niurick schrieb:Dass kein Interesse am Holocaust besteht, hängt vor allem damit zusammen, dass die Vernichtung der europäischen Juden keinen Platz im Gedächtnis der Familien hatte. Eltern haben dadurch oft eine ganz andere Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Erlebtes und Unterricht passen nicht zusammen. Das ist ein Grund für Desinteresse.
gegenfrage: wer hat ein interesse daran zu wissen, was es für grausamkeiten gibt, die zusammenhänge und folgen? - wohl nur wenige setzen sich freiwillig solchem horror aus - sei es in der heutigen zeit oder paar jahre davor
wer informiert sich freiwillig über die tutsi, über china und seine menschenrechtsverletzungen, die verfolgung von christen usw. usf. ?
ich gehöre zur ersten generation nach dem 2. WK - meine Großeltern und Eltern erlebten diese zeit - ich war extremer als meine brüder und ging allen kontinuierlich auf den "kranz" mit meinen fragen - ich wollte es wissen ...
und ja die wahrnehmungen der "alten" sind verschieden - aus meiner familie jedenfalls habe ich nichts "ehrenvolles, huldigendes" gehört - und auch die lagerinsassen mit denen sprach fielen keine guten aspekte aus jener zeit ein
aber es gab durchaus auch die relativierer, die auch die guten seiten nicht vergessen können . . welche führt jetzt hier zu weit
meine kinder wiederum sind nicht so nah im kontakt mit überlebenden aus jener zeit getreten - dass wir die gedenkstätten aufsuchen - und sie nötigen mitzukommen und sie das auch tun - liegt einzig an uns eltern: es darf nicht vergessen werden ..
den geschichtsunterricht fand ich zweifelhaft - ja - die vorbereitungen für den besuch des mahnmals fand ich nicht ausführlich und sensibel genug - letztlich sind es 14jährige und da gehört einfach ein längerer zeitraum dazu, um diesen jugendlichen einfühlung, sensibilität für dieses stück geschichte nahe zu bringen