@Optimist Für mich hier, genau wie bei LG, eine Sache wirklich wichtig:
Es wird IMMER jemanden geben, der aufgebracht fragt :" Aber was ist hier mit? Was ist damit? Und überhaupt!!!".
Das ist beim Suppenwurf "ABER WAS IST MIT DEM WELTHUNGER?!" und beim Schäfchen retten wurde gesagt, sie hätten "die Tiere von ihren Müttern getrennt" (vollkommen absurd, die standen vor der Schlachtung).
Darum kann man sich auf solche unehrliche Kritik eigentlich gar nicht einlassen. Wichtig ist: jemand sieht ien Unrecht, was er wirklich sehr triftig und kohärent als Unrecht argumentieren kann. Z.B. unsere Haltung im Klimawandel, aber auch unsere Einstellung zur Massentierhaltung.
Und weil die Gesellschaft das verdrängt, will der diese Verdrängung dadurch erschweren, indem er häufig zivilen Ungehorsam anwendet, der nicht ignorierbar ist.
Offizielle Forderungen können dabei ein Bonus sein, es kann Aktionen geben, die dabei zielführender oder weniger zielführend sind, aber der Kern der Frage ist, ob das Anliegen ein gerechtes Anliegen ist und ob die Mittel das Ziel reflektieren (das heißt, dass z.b. LG wenn sie Menschenleben retten wollen natürlich Mittel wählen sollte, die keinerlei Gewalt gegen Menschen zulassen).
martenot schrieb:Ja sicher. Umso ungeschickter finde ich es, wenn Aktivisten das auch so machen. Das ist fast so, als ob jemand gegen Waldbrände durch Klimawandel demonstriert, indem er einen weiteren Brand legt. Und den Kritikern wird dann gesagt "Nun habt Euch doch nicht so. Im Gegensatz zu den klimabedingten Bränden ist das doch nur ein kleiner zusätzlicher Brand".
Die machen das aber nicht auch so. Aktivisten führen nicht dazu, dass so viele Lebensmittel verschwendet werden, weil sie in vereinzelten Aktionen Lebensmittel nutzen. Diese Lebensmittel hätten niemanden der Hunger hat genährt. Die wären entweder an Briten die es sich leisten können verkauft oder weggeworfen worden.
Oder wären die sonst an arme Drittweltländer gegangen?
V8Turbo schrieb:Ja, ein sehr kleiner Teil.
Haha. Ja, zum einen, so ist das in einer Demokratie, ich kriege nicht zwangsläufig meinen Willen. Und zum anderen, wer zwingt die armen Kriminellen zu genau was?
Müssen sie tierische Lebensmittel essen? Zum Pferderennen gehen? In den Zoo?
In UK finden 30% der Labour Wähler JSO gut. Mit den Zielen von JSo identifiziert sich eine Mehrheit, nur mit den Methoden nicht.
Bei Veganismus haben wir da keine so genauen Zahlen, aber beim Thema Massentierhaltung ist das keine kleine Minderheit, die sich dort hinter die Ziele von Tierrechtsbewegungen stellen würde.
Und zu deiner Frage: Unrecht zwingt Menschen zum Handeln. Wenn du ein gesellschaftliches Unrecht für dich erkennst, ist das eine Handlungsmotivation. Oder nicht?
Oder findest du es besser, wenn dieses Unrecht ignoriert wird? Ist das eine vernünftige Geisteshaltung?