Kohlhaas schrieb:Zum konkreten Punkt: wie groß muss die russische Niederlage sein, damit Russland sich auf derartige Forderungen einlässt bzw. einlassen muss, und was muss konkret seitens der Weltgemeinschaft zu Erreichung einer solchen Niederlage getan werden, dabei immer so, bedenkend, dass Russland nun mal auf einem Haufen von Atomwaffen sitzt?
Das ist ja eine ganz andere Frage. Da paßt das Potsdamer Abkommen natürlich nicht. Stattdessen könnte man eher über die Konferenz von Teheran oder Jalta diskutieren.
Also wenn man bereits schon vor einer russischen Kapitulation etwas aushandeln bzw festlegen wollte, ginge dies dann natürlich nicht ohne China.
Insgesamt halte ich derartige Verträge/Abkommen im Vorfelde allerdings für sehr sehr unwahrscheinlich.
Ich denke, dass eine russische Kapitulation einhergehen wird mit einem Regimewechsel. Irgendwann wird in Russland die Erkenntnis überwiegen, dass weiterkämpfen das größere Übel ist. Wobei ich nicht glaube, dass dies dann vom Volk ausgehen wird.
Das "Gute" an der russischen Lethargie ist jedoch, dass genauso wenig wie die Russen derzeit gegen den Krieg auf die Straße gehen, sie dann ebenso wenig auch nicht (freiwillig) für Putin auf die Straße gehen werden. Eine Machtübernahme könnte also sogar relativ leise vonstatten gehen.
Will eine neue Regierung dann eine Lockerung der Sanktionen erwirken, muss sie zwangsläufig auch dementsprechende Zugeständnisse machen...
Ohne ein Zutun aus Russland müßte dieses aber tatsächlich militärisch komplett besiegt werden. Dies ist insofern unrealistisch, als dies dann ja auch NATO/UNO Bodentruppen und Luftschläge erfordern würde.
Da würde es stattdessen wohl viel eher einen eisernen Vorhang geben.
Unabhängig davon, wie es im Endeffekt ausgeht, werden derartige Ereignisse wohl frühestens erst dann eintreten, wenn sich anbahnt, dass Russland die Krim verliert.