Das Totschlag-Kreuzzug-Argument
30.12.2018 um 13:36Guten Tag,
angeregt durch eine Diskussion die ich vor kurzem hatte, wollte ich mal das Kreuzzugs-Argument ansprechen. In meinem Falle war es wie folgt:
Also eine Freundin bat mich um Hilfe - sie hat nen Pferdehof - was ich auch gerne breitwillig tat. Es ging darum eine Menge Heu abzuholen. Dafür hatte sie noch 3 anderen freunde mitorganisiert , alleine bzw. zu zweit wäre das nicht zu schaffen gewesen.
Bereits auf der Hinfahrt murrte Conny* irgendwelche politischen Halbwahrheiten, wie zb. dass im Quran stehen würde, Männer müssten sich verhüllen. Das triggerte mich. Der Tag verging und am Abend saßen wir noch etwas dort und tranken Alkohol zusammen.
Irgendwann verließen uns die anderen, bis nur noch Conny und ich uns über Politik unterhielten. Dabei kam dann das oben genannte zur Sprache, woraufhin die Diskussion etwas komisch wurde.
Denn als ich ausführte, wieso leute wie PEGIDA und AFD vor einer Islamisierung warnen, welche Ängste ihnen durch den Kopf geht und welche Zusammenhänge für diese Menschen zwischen Terrorismus, Ausbreitung des Islams und Taharrusch bestehen, versuchte er immer wieder mit den Kreuzzügen zu argumentieren.
Das ganze ist geradezu lächerlich, da der Islam sich bereits vor dem ersten Kreuzzug durch kriegerische Akte verbreitete. Maureninvasion und der Widerstand unter Karl Martell - dem Fränkischen Hofmeier sollten hier schon bereits reichen. Dennoch musste ich dem lieben Conny weiterhin erklären, dass das Christentum und der Islam etwa zeitgleich systematische Missionierung und Zwangsmissionierung vollzogen - vor der Zeit der Kreuzzüge.
Karl er Große hat 4000 heidnische (Nieder)sachsen hinrichten lassen.
Den Kreuzzug also als Rechtfertigung für Zwangsmissionierung und Terrorismus im 21. Jahrhundert ist obsolet. Dennoch wird das oft gemacht. Das verstehe ich nicht.
Es ist auch nicht das erste mal, dass man dieses Todschlag-Argument liefert, sobald das Thema "islamischer-Terror" ist. Das kommt so oft vor, dass ich mich frage, inwieweit dieses Argument überhaupt zulässig ist. Denn in meinen Augen ist es das nicht.
Mal abgesehen vom historischen Kontext, habe ich auf folgendes nie eine antwort bekommen:
Sobald also die Kreuzzüge als Argument dargelegt wurden kommt immer folgender Satz von mir:
"Wenn also der Islam - 1000 Jahre nach den Kreuzzügen - nach wir vor im Mittelalter festhängt, wie soll er im 21. Jahrhundert friedlich existieren, ist doch die Sich auf die Welt eine mittelalterliche? "
Darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Wäre auch Blödsinn anzunehmen, dass sich eine Weltanschauung , eine Kultur nicht im laufe der Jahrhunderte verändert. Aber nichts anderes sagt es ja aus, wenn man die Kreuzzüge als Rechtfertigung nutzt.
Es ist mir nicht verständlich, dass man die Kreuzzüge als Rechtfertigung hinnimmt, gleichzeitig aber nicht in der Lage ist zu verstehen, dass das Christentum sich aus seinen fundamentalistischen Wurzeln gelöst hat. Dieser Prozess dauerte zwar Jahrhunderte, dennoch ist es passiert.
Wenngleich man sagen muss, dass der heutige Islam eher eine gegenteilige Richtung angenommen hat. Das sieht man bereits, wenn man vergleicht wie Iran vor ajatollah chomeini ausgesehen hat.
Gleiches gilt für die Türkei, Afghanistan, Irak usw. usw. Aber darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein.
Kennt ihr diese Kreuzzugs-Argumentation? Was denkt ihr darüber und wie reagiert ihr, wenn euch einer sowas vor setzt?
angeregt durch eine Diskussion die ich vor kurzem hatte, wollte ich mal das Kreuzzugs-Argument ansprechen. In meinem Falle war es wie folgt:
Also eine Freundin bat mich um Hilfe - sie hat nen Pferdehof - was ich auch gerne breitwillig tat. Es ging darum eine Menge Heu abzuholen. Dafür hatte sie noch 3 anderen freunde mitorganisiert , alleine bzw. zu zweit wäre das nicht zu schaffen gewesen.
Bereits auf der Hinfahrt murrte Conny* irgendwelche politischen Halbwahrheiten, wie zb. dass im Quran stehen würde, Männer müssten sich verhüllen. Das triggerte mich. Der Tag verging und am Abend saßen wir noch etwas dort und tranken Alkohol zusammen.
Irgendwann verließen uns die anderen, bis nur noch Conny und ich uns über Politik unterhielten. Dabei kam dann das oben genannte zur Sprache, woraufhin die Diskussion etwas komisch wurde.
Denn als ich ausführte, wieso leute wie PEGIDA und AFD vor einer Islamisierung warnen, welche Ängste ihnen durch den Kopf geht und welche Zusammenhänge für diese Menschen zwischen Terrorismus, Ausbreitung des Islams und Taharrusch bestehen, versuchte er immer wieder mit den Kreuzzügen zu argumentieren.
Das ganze ist geradezu lächerlich, da der Islam sich bereits vor dem ersten Kreuzzug durch kriegerische Akte verbreitete. Maureninvasion und der Widerstand unter Karl Martell - dem Fränkischen Hofmeier sollten hier schon bereits reichen. Dennoch musste ich dem lieben Conny weiterhin erklären, dass das Christentum und der Islam etwa zeitgleich systematische Missionierung und Zwangsmissionierung vollzogen - vor der Zeit der Kreuzzüge.
Karl er Große hat 4000 heidnische (Nieder)sachsen hinrichten lassen.
Den Kreuzzug also als Rechtfertigung für Zwangsmissionierung und Terrorismus im 21. Jahrhundert ist obsolet. Dennoch wird das oft gemacht. Das verstehe ich nicht.
Es ist auch nicht das erste mal, dass man dieses Todschlag-Argument liefert, sobald das Thema "islamischer-Terror" ist. Das kommt so oft vor, dass ich mich frage, inwieweit dieses Argument überhaupt zulässig ist. Denn in meinen Augen ist es das nicht.
Mal abgesehen vom historischen Kontext, habe ich auf folgendes nie eine antwort bekommen:
Sobald also die Kreuzzüge als Argument dargelegt wurden kommt immer folgender Satz von mir:
"Wenn also der Islam - 1000 Jahre nach den Kreuzzügen - nach wir vor im Mittelalter festhängt, wie soll er im 21. Jahrhundert friedlich existieren, ist doch die Sich auf die Welt eine mittelalterliche? "
Darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Wäre auch Blödsinn anzunehmen, dass sich eine Weltanschauung , eine Kultur nicht im laufe der Jahrhunderte verändert. Aber nichts anderes sagt es ja aus, wenn man die Kreuzzüge als Rechtfertigung nutzt.
Es ist mir nicht verständlich, dass man die Kreuzzüge als Rechtfertigung hinnimmt, gleichzeitig aber nicht in der Lage ist zu verstehen, dass das Christentum sich aus seinen fundamentalistischen Wurzeln gelöst hat. Dieser Prozess dauerte zwar Jahrhunderte, dennoch ist es passiert.
Wenngleich man sagen muss, dass der heutige Islam eher eine gegenteilige Richtung angenommen hat. Das sieht man bereits, wenn man vergleicht wie Iran vor ajatollah chomeini ausgesehen hat.
Gleiches gilt für die Türkei, Afghanistan, Irak usw. usw. Aber darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein.
Kennt ihr diese Kreuzzugs-Argumentation? Was denkt ihr darüber und wie reagiert ihr, wenn euch einer sowas vor setzt?