navi12.0 schrieb am 04.11.2022:Es ist aus meiner Sicht nicht nur ob der Pauschalisierung falsch, sondern auch deshalb, weil man sich hier nur auf das Thema Klima versteift, ohne alle anderen Probleme, die da noch anstehen, zu berücksichtigen. Das übliche Gebaren von Fundamentalisten, die ihr Anliegen als das Allerwichtigste wahrnehmen, während sie die Welt und ihr komplexes Treiben um sich herum gekonnt ausblenden.
Deine hier sehr schön dargelegte Denkweise, ist charakteristisch und exemplarisch für die "Klimawandel-Trödler".
Die Spezies Mensch zeichnet sich, durch eine schnell umsetzbare Anpassungsfähigkeit an die Umgebungsbedingungen, ihres genutzten Lebensraumes aus.
Führt eine Handlung/Verhaltensweise, innerhalb kürzester Zeit zu negativen Folgen, werden sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Wiederholung eines solchen Vorfalls zu verhindern.
Dazu ein bildhafter Vergleich:
Ein Bauer fährt am Abend, an seinem in voller Reife stehenden Getreidefeld vorbei. Er freut sich über den Ertrag eines Arbeitsjahres und ölt noch das Schnittwerk seines Mähdreschers, mit dem er am nächsten Tag die Ernte einbringen will.
Als er am nächsten Morgen am Getreidefeld ankommt, liegen 80 % seines Getreides verdorrt und von Sonneneinstrahlung versengt am Boden.
Er lässt alles Stehen und Liegen, bemüht studierte Agrarexperten, ruft "Gott und die Welt" an, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Wochenlang kann er an nichts anderes denken und versucht mit aller Kraft Voraussetzungen zu schaffen, dass dieses Ereignis bei der Ernte im nächsten Jahr, auf keinen Fall wieder eintritt. Seine Existenzgrundlage muss gesichert werden.
Um diese Geschichte auf den Klimawandel zu beziehen, muss ich nur die Person und die Zeitspanne austauschen.
An die Stelle des Bauern, treten seine Nachkommen.
Die Zeitspanne beträgt keine 24 Stunden, sondern 60 bis 80 Jahre.
Das Ergebnis bleibt aber gleich.
Durch die sehr lange Zeit, die zwischen auslösender Handlung und prognostiziertem negativem Ergebnis liegt, gaukelt uns unser Gehirn vor, dass wir noch Zeit hätten, um alles in die richtigen Bahnen zu lenken.
Und das ist der Knackpunkt der ganzen Geschichte. Es fehlt der zeitlich nah liegende negative Reiz, der uns dazu bewegt unser Handeln sofort und ohne zeitlichen Verzug zu ändern.
Auch du
@navi12.0 bist ja kein Klimawandelleugner, sondern nur ein "lahmarschiger Klimawandel-Trödler". Wir müssen ja was machen, aber bitte nichts überstürzen und zu viel auf einmal, wir haben noch genug andere Probleme zu lösen. Komme ich heute nicht...komme ich Morgen...wenn ich Morgen nicht komme....dann aber Übermorgen ganz bestimmt...Da fällt einem nicht mehr zu ein.
Nochmal zum Mitschreiben:
Wenn wir nicht umgehend mit aller Kraft, gegen den fortschreitenden Klimaerwandel vorgehen, werden unsere Nachkommen der Prognose namhafter Wissenschaftler folgend, in einer Welt mit katastrophalen und nie für möglich gehaltenen Umweltbedingungen in ihrem Lebensraum zurecht kommen müssen. Ohne den Hauch einer Chance, diese zeitnah zu ihren Gunsten zu verändern.