Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

univerzal schrieb:In dem Sinne, Streik ist schon mal ein verdammt guter Ansatz.

Dazu braucht es aber auch eine portion "richtige zeit und richtiger ort". Die FFF demos warn ein anfang, aber haben den zahn der zeit nicht überdauert und führten schonmal gar nicht zu den massenprotesten, die es gebraucht hätte. Da waren coronademos schneller organisiert und brauchten nur genug frust in der gesellschaft. Das ist beim thema klima überhaupt nicht der fall, nicht zuletzt auch aktuell deswegen, weil es dabei ans geld des einzelnen geht. Für den passenden frust müssten wir noch warten. Dafür braucht es noch ein paar überschwemmungen, hitzewellen, dürren und ernteeinbußen, bis das thema genug frust aufbaut.

Wenn ich da an die demos in lubmin denke, bei denen es um die öffnung von nord stream 2 ging und darum die sanktionen gegen russland fallen zu lassen.... da kamen bei der ersten demo 1.800 menschen in ein 2.000 einwohner nest, zur zweiten demo waren es dann 3.000 (https://www.tagesspiegel.de/politik/offnung-von-nord-stream-2-gefordert-3000-menschen-demonstrierten-in-lubmin-8682766.html). Der letzte globale klimastreik von FFF zusammen mit dem WWF hat deutschlandweit "nur" 280.000 menschen bei über 270 angemeldeten demos hochgerafft (https://www.wwf.de/klimastreik). Das sind statistisch etwa 1.000 menschen pro demo. Das thema klima mobilisiert längst nicht so viele menschen, weil sie es noch nicht hart genug abbekommen, aber teuer bezahlen müssten. Nur, wenn sie es hart genug spüren, dann ist es viel zu spät. Wir brauchen die veränderung aber jetzt, denn die politischen mühlen mahlen hier bekanntlich sehr sehr langsam und bis da etwas beschlossen ist, ist die nächste bundestagswahl und der bundestag erstmal wieder auf regierungsfindung.... oder die afd darf auch mal regieren.

@gastric
Der Zahn der Zeit war bei FFF Corona. Da ging halt nix mit demonstrieren - bzw. hätte man schon machen können, wäre dann aber für die Bewegung wahrscheinlich arg schädlich gewesen, vor allem hinsichtlich der allgemeinen Beachtung.

Und ja, Frust sowie Wut sind für Proteste hervorragende Katalysatoren, aber keine sonderlich loyalen. Darum waren die Corona-Demos, aber auch Pegida und deren Siffableger, dazu die Montagsmahnwachen (die von Mährholz, Jebsen & Co, nicht die gegen die DDR-Führung) bis auf den harten Trottelkern relativ schnell gesundgeschrumpft, als der Frust wieder abflaute.

gastric schrieb:Wenn ich da an die demos in lubmin denke, bei denen es um die öffnung von nord stream 2 ging und darum die sanktionen gegen russland fallen zu lassen.... da kamen bei der ersten demo 1.800 menschen in ein 2.000 einwohner nest, zur zweiten demo waren es dann 3.000

Du meinst 3.000 Putinfans, die von Querdenken, die Basis und Afd aus ganz D. herangekarrt wurden und trotzdem unter den Erwartungen blieben. Waren da überhaupt Einheimische? :D Jedenfalls kein sonderlich taugliches Beispiel, zumal ich bei meiner Geschichte tatsächlich von lokalen Demonstranten aus dem Ort sprach, keine Pappschildtouris.

gastric schrieb:Das sind statistisch etwa 1.000 menschen pro demo

Bleiben wir lieber bei den 280k für D., denn das statistisch runterzurechnen geht in Richtung Milchmädel. 1.000 Demonstranten in Berlin sind ein Schiss, in Hinterarschingen hingegen eine Weltmacht, von daher sollte man ruhig mal anerkennen, dass die 280.000 gar nicht so schlecht sind. Um da auf die Einleitung zurückzukommen, besser wären natürlich 2,8 Millionen, aber dafür brauchst du die Masse und die richtige Aufmerksamkeit. Beides bleibt aber im Vorhinein verwehrt und man kommt gar nicht so weit, wenn man bereits mit solchen Aktionen komplett failt und statt positive Wahrnehmung fast ausschließlich Häme generiert.

Zwar ein Ableger, aber ich denke das wird auch hier irgendwann Schule machen.
Und jetzt soll mir einer erzählen dass man damit irgendwas erreichen kann.
Ich als Besitzer des Autohauses würde denen eine Zahnbürste in die Hand drücken.

Klimaaktivisten sprühen orangene Farbe auf Autohäuser
Die britische Klimaprotestgruppe „Just Stop Oil“ hat in London Farbanschläge auf Autohäuser verübt. Die Aktion zielte auf die Autohäuser von Luxusmarken wie Bugatti, Bentley und Ferrari.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/in-london-klimaaktivisten-spruehen-orangene-farbe-auf-autohaeuser_id_171481543.html

Hmmmh Erinnern mich irgendwie an die Kleinsten, welche sich zornig schreiend und strampelnd sich auf dem Boden an der Einkaufskasse wälzen, weil Mammi nichts von den Süßigkeiten kaufen will, welche dort "warten". :)

@krungt
Jepp! Mein Favorit ist aber der geistige Kleingärtner hier! 😂🤦😂🤦😂

Achtung!

Aktivist klebt sich mit dem Kopf an berühmtes Vermeer-Gemälde
Im niederländischen Kunstmuseum Mauritshuis sind drei Klimaaktivisten nach einer gewaltsamen Attacke auf ein Gemälde von Johannes Vermeer festgenommen worden. Das meldet die Polizei in Den Haag am Donnerstag über Twitter.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/in-den-haag-aktivist-klebt-sich-mit-dem-kopf-an-beruehmtes-vermeer-gemaelde_id_171643903.html

sindbad82 schrieb:Jepp! Mein Favorit ist aber der geistige Kleingärtner hier! 😂🤦😂🤦😂

Fast :'D


Beitrag von xsaibotx (Seite 4)

Vlt geht mein Traum doch noch in Erfüllung und einer klebt sich die Hand an die Eier *.*

xsaibotx schrieb:Vlt geht mein Traum doch noch in Erfüllung und einer klebt sich die Hand an die Eier *.*

Oder ein echter menschlicher Tausendfüssler wär doch auch super! Dann bleibt die kacke wenigstens unter denen. Und haut scheint ihr Kleber ja gut zu meistern!

gastric schrieb:klima/umwelt und tierwohl für dich überhaupt im alltag relevant?

Muss man sich eigentlich als schlechterer Mensch fühlen, wenn das für einen persönlich nicht so viel Relevanz hat?

sindbad82 schrieb:Klimaaktivisten sprühen orangene Farbe auf Autohäuser
Die britische Klimaprotestgruppe „Just Stop Oil“ hat in London Farbanschläge auf Autohäuser verübt

Was für Spinner. Die Zerstörung von Kulturgut wird das Klima nicht verbessern

univerzal schrieb:Waren da überhaupt Einheimische? :D

Mehr als du glauben möchtest. Auf den bildern habe ich ehemalige schulkameraden gesehen, in der gegend bekannte faschos, leute, deren gesicht mir vom einkaufen bekannt vorkommt oder aber die saufnasen an der bushaltestelle. Dazu kam natürlich auch noch meine liebste verwandschaft mit seiner gang. Mein bruder: so typische aussagen von ihm: "Russland und china sind super" oder aber "die diktatur in deutschland nimmt immer schlimmere ausmaße an, bald wird es knallen!". Das ist hier oben der ganz normale ton neben den anderen üblichen rechtsnahen einstellungen. Auf ne AFD demo zu gehen, gehört hier zum guten ton und lockt auch die eher konservativen an :D

ayashi schrieb:Muss man sich eigentlich als schlechterer Mensch fühlen, wenn das für einen persönlich nicht so viel Relevanz hat?

Nein, sich aber auch nicht wundern, wenn die proteste ins extreme abdriften, weils andere mehr juckt. Bist ja in guter und zahlreicher gesellschaft :)

krungt schrieb:Hmmmh Erinnern mich irgendwie an die Kleinsten, welche sich zornig schreiend und strampelnd sich auf dem Boden an der Einkaufskasse wälzen, weil Mammi nichts von den Süßigkeiten kaufen will, welche dort "warten". :)

Nur geht es hier nicht um süssigkeiten, sondern um so etwas irrelevantes, wie die zukunft. Mich erinnert "euer" verhalten und runterspielen eher an weggucken und relativieren. "Es wurde zwar manchmal lauter, aber dass soooo etwas passiert, konnte ja keiner ahnen." Mit wehenden fahnen in die nächste eskalationsstufe.

Was mich übrigens interessieren würde: warum hat man sich eigentlich ausgerechnet die Kunstmuseen als Mehrfachziel für die Aktionen ausgesucht? Was spricht zum Beispiel dagegen, stattdessen beispielsweise Bundesliga-Fußballspiele zu blockieren, indem man sich z.B. an die Tore klebt? Das würde doch die erwünschte Aufmerksamkeit in viel höherem Maße garantieren.

@martenot

Die haben Schiss das so brutale Fußball-Gladbachacher wie @xsaibotx denen die scheiße rausprügelt wenn die sich ans Tor kleben.

Das heißt, man geht ins Kunstmuseum, weil dort die braveren Besucher anzutreffen sind, die höchstens dumm gucken oder das Weite suchen? Und weil meistens auch weniger los ist als im Fußballstadion?

@martenot
nein,das heißt es nicht.

Tussinelda schrieb:nein,das heißt es nicht.

Jetzt fehlt noch der zweite Teil der Antwort, würde ich meinen. Nämlich, was es denn heißt, wenn es das nicht heißt.

Ich wiederhole gern noch einmal die Frage: warum werden die Aktionen nicht beispielsweise in Fußballstadien durchgeführt, wo die erwünschte hohe Aufmerksamkeit noch wesentlich besser erlangt werden könnte?

@martenot
erstens stellst Du die Frage den falschen Leuten und zweitens kann man doch aus einer random Antwort wie dieser

Schnapspraline schrieb:Die haben Schiss das so brutale Fußball-Gladbachacher wie @xsaibotx denen die scheiße rausprügelt wenn die sich ans Tor kleben.

nicht einfach darauf schliessen:

martenot schrieb:Das heißt, man geht ins Kunstmuseum, weil dort die braveren Besucher anzutreffen sind, die höchstens dumm gucken oder das Weite suchen? Und weil meistens auch weniger los ist als im Fußballstadion?

Das sind weltbekannte und sehr teure Museen, wen interessiert denn weltweit ein Schalke Spiel (als Beispiel)?
Was ist so geschützt, weil so wertvoll, so besonders wie ein solches Gemälde? Das Klima? Sicher nicht wie man sieht.

Tussinelda schrieb:denn weltweit ein Schalke Spiel (als Beispiel)?

Das stimmt, das interessiert so gut wie niemanden. Fußball ist nur ein kulturelles Randphänomen.... da könnte man keine Aufmerksamkeit generieren.

Tussinelda schrieb:Was ist so geschützt, weil so wertvoll, so besonders wie ein solches Gemälde?

Naja, so arg geschützt waren die Gemälde ja bisher nicht. So eine Glasscheibe kann man nicht als enormen hochwertigen Schutz sehen, und so eine Glasscheibe ist auch einfacher anzubringen, als komplexe Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Aber möglicherweise wird man Museen bald zur Hochsicherheitszone machen, kann schon sein.

Tussinelda schrieb:Das sind weltbekannte und sehr teure Museen, wen interessiert denn weltweit ein Schalke Spiel (als Beispiel)?

Na ja, zum WM in Katar beim Eröffnungs- oder Endspiel? DAS wäre doch was :D Das hätte dann auch gleich den richtigen Bezug zum Klima. Würde mir ehrlich gesagt auch mehr Respekt abfordern als Attacken auf wehrlose Bilder.

Frau.N.Zimmer schrieb:Würde mir ehrlich gesagt auch mehr Respekt abfordern als Attacken auf wehrlose Bilder.

Das Fixieren auf Kunstmuseen erscheint mir irgendwie recht willkürlich. So als ob jemand zufälligerweise mal damit angefangen hat, und jetzt machen es eben die anderen Aktivisten genauso.

@Frau.N.Zimmer
ich denke die wissen, was sie warum machen, haben ihre Gründe genannt. Wer einen anderen Protest besser findet oder anders protestieren würde, der kann das ja machen.

Tussinelda schrieb:haben ihre Gründe genannt.

Wenn die Gründe wohlbekannt sind und vorliegen, kann man sie ja noch einmal kurz erwähnen. Dann kann man auch drüber diskutieren, ob man diese Gründe ebenfalls plausibel findet.

Fußballspiele scheinen jedenfalls anscheinend nicht geeignet zu sein, um Aufmerksamkeit zu generieren. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich denke, es ist legitim, sich solche Fragen zu stellen.

(andere mögliche Ziele könnten sein: große Fernsehshows, wie z.B. Let's Dance, Formel 1 oder Wintersport, Regierungsgebäude wie z.B. den Bundestag oder die Landtage).