gefühlsantisemiten sein, die Pogromstimmung erzeugen wollen, sondern es beseelt uns die unerbittliche Entschlossenheit, das Übel an der Wurzel zu packen und mit Stumpf und Stil auszurotten. Um unser Ziel zu erreichen, muss uns jedes Mittel recht sein, selbst wenn wir uns mit dem Teufel verbinden müßten.“



Wikipedia: Endlösung der Judenfrage


Was sollen diese Verharmlosugen hier?


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

07.04.2011 um 11:54
@Jimmybondy

Es war u.a. Theodor Heuss, der einen Teil Hitlers Äusserungen in "Mein Kampf" als Jugendsünde bezeichnete. Ich halte also wenig davon, wenn Du mit Gutachten aus dem Jahre 1919 daherkommst.


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07.04.2011 um 11:59
@niurick

Ohja, das entlastet natürlich alles und es hat sich ja auch später gezeigt, das Hitlers Worte ja nur ein Versehen waren.

Gehts noch?


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07.04.2011 um 12:00
@Jimmybondy

Diese, nennen wir sie "Gutachten" führen dazu, dass Du das Wort Entfernen auslegst, wie Du lustig bist.


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07.04.2011 um 12:01
@niurick

Ich kann mich auch gerne nochmal wiederholen:
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Adolf Hitler hatte bereits 1919 in einem als Gutachten zur Judenfrage bestellten Brief an einen Parteifreund die „Entfernung des Juden überhaupt“ zu einem Ziel des Nationalsozialismus erklärt.[18] Dass „Entfernen“ für ihn das Ausrotten der Juden bedeutete, zeigte Hitler bereits in einer Rede vom 6. April 1920:[19]

„Wir wollen keine Gefühlsantisemiten sein, die Pogromstimmung erzeugen wollen, sondern es beseelt uns die unerbittliche Entschlossenheit, das Übel an der Wurzel zu packen und mit Stumpf und Stil auszurotten. Um unser Ziel zu erreichen, muss uns jedes Mittel recht sein, selbst wenn wir uns mit dem Teufel verbinden müßten.“



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07.04.2011 um 12:02
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:auszurotten



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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

07.04.2011 um 12:03
@Jimmybondy

Auch das Wiederholen macht es nicht wahrscheinlicher.
Davon unbeachtet bleibt von Dir, dass mehr als ein Jahrzehnt dazwischen liegt.


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

07.04.2011 um 12:03
@niurick

Nicht wahrscheinlicher? DAS sind Hitlers Worte.

Höre mit den Verhamlosungen auf, das ist ein Unding....


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07.04.2011 um 12:04
Zitat von niurickniurick schrieb:Davon unbeachtet bleibt von Dir, dass mehr als ein Jahrzehnt dazwischen liegt.
1919 Gutachten

1920 Rede

Ein Jahrzehnt, aha.


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Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

07.04.2011 um 12:05
@Jimmybondy

Es ist keine Verharmlosung - sondern eine notwendige Ergänzung zu all dem, was Du kurzerhand weglässt.


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07.04.2011 um 12:06
@Jimmybondy

Zwischen dem Gutachten und der tatsächlichen Machtübernahme liegt mehr als ein Jahrzehnt.


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07.04.2011 um 12:08
@niurick

Was ich weglasse? Möchtet Du das Wort "ausrotten" und die Rede 1920 zur Kenntnis nehmen, oder lieber über Theo reden? ^^


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07.04.2011 um 12:10
@Jimmybondy

Und Du kannst Dich entscheiden, ob Hitlers tatsächliche Politik oder seine Jugendsünden eher mit dem Holocaust im Zusammenhang stehen. Die Antwort ist nicht schwer.


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07.04.2011 um 12:12
@niurick

Vielleicht bedingt das Eine das Andere? Schonmal auf die Idee gekommen? ^^

"Mein Kampf" eine Jugendsünde des Edelen Ritters, oder wie?

PFUI


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07.04.2011 um 12:14
@Jimmybondy

Das habe ich mir durchaus durch den Kopf gehen lassen. Allerdings auch die Dauer zwischen Äusserung und Machtübernahme sowie die Heuss-Darstellung.


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