Djehuty schrieb:Meine Nachbarin ist Muslima und sie trägt Kopftuch. Sie trägt es als Zeichen der Verbundenheit mit Ihrer Religion und sie richtet damit ja auch keinen Schaden an. Wieso sollte man es ihr jetzt wegnehmen? Man sagt ja auch nicht zu einem Punk, die Frisur geht aber gar nicht, die musst du ändern. Sollten Frauen das nicht für sich selbst entscheiden dürfen? Wenn eine Christin eine Halskette mit einem Kreuz trägt, sagt ja auch keiner, das muss weg, das ist religiös orientiert
JEDER Punk trägt seine Frisur aber freiwillig. Aber nicht JEDE Muslima das Kopftuch.
Außerdem gibt es Suren, die Verhüllung begründen. Und die Formulierungen könnten wiederum problematisch sein.
Djehuty schrieb:Wenn die da etwas ändern wollen, müsste der Impuls meiner Meinung nach auch von Muslimen selbst kommen, da, die ohnehin besser verstehen, warum diese Regelungen bestehen.
Der Impuls von liberalen Muslimen ist schon da. Siehe die LGBTQ-Moschee in Berlin. Leider kommen Sie gegen die radikalen und konservativen Muslime aber nicht an und müssen sich geschlagen geben.
Djehuty schrieb:Beispielsweise musst du es in der Türkei oder in Ägypten nicht zwangsläufig im Alltag tragen. Klar im Iran ist das, was anderes, aber das ist eher die Ausnahme. Ich
Aber der Vergleich dieser Länder sagt doch einiges aus.
Und Erdogan würde eine Kopftuchpflicht und ein Hundeverbot sicher nicht anekeln.
Auch Türken werden von manchen praktizierenden Muslimen als „Rassisten“ bezeichnet, wenn sie sich gegen das Kopftuch aussprechen. Da wird dann auch schnell gesagt, die schieben die Religionskritik nur vor, in Wirklichkeit würde es die Nichtgläubstören, dass es keine hellhäutigen Türken sind.
Djehuty schrieb:Ich kann nur wiederholt sagen, dass ich es eher nicht so kenne, dass bei muslimischen Familien die Frau unterdrückt, verprügelt oder zum Kopftuchtragen gezwungen wird. Ein Bekannter von mir hat türkische Wurzeln und er hat eine Nichtmigrantin geheiratet. Der hat zu Hause überhaupt nichts zu melden und er wird von ihr total unterdrückt, (vorgeschriebene Ausgehzeiten, ob er Freunde besuchen darf, wann und ob ein Kind gezeugt werden muss). Das haben ihm schon viele Bekannte bestätigt, aber er macht keinerlei anstellten sich zu wehren ist immer nur passiv. Du siehst, es geht auch andersherum.
Dann sind die Muslime die du kennst, nette Ehemänner und dein Bekannter hat eine anstrengende Frau geheiratet. Aber was hat das jetzt mit Religionen zu tun.
Djehuty schrieb:Ich prangere lediglich an, dass die Fehler immer nur bei Muslimen (und denjenigen, die wie Muslime aussehen) gesucht werden, wenn es um mangelnde Integrationsbereitschaft etc. geht. Ich kenne auch Migranten aus dem Euroraum und die sind überhaupt nicht integriert und wollen es auch gar nicht sein. Vielleicht solltest du einfach mal anfangen, dir darüber Gedanken zu machen, ob die ethnischen Deutschen nicht auch mal an ihrem Verhalten etwas ändern sollten, anstatt mit dem Finger immer nur auf andere zu zeigen.
Aber es geht ja auch um die Religion und nicht nur wie sich Leute aus dem Arabischen Raum oder aus dem europäischen Ausland integrieren.
Pierre Vogel ist sehr Deutsch, aber sehr Radikal.
Ein Grieche oder ein Iraker der nicht Salafist ist, ist es nicht. Das ist doch logisch.
Auch ist logisch, dass es Leute gibt, die den Islam vorschieben um gegen Ausländer zu hetzen. Aber das hat nichts mit der Diskussion über die Religion zu tun.
Aber dass es die gibt, hat doch nichts mit Fragen über den Islam zutun.