abberline schrieb:Was die Nachwuchsprobleme angeht, denk ich eher dass das ein Generationsproblem an sich ist, da wird ja an auch mit Wehrpflicht nicht viel motivieren denk ich. Wo zu meiner Zeit bei den meisten schon wenig Motivation war, schätz ich das heute noch deutlich mehr ein.
Ich würde gar nicht mal so sehr denken, dass es überhaupt keine Motivation gibt - sicher gibt es Leute, die mit Militär nichts zu tun haben wollen oder eine Abneigung haben, für irgendwas verpflichtet zu werden.
Aber wahrscheinlich gibt es auch einen sehr großen Teil, der halt nicht zur Bundeswehr will, weil man keine Lust hat, ggf. mit schlechter Ausrüstung in einen potentiell tödlichen Einsatz geschickt zu werden und das auch noch bei verhältnismäßig schlechter Bezahlung.
Und die werden auch nach dem Ende eines verpflichtenden Grundwehrdienstes schnell das Weite suchen, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern.
Und, was vielleicht auch noch hinzukommt: Ich bin in den 80ern in der größten Garnisonsstadt der Bundeswehr aufgewachsen. Und folglich gab es im Umfeld meiner Familie eine ganze Reihe von Leuten, die bei der Bundeswehr tätig waren - überwiegend weil es ein sicherer Job mit guter Bezahlung war und weil die Gefahr, dass "die Russen kommen" zwar bestand, aber doch sehr abstrakt war.
Gerade als ich Abitur machte, gab es dann die ersten Auslandseinsätze - und einige meiner Stufenkameraden, die sich gerade noch bei der Bundeswehr verpflichtet hatten, ging der Arsch ziemlich auf Grundeis, weil man ja nun plötzlich damit rechnen musste, dass der langweilige, aber sichere Job in der Kaserne plötzlich zu einem mehr als unangenehmen Einsatz führen könnte.
Also, dieses "Ja, früher, da hatten wir keine Probleme, Nachwuchs zu finden...." hat vielleicht auch einen anderen Grund.