frauZimt schrieb:Ich teile deine Ansicht und dennoch finde ich einen Fehler in deiner Argumentation:
Die Ukraine hat doch nicht die Zeit, zu warten, bis wir uns austariert haben.
Wenn ein Haus brennt und auch noch Menschen in den Flammen eingeschlossen sind, diskutiert
die Feuerwehr hoffentlich nicht lange rum, ob man diese Leute retten darf, wenn doch andere früher
und jetzt anderswo umkommen.
Da sind wir uns einig. Ich finde es richtig, der Ukraine waffen zu liefern. Ich finde es nur nicht richtig, so zu tun, als sei das der EINE Konflikt auf der WElt, wo wir eine Haltung einnehmen sollten, und alle anderen sind dann business as usual und kühle Interessenswahrung.
Wir sollten auch für andere Konflikte eine Haltung haben und dafür auch ernsthaft Ressourcen investieren. Damit meine ich keinen Interventionismus, damit meine ich mal ganz basic, dass wir nicht akzeptieren sollten, dass unser Nato partner türkei in armenien und kurdistan kriege unterstützt oder führt.
parabol schrieb:Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan..also nix mit Annexion
Aserbaidschan hat auch keine millionenfache Flüchtlingsbewegung ausgelöst
Und? Ich dachte, es geht uns um Moral und Menschenrechte? So kannst du sicherlich nicht vertreten, dass in einem Gebiet, wo es keinen Krieg gibt, unser Nato Partner unterstützt, dass dort Krieg hinkommt und in einem Gebiet, wo man vorher zur Befriedung eine OSCE Gruppe hatte einfach Verhältnisse geschaffen werden.
Mit derselben Logik war dann wohl auch der Tschetschenienkrieg von Putin ok? So einfach ist das nicht. Wer moralisch argumentiert, muss das auch immer tun.
Es ist richtig, die Ukraine zu unterstützen, aber dann darf man da auch nicht aufhören mit der Moral.
Und man muss auch verstehen, warum es richtig ist die Ukraine zu unterstützen. das liegt nicht daran, dass russen alle böse und unsere feinde sind. Wir sollten die ukraine unterstützen, um den konflikt zu lösen und weniger gewalt zu schaffen. Und um eine Demokratie gegen eine Diktatur zu verteidigen.
Wir sollten es nicht nur aus nationalstaatlichen Interessen tun.