MarinaG. schrieb:Ähm? Was meinst Du konkret? Dass sich nun, mit LG federführend, 20% der Bevölkerung irgendwo festkleben sollen? oO Dass 20% Grünen-Wähler auch nichts ändern, weil es nun einmal nicht ad hoc geht, das dürfte ja mittlerweile klar sein. Und Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass 20% der Bevölkerung sich zum Begehen irrationaler / sinnloser Straftaten würden verleiten lassen? Zumal wenn sie sehen, auf welche Reaktionen das bisher trifft (mE zu recht). Die Leute müssen arbeiten. Das sind nicht alles verwöhnte Wohlstandskids und Rentner mit zu viel Tagesfreizeit und Langweile.
Wenn es eine größere Bevölkerungsschicht von 20% Menschen gibt, die deutlich und kontinuierlich klimaschutz einfordern und bei halbgaren kompromissen nicht einfach "okay" sagen, die also auch sich an Demos beteiligen, spenden, darüber in ihrem Umfeld sprechen und entsprechend wählen, dann hat das natürlich deutliche folgen.
20% Grünenwähler ist das eine, da hast du auch eine Menge Leute dabei, die einfach Robert Habeck mögen. 20% Menschen, denen die Grünen schon eher einen Tick zu moderat sind und die auch von der Grünen Partei mehr Ambition fordern, das ist ein anderes Ding.
Es geht hier um Aktivität. 20% und sogar 10% aktive Menschen, die sich nicht mit halbgaren kompromissen abspeisen lassen, werdne letztendlich zu mehr klimaschutz führen, als 80% die das "thema auch ganz wichtig" finden, aber letztendlich doch bei ihrer wahlentscheidung oder ihrem persönlichen handeln nichts anders machen würden.
Es geht nicht darum, dass sich alle an die straße kleben, sondern darum, überhaupt diejeniegen, die wirklich mehr klimaschutz wollen, zu aktivieren. Sodass es mehr Beteiligungsmöglichkeiten und Einladungen gibt, als nur Likes auf Twitter zu verteilen. Weil man immer wider klarmacht, dass es aller höchste Eisenbahn ist und man keine Zeit zu verlieren hat und letztendlich auch dinge, die erstmal als "peinlich" oder "übertrieben" wahrgenommen werden, eigentlich rational und gerechtfertigt sind.
Dass man Arbeiten muss ist übrigens keine Ausrede dafür, dass man beim Thema klimaschutz apathetisch bleibt. Woher auch? Damit kannst du dich nicht rausreden. Auch Arbeiter haben verantwortung.
Centaurus_1997 schrieb:Deinen Ausführungen wird zum Teil entsprochen und zugestimmt. Der BGH, Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat in seinem von dir o.a. Urteil aber nicht festgestellt das für die junge Generation womit DEUTLICH NICHT die kriminelle Vereinigung "letzte Generation" gemeint ist schwere Straftaten begehen dürfen ohne dafür bestraft zu werden. Dieses Urteil besagt nur wie in fast allen Bereichen dass die Politik also die Legislative (Gesetzgeber/Parlament) in deren hiesiger Auffassung nicht genug gemacht hat.
Das Bundesverfassungsgericht kann dem Parlament Grenzen und Verbote in der Gesetzgebung geben, beispielsweise dass Sanktionen für Arbeitssuchende nicht mehr als 30% betragen dürfen, früher waren es 100%. Allerdings ist das Gericht nicht befugt, zu bestimmen wie regiert wird, was umzusetzen ist, bspw. dass es ein Neun-Euro-Ticket oder ein Tempolimit geben müsste. Das Bundesverfassungsgericht darf nur Gesetze verbieten oder ablehnen, wenn dagegen geklagt wird. Darf selbst gesetzgebend aber nicht tätig werden. Das ist auch richtig so.
Aber das ewige "die halten sich nicht an gesetze" wird schon deutlich relativiert, wenn die regierung das auch nicht tut und ihr handeln (bzw. nichthandeln) ein großes übel über unsere gesellschaft bringen wird.