Evangelikale und christliche Fundamentalisten machen Stimmung für den Endkampf und drängen Bush zum Krieg gegen den Iran
„Achse des Bösen“, der „Krieg gegen den Terrorismus“ oder der Kampf gegen den Islamismus als „entscheidender ideologischer Kampf unserer Zeit“, das sind Denk- und Deutungsmuster extremistischer christlicher Fundamentalisten und ihrer Think-Tanks. Sie prägen Weltbild und Sprache des amerikanischen Präsidenten. Selbst die Demokraten in den USA scheinen sich, um ihre Wahlchancen zu wahren, evangelikalen Strömungen anpassen zu müssen. Sarah Posner hat sich seit langem mit diesen Strömungen beschäftigt, mit einem Beitrag in AlterNet beschreibt sie, wie christliche Fundamentalisten die Stimmung für einen Krieg der Amerikaner gegen den Iran schüren.
Roger Strassburg und Brigitta Huhnke haben den Beitrag übersetzt und zum besseren Verständnis mit Fußnoten versehen. In Fußnote 4 hat Brigitta Huhnke noch einige Erläuterungen zur Wirkung der Evangelikalen auch auf die deutsche Politik hinzugefügt.
Während Bush seine Kriegsstrategie in Richtung Iran verlagert, bereiten sich christliche Zionisten auf den Weltuntergang vor.
Von Sarah Posner, AlterNet
18. Januar 2007
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Besessen von Armageddon
Unheiliger Geist im
Heiligen Land
Fundamentalistische Christen unterstützen die Politik Israels, weil sie die endgültige Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse im Nahen Osten herbeiführen wollen. Damit würde, sagen sie, eine biblische Prophezeiung erfüllt. Die Opfer wären unzählige Israelis und Palästinenser. Eine Warnung vor falschen Freunden.
Von Linda Benedikt
http://www.gazette.de/Archiv2/Gazette2/Benedikt.pdf (Archiv-Version vom 27.11.2009)Sehnsucht nach Armageddon
Obwohl wir das Zieljahr vieler Prophezeiungen, das Jahr 2000, unbeschadet überstanden haben, finden die Endzeiterwartungen kein Ende. In Amerika sehnen nämlich siebzig Millionen Menschen Armageddon herbei! Ein Irrglaube, der bereits unheilvollen Einfluß auf die globale Politik gewonnen hat.
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Die Rolle der Religionen im Nahost-Konflikt
http://www.anti-defamation.ch/index.php?id=18§ion=3Victor und Victoria Trimondi
Krieg der Religionen
Politik, Glaube und Terror im Zeichen der Apokalypse
Wilhelm Fink
http://www.ulb.tu-darmstadt.de/tocs/129523542.pdfund weitere seiten:
http://www.google.com/search?hl=de&lr=&q=fundamentalisten+christen+zionisten+armageddon&start=10&sa=Nzudem vllt interessant, das folgende buch:
Apokalypse jetzt! Washingtons geheime Geopolitik
von F. William Engdahl
Der deutsch-amerikanische Verfasser beschreibt die Außenpolitik der USA gegenüber Israel anhand von Presse- und Insider-Notizen aus den vergangenen 50 Jahren. Kein Religionsführer, Politiker oder höherer Offizier wird dabei ausgelassen. Eine stellenweise schon ermüdende Fülle von Informationen, wer, wen kannte, um wann und wo Einfluß auf das amerikanisch-israelische Verhältnis zu nehmen. Eine ganz außergewöhnliche Fundgrube, einschließlich der biographischen Skizzen aller Aktionäre im Anhang.
Die meisten von ihnen sind fundamentalistisch geprägt und kennen quasi nur gute und böse Menschen bzw. Absichten. An ihrer Spitze steht George W. Bush, dessen Amtszeit als Präsident der USA zu Ende geht, ohne daß sein Nachfolger irgendetwas an dieser Konstellation bzw. Politik ändern könnte, weil die inzwischen erfolgte Prägung der Masse und Kräfte-Verhältnisse im Lande nicht kurzfristig wandelbar sind.
Der Verfasser veranschaulicht, wie "Wiedergeborene", Christliche Zionisten und rechtslastige Anglikaner etwa 10 Jahre nach dem 2. Weltkrieg begannen, systematisch einen Stimmungsumschwung zugunsten der Juden in den USA und des Staates Israel herbeizuführen. Ein Meisterstück religiöser Eroberung eines fremden Landes!
Erschütternd ist anhand des journalistischen Bericht- und Kommentar-Stils die Primitivität der dominanten Überzeugung, die Menschheit sei auf dem Wege zur nicht mehr fernen Apokalypse, also dem Jüngsten Gericht mit der Erwartung des Messias. Aus diesem Grunde müßten die biblischen Grenzen Israels gesichert sein und ein neuer Salomonischer Tempel anstelle der Al-Aqsa-Moschee, dem dort stehenden Heiligtum des Islam, erbaut werden.
Die schon einmal im Mittelalter über Zentraleuropa geschwappte Kirchen-Drohung einer kurz bevorstehenden Rückkehr des Jesus von Nazareth scheint nunmehr als Neu-Auflage von den USA nach Europa zurückzukommen. Nur diesmal ist nicht die katholische Kirche treibende Kraft, sondern die umgeprägte vielfältige Masse rechtslastiger Protestanten, gesteuert durch raffinierte Fernseh-Show-Prediger und deren Finanzierer.
Selbst die US-Rüstungs- und Großindustrie profitiert erheblich von diesem Endzeit-Denken der führenden Persönlichkeiten, denn Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, der Gewässer- und Arten-Pflege usw. haben natürlich keine Priorität, wenn es nur noch darum geht, die letzte Schlacht zwischen den Guten und den Bösen (Ländern)zu schlagen, um danach "mit Verzückung" von Jesus geleitet in den Himmel zu fahren.
Man könnte den Tenor dieses Buches und seiner gelegentlichen kleinen Irrtümer (Für die Baptisten sind z. B. Freimaurer ein Rotes Tuch!) als unsinnige Panikmache abtun, wenn nicht so viele Zeitungsmeldungen und Eindrücke, z. B. bei USA-Besuchen, genau dem Bild entsprächen, das dem Leser hier dargestellt wird!
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