Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

@peekaboo
@Optimist

Ach, laut dem Artikel geht es ja nur um eine Unterstützung nach der Forderung nach einem 'Bürgerrat', der irgendwelche Konzepte ausarbeiten soll. Sowas würde ich auch unterstützen wenn ich Projekte umsetzen wollte die langfristig nicht mehrheitsfähig sind - irgendwelche 'zufällig' ausgewählten Bürger durch Auswahl der Experten und sonstige manipulative Tricks dazu zu bringen in meinem Sinne abzustimmen ist viel einfacher als tatsächlich den Wahlbürger zu überzeugen. Wo bei so einem Schwurbelrat der Vorteil gegenüber dem Bundestag und Bundesrat liegen sollen, die ja bereits den Bürger vertreten, ist mir auch nicht so ganz klar.

Doors schrieb:Sage mir, von welcher Seite Du Applaus bekommst und ich sage Dir, wessen Politik Du machst

gilt das auch noch falls er von seinen Parteifreunden Applaus dafür bekäme (von Einem hat er ja schon mal Applaus ;) )?:

peekaboo schrieb:Und der Nächste der Solidarität mit der letzten Generation bekundet.

was ich damit sagen will: so pauschal haut evtl. deine Aussage nicht hin, Doors :)
Palmer kann man nicht da oder dort einordnen.

bgeoweh schrieb:Ach, laut dem Artikel geht es ja nur um eine Unterstützung nach der Forderung nach einem 'Bürgerrat', der irgendwelche Konzepte ausarbeiten soll

Ach so, na dann sieht die Sache ja gleich wieder etwas anders aus.

@bgeoweh
Mittlerweile halte ich einen zufällig ausgesuchten Bürgerrat für schlauer als unsere Politiker, insofern unterstütze ich diese Forderung von LG ->Kleben müssen sie sich trotzdem nicht.
*und: LG soll nicht böse sein wenn ein Bürgerrat ihre Aktionen verbietet, das würde jeder normale Bürger tun.

Abahatschi schrieb:Mittlerweile halte ich einen zufällig ausgesuchten Bürgerrat für schlauer als unsere Politiker, insofern unterstütze ich diese Forderung von LG ->Kleben müssen sie sich trotzdem nicht.

Ah geh, das wird entweder so 'zufällig' ausgewählt wie eine ÖRR-Fußgängerzonenumfrage, oder von 'gesellschaftlich relevanten Gruppen' besetzt wie die Fernsehräte. Da kommt schon das Richtige raus, keine Sorge.

Optimist schrieb:über deine Stöckchen springe ich nicht

Welche Stöckchen?

Doors schrieb:Sage mir, von welcher Seite Du Applaus bekommst und ich sage Dir, wessen Politik Du machst:

Ja, okay, da hast Du natürlich nicht ganz Unrecht. Von daher würde ich meine Aussage eher zurückziehen.

bgeoweh schrieb:Ach, laut dem Artikel geht es ja nur um eine Unterstützung nach der Forderung nach einem 'Bürgerrat

Ja gut, wenn das so ist, ist Palmers Unterstützung natürlich nicht viel wert.

Optimist schrieb:von Einem hat er ja schon mal Applaus

Ich bin raus, allerdings hat er von Einer immer noch seinen Applaus.

peekaboo schrieb:Ja gut, wenn das so ist, ist Palmers Unterstützung natürlich nicht viel wert.

Einen gewissen PR-Wert hat das sicherlich noch, aber Palmer hat halt in der Bundespolitik wortwörtlich nichts zu melden, und innerhalb seiner Partei ist er umstritten. Mehr als ein Meinungsstatement seinerseits ist das nicht. Vielleicht wollte er auch einfach mal wieder seinen Namen in der Zeitung lesen.

bgeoweh schrieb:Wo bei so einem Schwurbelrat der Vorteil gegenüber dem Bundestag und Bundesrat liegen sollen, die ja bereits den Bürger vertreten, ist mir auch nicht so ganz klar.

LG argumentiert da so:

Selbst einfache Maßnahmen wie das 9-Euro-Ticket oder das Tempolimit von 100 km/h werden von der Regierung nicht umgesetzt, obwohl sie gesellschaftlich mehrheitsfähig sind. Immer wieder zeigt sich: Unsere demokratischen Verfahren sind für einen angemessenen und sozial gerechten Umgang mit der Klimakrise offenbar nicht ausreichend.

Quelle: https://letztegeneration.de/gesellschaftsrat/

Und das ist auch der Punkt wo ich komplett aussteige. Es gibt tatsächlich gute Gründe bei bestimmten Fällen einen Bürgerrat aufzustellen und Antworten zu finden die möglichst breite Mehrheiten finden. Irland hat das sehr gut vorgemacht. LG zäumt das Pferd aber von hinten auf.

paxito schrieb:Und das ist auch der Punkt wo ich komplett aussteige. Es gibt tatsächlich gute Gründe bei bestimmten Fällen einen Bürgerrat aufzustellen und Antworten zu finden die möglichst breite Mehrheiten finden. Irland hat das sehr gut vorgemacht. LG zäumt das Pferd aber von hinten auf.

Bürgerräte machen da Sinn wo die Leute über Interessen in ihrem eigenen direkten Lebensumfeld entscheiden, und ihre eigenen Ressourcen dafür einsetzen oder verwalten. Klar ist 'Wollt ihr Freibier?' mehrheitsfähig wenn man über die Kostenseite nicht spricht, oder verspricht dass irgendein Anderer die Zeche zahlt, aber das ist dann eben Verarsche und keine tatsächlich praktikable Lösung.

Die LG verarscht aber auch noch an anderer Stelle:

Der Gesellschaftsrat erarbeitet in einem definierten Zeitraum die nötigen Schritte unter der Fragestellung: Wie erreichen wir in Deutschland Nullemissionen bis 2030? Dabei müssen wir in die Bereiche 100 % Erneuerbare Energien ebenso schauen wie in die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft, also ein Ende des Wegwerfens und der Verschwendung, und auf die Landwirtschaft, die klimapositiv, also kohlenstoffbindend sein kann.

Quelle: https://letztegeneration.de/gesellschaftsrat/

Da ist die eigentliche Problematik schon in der Fragestellung versteckt beantwortet, der Bürgerrat soll nur noch über das 'Wie' entscheiden, nicht über das 'Ob' und die Frage ob das überhaupt sinnvoll oder machbar ist.

bgeoweh schrieb:Bürgerräte machen da Sinn wo die Leute über Interessen in ihrem eigenen direkten Lebensumfeld entscheiden, und ihre eigenen Ressourcen dafür einsetzen oder verwalten.

Das sehe ich anders, sie machen gerade bei fundamentalen gesellschaftlichen Fragen Sinn, etwa der gleichgeschlechtlichen Ehe, aber natürlich auch bei vielen Umweltfragen. Wie gesagt, es gibt ja tatsächlich gute Beispiele wie das funktionieren kann.

bgeoweh schrieb:Da ist die eigentliche Problematik schon in der Fragestellung versteckt beantwortet, der Bürgerrat soll nur noch über das 'Wie' entscheiden, nicht über das 'Ob' und die Frage ob das überhaupt sinnvoll oder machbar ist.

Ja, das meinte ich mit das Pferd von hinten zäumen. LG gibt im Grunde vor, was bei einem Bürgerrat rauskommen soll. So funktioniert das aber nicht.

Ich wäre auf die Reaktion gespannt, falls solche Bürgerräte in bestimmten Fällen zu Entscheidungen gelangen, die der politischen Linie von LG & Co grundsätzlich zuwiderlaufen ...

@uatu
... @bgeoweh hat es ja erklärt...die fordern Bürgerräte in der Hoffnung dass sie da rein kommen. In manchen Versionen sollen die Bürgerräte = "Gesellschaftsrat für Klima" die Politiker überstimmen in dem sie Gesetze erarbeiten und beschliessen, weil Jupiter und Panik und der Eisbär usw.
Aber ich bin bei Dir: ein zufällig ausgelöstes Gesellschaftsrat für Klima reaktiviert Atomkraftwerke, schafft die CO2 Abgabe und Mineralölsteuer ab, pfeift auf den Verbrennerverbot und verkauft die DB. lol.

Abahatschi schrieb:die fordern Bürgerräte in der Hoffnung dass sie da rein kommen.

Kommt drauf an wie ernst man ihr Marketing nimmt:

Der Gesellschaftsrat baut auf dem Instrument des Bürger:innenrates auf. Er setzt sich zusammen aus zufällig gelosten Menschen, die die Bevölkerung Deutschlands nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss und Migrationshintergrund bestmöglich abbilden. Somit ist er ein Abbild der Gesellschaft, quasi ein „Deutschland in klein“.

Quelle: https://letztegeneration.de/gesellschaftsrat/

Wenn wir das ernstnehmen und der Bürgerrat z.B. 500 Mitglieder hat, dann:

- ist maximal ein Jude unter den 500
- sind unter den 500 Bürgern ca. 20 Muslime
- ist keine Transperson dabei
- sind maximal 16 Bürger schwul, lesbisch oder bisexuell

und so weiter - wenn man wirklich nach Proporz geht wird das Ding vermutlich konservativer als ein zufällig ausgewählter CDU-Parteitag

@bgeoweh
Es gab doch so was, mit 160 Bürger..und Ergebnisse:
https://buergerrat-klima.de/ergebnisse-gutachten
Fazit: alles schneller, alles besser, alles günstiger und "sozialgerecht", das übliche Geseier. Das sagt mir der Einfluss der beratenden "Experten" zu groß war und die Leute nicht aufgeklärt worden sind.

So einen Bürgerrat haben wir bereits. Der nennt sich Bundestag. Mit der Erststimme wählen wir die Hälfte der Abgeordneten direkt in den Bundestag. Jeder kann gewählt werden. Die Wahl eines weiteren Bürgerrates würde doch genauso ablaufen, wer soll da kandidieren oder wie sollte dieser Rat besetzt werden? Und wer entscheidet das?

taren schrieb:Ich sehe diesen Generationenkonflikt eigentlich schon gesetzt und z.B. LG ist hier nur der Anfang und so gesehen sehe ich hier, meiner Meinung, auch guten Grund dafür wenn es so kommt.

Soll das bedeuten, dass du auch gute Gründe dafür siehst, einen Generationenkonflikt zu befeuern? Denn etwas "gesetzt" zu sehen, heißt ja nicht, es gut finden zu müssen.

Abahatschi schrieb:Fazit: alles schneller, alles besser, alles günstiger und "sozialgerecht", das übliche Geseier. Das sagt mir der Einfluss der beratenden "Experten" zu groß war und die Leute nicht aufgeklärt worden sind.

Klar, denn wären die Leuts da korrekt aufgeklärt worden, dann hätten die schließlich genau beschlossen, was du uns hier schon seit ewig erklärst. Geht ja eigentlich gar nich anders.

So ein bisschen wie beim Donald, der konnte auch allein aus der Tatsache, dass er nich gewonnen hat sicher ableiten, dass die Wahl gefälscht gewesen sein musste. :)

McMaso schrieb:Die Wahl eines weiteren Bürgerrates würde doch genauso ablaufen, wer soll da kandidieren oder wie sollte dieser Rat besetzt werden? Und wer entscheidet das?

Da würde ja keiner kandidieren, sonder die Auswahl der Ratsmitglieder würde zufällig getroffen werden und schon allein deshalb würde sich so ein Rat wohl recht ordentlich vom Bundestag unterscheiden, von denen quasi alle Mitglieder der großen Parteien sind und innerhalb dieser Karriere gemacht haben.

kuno

kuno7 schrieb:Da würde ja keiner kandidieren, sonder die Auswahl der Ratsmitglieder würde zufällig getroffen werden und schon allein deshalb würde sich so ein Rat wohl recht ordentlich vom Bundestag unterscheiden, von denen quasi alle Mitglieder der großen Parteien sind und innerhalb dieser Karriere gemacht haben.

Um überhaupt ein vernünftiges Abbild sämtlicher 84 Mio. Bürger zu schaffen, müsste ein per Zufall gewählter Rat mehrere Tausend bis hin in den mittleren fünfstelligen Bereich an Personen umfassen. Ansonsten hast du bei meinetwegen 500 zufällig ausgewählten Bürgern, 350 aus NRW drin, oder 300 AfD Anhänger, oder 200 Berliner. Wer öfters mal Roulette oder ähnliches gespielt hat, der weiss wie schnell sowas passieren kann.

Optimist schrieb:Diesen kleinen Ausrutscher jetzt verzeihe ich ihm 😉😜

@Optimist

Wieso Ausrutscher?
Ein Ausrutscher ist einem peinlich, man entschuldigt sich für-

Das ist kein Ausrutscher. Er meint es erst.
Lies den Artikel und entscheide, ob sinnvoll ist, was er vorschlägt.
Er versucht, den Protest von der Straße weg zu holen.

@McMaso
@kuno7
Wurde hier von @bgeoweh aufgeführt, man müsste die kleinste Minderheit nehmen, gleich 1 setzen und daraus die Gesamtanzahl berechnen, man will ja Deutschland in Klein abbilden.

Abahatschi schrieb:Wurde hier von @bgeoweh aufgeführt, man müsste die kleinste Minderheit nehmen, gleich 1 setzen und daraus die Gesamtanzahl berechnen, man will ja Deutschland in Klein abbilden.

@bgeoweh hat nur aufgeführt, dass ein so kleiner Rat mitnichten Gesamtdeutschland abbilden kann. Und um so größer so ein Rat wird, um so mehr Probleme gibt es. Die Piraten wollten immer alle Parteimitglieder mit einbeziehen und immer alle abstimmen lassen. Der erste große Parteitag war ein absolutes Chaos und gleichzeitig der Anfang vom schnellen Ende der Partei. Das würde nie funktionieren, weder als kleiner Rat, noch als riesiger Rat mit Zigtausenden zufällig gewählten Bürgern.