azazeel schrieb:Es kommt eben auf die Betrachtungsweise an. Fairness liegt auch im Auge des Betrachters.
Jemand, der mehr verdient, soll das ja auch dürfen. Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, ob es ein Fußballer "verdient" 20 Millionen im Jahr zu bekommen und ein Handballer bekommt das bei gleicher Leistung nicht. Es ist also letztlich zu einem gewissen Grad Glück oder Pech, wie viel man verdient. Nicht nur, aber eben zu einem Teil. Und sehr viel zu verdienen ist natürlich erst mal schön, aber ist alleine das auch gerecht? Insofern orientiert sich auch die Gerechtigkeitsfrage daran, wie viel von dem "glücklich erlangten Geld" dann einfach allen zur Verfügung stehen soll, um deren weniger an Glück auszugleichen.
Man kann sagen, es sei halt so. Der eine gewinnt im Lotto und der andere wird Fußballstar und nicht Handballstar. Aber man muss solche Fügungen ja nicht zwingend hinnehmen, sondern kann als Gesellschaft auch ein bisschen eingreifen. Durchaus auch maßvoll, der Glücklichere darf ja trotzdem unterm Strich mehr haben. Aber vielleicht etwas weniger "mehr".
In meinen Augen fair.
ja, betrachtungsweise. Demnach haben wir beide Recht, ausgehend von unserem Standpunkt der Fairness.
kuno7 schrieb:Eben, was aber, wie sich später herausstellte, gar nich der Fall is, da du ja eine Grenze nach unten eingezogen hattest, allerdings zunächst unerwähnt.
ja zunächst unerwähnt, weil es noch nicht um Freigrenzen an der unten Lohnstruktur ging, da hast du recht.
kuno7 schrieb:Selbstverständlich hat das sehr viel mit dem Thema Gleichheit zutun, schon allein, weil mit dem Grundfreibetrag bereits eine Steuer Progressivität Einzug hält.
kuno7 schrieb:Damit widersprichst du dir ja selbst, denn den Grundfreibetrag fandest du ja gut.
Denke ich nicht, das eine prozentual gleiche Besteuerung und ein Grundfreibetrag sich gegenseitig praktisch wie argumentativ ausschließen oder torpedieren. Wenn ich für die gleich Besteuerung eintreten, kann ich dennoch dafür sein, das die Bürger ein mindest netto am monatsende haben. Daher ist der Betrag freigrenze wichtig und richtig. Darüber hinaus, halte ich ein progressive steuer nicht für gut. Sie ist deswegen ja nicht schlecht oder falsch, ich persönlich halte sie für nicht gut, aus oben genannten Gründen.
kuno7 schrieb:Das sind immer so Fragen. :)
Mit dem gleichen Recht könnte man auch fragen, warum es nich auch nach oben eine Steuergrenze gibt? Warum sollte überhaupt eine einzelne Person mehr als zB. 1Mio. Euro Steuern zahlen?
Ich finde, man sollte möglichst zur Mitte hin bevorzugen. Wer unterhalb vom Median verdient, sollte weniger Steuern zahlen, oberhalb davon eben mehr, damit sich der Wohlstand etwas gleichmäßiger verteilt.
Es gibt Menschen, deren Jahreseinkommen 10-stellig is während andere gar kein Einkommen haben, da darf weiter oben schon etwas mehr zur Gesellschaft beigesteuert werden.
Diese Fragen haben aber für mich etwas mit Fairness zu tun. Denn ohne es böse zu meinen, hat die/der Putzfrau/mann nur die Verantwortung den Boden zu wischen und das ggf Büro sauber zu halten, der Manager aber über 100ter oder 1000de Menschen und ein großer, sehr großes Unternehmen. Da stelle ich mir die Frage, wenn die Steuerlast für ihn auch noch höher sein sollte, warum ist es dann fair, denn er hätt durch die selben steuer-prozente bereits einen erheblichen mehrabgabeanteil an Steuern zum wohle der Gesellschaft. Aber da müssen wir uns nicht einig, werden weil wir da einfach nur unterschiedlichen Meinugnen haben, die sicher beide nicht falsch sind.
kuno7 schrieb:Der nächste Punkt sind dann die Vermögen. Eine zu einseitige Vermögensverteilung kann am Ende sogar Demokratie feindlich sein, daher sollte es hier Mechanismen geben, die extreme Vermögen einfangen (Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer).
Andere Steuern gibt es und darüber kann und sollte man dann auch reden. Auch da hätte ich so meine Meinung
:)Kies-Richard schrieb:Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer sind Steuerraub, da diese bereits versteuert wurden. Ich finde es auch nicht gut Leute zu bestrafen die ein hohes Vermögen haben und z.B. durch Vermietung vielen Menschen eine Wohnung bereitstellen oder Leute die ein erfolgreiches Unternehmen mit vielen Angestellten geführt haben und dies ihren Kindern vermachen. Diese treten auch noch häufig in die Fußstapfen der Eltern. Also reines Bestrafen weil man aus wirtschaftlicher Sicht gut für die Gesellschaft ist oder Mutter/Vater gut für die Gesellschaft war.
Bei der Erbschaftssteuer sehe ich es ähnlich, bei der Vermögenssteuer kommt es sich auf das Vermögen usw an. Erb-und Vermögenssteuer sind wenn es um drastische Fälle geht Induvidualfälle. Die doppelte/mehrfache Besteuerung sehe ich hier aber auch als großes Problem, was wiederzu meiner Fairheitsdebatte führt.
kuno7 schrieb:Kann sein, muss aber nich! Ich vermute mal das ne Krankenschwester zB. ne deutlich höhere Verantwortung hat als zB. ein hochbezahlter Fußballprofi, der vermutlich weniger arbeitet und dennoch viel mehr verdient.
Äpfel mit Birnen, bleibe bei dem Beispiel einfach nur im gleichen Berufsegment und du wirst erkennen, dass es nicht so einfach ist die progressive Steuer leichtfertig zu rechtfertigen, denn: Die Krankenschwester und der Arzt sind im selben Feld unterwegs, mit wahrscheinlich der Einkomens- und verantwortungunterscheidung 1 zu 3 oder 1 zu 4, da der Arzt 3-4 mal mehr verdient, aber auch exakte Diagnosen liefern sollte und operieren muss. Warum wird er nun progressiv besteuert. Warum ist der Nutzen der Gesellschaft, der durch niedriegere Steuern für die Schwester anders als für den Arzt. Man kann das ja so machen, aber ich halte es für unfair.
kuno7 schrieb:Ob die Entlohnung gerecht is, hängt imho auch weniger an der Verantwortung oder ob andere AN eingestellt wurden, sondern daran, ob durch die abgerufene Arbeitsleistung eine entsprechend hohe Einnahme für das Unternehmen anfällt, die dann das hohe Gehalt rechtfertigt.
Wäre ja sehr Branchenunterschiedlich zu betrachten, wobei die Verantwortung vermutlich branchenunabhänhig gleich groß ist.
kuno7 schrieb:Is das so? Kannste mal kurz das Gesetzbuch und den dazugehörigen Paragraphen reinstellen? Hab ich nämlich noch nie von gehört. :D
Einen Steuerraub§ gibt es natürlich nicht, das weißt du ja. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, das durch Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer ungerechtigkeiten, vor allen durch Mehrfachbesteuerung eintreten. Warum findest du denn beides gut? Ab welchen Wertgrenzen würdest du es einsetzen?
kuno7 schrieb:Auch mit Erbschafts- oder Vermögenssteuer verschwinden die Wohnungen und Unternehmen ja nich, sie gehören dann nur jemand anderem, so wie beim Erben ja auch.
Und bestraft werden die Vererbenden ja auch nich, die sind dann ja schließlich schon tot.
Das sehe ich etas anders. Gerade bei der Erbschaft gibt es da größere Probleme.