USA - Untergang einer Weltmacht

Fedaykin schrieb:Doch das was Leute glauben sagt nicht immer was über die Funktionalität des Systems aus.
Fakt ist selbst Trump konnte nicht alles umgekrempelt.

Doch, wenn die Leute nicht mehr glauben, dass die essenziell wichtigste Eigenschaft einer Demokratier, die freie Wahl, in ihrem Land gefälscht ist, dann sagt das eine Menge darüber aus, ob ein Land funktioniert.

Und dass eine der beiden Parteien das sogar noch befeuert und dabei sogar einen gewissen erfolg hat, macht die Lage noch düsterer.

born_in_th_usa schrieb:Andersrum . Was ist Passiert das die USA eine Weltmacht wurden?

Fleiß, Leidensfähigkeit, Tüchtigkeit, Werte, Zuversicht, Hoffnung, aber auch Skrupellosigkeit und viel Glück. Von allem das richtige Maß, und das vor allem zur richtigen Zeit.

shionoro schrieb:essenziell wichtigste Eigenschaft einer Demokratier, die freie Wahl, in ihrem Land gefälscht ist, dann sagt das eine Menge darüber aus, ob ein Land funktioniert.

Nun glauben sagt wenig aus, schon gar nicht über den Status als Weltmacht

Tripane schrieb:Fleiß, Leidensfähigkeit, Tüchtigkeit, Werte, Zuversicht, Hoffnung, aber auch Skrupellosigkeit und viel Glück. Von allem das richtige Maß, und das vor allem zur richtigen Zeit

Nein.. Wirtschaftskraft ist passiert. Und der erste Weltkrieg.

shionoro schrieb:Es zeigt sicher nicht, dass das US System funktioniert, wenn 40% nicht an die Sicherheit der eigenen Wahlen glauben

Die Wahl war ja nicht gefälscht.
Das ist so, wie wenn ein Reicher glaubt, er sei arm.
Ist natürlich kurios.

parabol schrieb:Die Wahl war ja nicht gefälscht.
Das ist so, wie wenn ein Reicher glaubt, er sei arm.
Ist natürlich kurios.

Aber 40% glauben die wahl sei gefälscht und die Republikaner befeuern das, führen ihrerseits mit gerichten attacken auf das Wahlsystem durch bzw. auf das Wahlrecht.

Fedaykin schrieb:Nein.. Wirtschaftskraft ist passiert. Und der erste Weltkrieg.

Nichts von alledem "passiert" einfach so.

shionoro schrieb:Und was bedeutet das für die Realität und für die Menschen die dort leben? Sehr wenig. Ein nominell hohes GDP bedeutet nicht, dass man keine Armutsprobleme hat, keine riesigen sozialen verwerfungen und keine maroden strukturen. Es bedeutet nur, dass auch viele Reiche Menschen dort leben und viele große firmen dort ansässig sind.

Keine Nation ist völlig frei von Armut, wobei Armut natürlich eine Definitionsfrage ist bzw. in absolute und relative Armut unterteilt wird.

Absolute Armut existiert in den USA (in Relation zur Gesamtbevölkerung) nur vereinzelt und bezieht sich dort in der Regel auf Obdachlose, relative Armut ist in etwa so verbreitet wie in anderen Industrienationen. Richtig ist natürlich, dass die USA ein schwächeres soziales Netz besitzen, weswegen die Situation für die Menschen in relativer Armut tendenziell prekärer ist als hierzulande. Dennoch lebt selbst ein sozial schwacher US-Amerikaner besser als ~80% der übrigen Menschheit.

Tripane schrieb:Nichts von alledem "passiert" einfach so.

Natürlich nicht, aber es geht um Variablen die Einfluss hatten.

Und der erste Weltkrieg war da entscheidend

Balumpa schrieb:Dennoch lebt selbst ein sozial schwacher US-Amerikaner besser als ~80% der übrigen Menschheit.

Nur sollte man den Lebensstandard am hypothetischen Potenzial messen und nicht an der Feststellung, dass es auch noch schlimmer geht.

Balumpa schrieb:Keine Nation ist völlig frei von Armut, wobei Armut natürlich eine Definitionsfrage ist bzw. in absolute und relative Armut unterteilt wird.

Absolute Armut existiert in den USA (in Relation zur Gesamtbevölkerung) nur vereinzelt und bezieht sich dort in der Regel auf Obdachlose, relative Armut ist in etwa so verbreitet wie in anderen Industrienationen. Richtig ist natürlich, dass die USA ein schwächeres soziales Netz besitzen, weswegen die Situation für die Menschen in relativer Armut tendenziell prekärer ist als hierzulande. Dennoch lebt selbst ein sozial schwacher US-Amerikaner besser als ~80% der übrigen Menschheit.

Ja, aber wir müssen Amerika doch schon mit anderen erstwelt nationen vergleichen. Sicherlich läuft in amerika vieles besser als in der dritten Welt, das ist mir schon klar. Aber was man in den USA in manchen Staaten und manchen Städten sieht, vor allem was die Drogenepidemie, Obdachlosigkeit und überhaupt den Verfall ganzer Viertel betrifft, das sehen wir in den meisten anderen erstwelt nationen einfach so nicht.

paranomal schrieb:Nur sollte man den Lebensstandard am hypothetischen Potenzial messen und nicht an der Feststellung, dass es auch noch schlimmer geht.

Das z.B. ist eine typisch "links-ideologische" Aussage. Wer sagt, dass es so ist? Kann man so sehen, muß man aber keineswegs. Ein Teil der Erfolgsgeschichte Amerikas liegt gerade darin begründet, sich von diesem Dogma zu befreien, und das Potenzial, einen hohen Lebensstandard erreichen zu können, bereits selbst(!) als einen hohen originären Wert im Leben anzusehen.

@Tripane

Das ist aber in Amerika schlichtweg nicht wahr, dass man da irgendwie gute Aufstiegschancen hätte als armer Mensch. Die meisten Leute die unten sind, bleiben da auch.

shionoro schrieb:Das ist aber in Amerika schlichtweg nicht wahr, dass man da irgendwie gute Aufstiegschancen hätte als armer Mensch. Die meisten Leute die unten sind, bleiben da auch.

Da drehen wir uns im Kreis, denn es ist auch nicht wahr, dass es in Amerika so viele arme Menschen gibt. Es sind immer zu viele relativ Arme, aber es sind relativ am meisten, wenn man sie im Verhältnis zu den Reichen im eigenen Lande sieht, und das Niveau für die Begriffe "arm" oder "reich" entsprechend frei wählt. Und das führt nur wieder zu der altbekannten Frage der Wohlstandsverteilung, die aber auch nie endgültig geklärt werden können wird.

@Tripane

Ich spreche hier wirklich von menschen, die es sich nicht leisten können, zum Arzt zu gehen oder Insulin zu kaufen. Und solche Leute gibt es in Deutschland und den meisten anderen Erstweltländern nicht.

Denn bei der Betrachtung von Armut kann man nicht einfach nur nach dem nominellen Einkommen gehen, wenn in manchen Ländern breite gratis Angebote zur Verfügung stehen und in anderen nicht.

Es geht da nicht nur um die Leute, die auf der Straße wohnen sondern auch um all die, denen du vielleicht nicht sofort die Armut ansiehst, aber die deutliche Einschnitte in ihrem und im Leben ihrer Kinder machen müssen, was bildung, medizin, wohnen usw. betrifft. Das ist sozialer Sprengstoff und das zeigt sich auch immer mehr.

shionoro schrieb:Ich spreche hier wirklich von menschen, die es sich nicht leisten können, zum Arzt zu gehen oder Insulin zu kaufen. Und solche Leute gibt es in Deutschland und den meisten anderen Erstweltländern nicht.

Klar gibt es die.

shionoro schrieb:Denn bei der Betrachtung von Armut kann man nicht einfach nur nach dem nominellen Einkommen gehen, wenn in manchen Ländern breite gratis Angebote zur Verfügung stehen und in anderen nicht.

Doch, weil es hier um Weltmachstatus geht und nicht wer hat welches Sozialsystem

paranomal schrieb:Nur sollte man den Lebensstandard am hypothetischen Potenzial messen und nicht an der Feststellung, dass es auch noch schlimmer geht.

Die Armen in den USA müssen ja nicht verhungern oder erfrieren und auch Medicaid deckt einiges ab. Das Sicherungsnetz ist eben nur nicht so umfangreich wie hierzulande.

Tripane schrieb:Das z.B. ist eine typisch "links-ideologische" Aussage. Wer sagt, dass es so ist? Kann man so sehen, muß man aber keineswegs. Ein Teil der Erfolgsgeschichte Amerikas liegt gerade darin begründet, sich von diesem Dogma zu befreien, und das Potenzial, einen hohen Lebensstandard erreichen zu können, bereits selbst(!) als einen hohen originären Wert im Leben anzusehen.

Aufstieg erfolgt aber in den meisten Fällen durch Bildung. In den USA wird es aber spätestens beim Besuch der Universität sehr schnell sehr kostspielig, wenn die Universität für ein Semester 10.000 $ und mehr verlangt. Wer keine wohlhabenden Eltern hat, kann das nur über Kredite, Stipendien oder Arbeit neben dem Studium finanzieren. Das schreckt so manchen ambitionierten High School-Absolventen dann doch ab.

Hierzulande ist der Besuch der Uni hingegen per se gratis, wenn man mal von den Sozialbeiträgen im unteren dreistelligen Bereich absieht.

Balumpa schrieb:Aufstieg erfolgt aber in den meisten Fällen durch Bildung. In den USA wird es aber spätestens beim Besuch der Universität sehr schnell sehr kostspielig, wenn die Universität für ein Semester 10.000 $ und mehr verlangt. Wer keine wohlhabenden Eltern hat, kann das nur über Kredite, Stipendien oder Arbeit neben dem Studium finanzieren. Das schreckt so manchen ambitionierten High School-Absolventen dann doch ab.

Hierzulande ist der Besuch der Uni hingegen per se gratis, wenn man mal von den Sozialbeiträgen im unteren dreistelligen Bereich absieht.

Ja, ist irgendwo schon richtig, was du sagst, aber wenn das als Nachteil für die USA ins Feld geführt werden soll, muß man um so mehr fragen, woraus sie dann ihren gesamtheitlich recht hohen Lebensstandard schöpfen.

Tripane schrieb:Ja, ist irgendwo schon richtig, was du sagst, aber wenn das als Nachteil für die USA ins Feld geführt werden soll, muß man um so mehr fragen, woraus sie dann ihren gesamtheitlich recht hohen Lebensstandard schöpfen.

so sieht es aus. Die meisten Startups etc. in den USA. Gründer von jetzt großen unternehmen aus USA. Die Wertvollsten Unternehmen sind meist aus USA- Der Spruch vom Tellerwäscher zum Millionär kommt ja nicht vor irgendwo. Die Beispiele sind ja groß .Von der Garage zum Erfolgreichen Unternehmen. Wer Erfolgreich wird entscheidet der Markt.
Aktuell zieht ja die Wirtschaft enorm an in den USA.

@shionoro

Zum Gesundheitssystem: Es ist da nicht Pauschal zu beurteilen das es auch unterschiede zu den Bundesstatten gibt.

Aber das ist ja nicht alles was eine Weltmacht ausmacht

@born_in_th_usa

Das ist nicht alles was eine Weltmacht ausmacht, das stimmt. Aber man kann kaum von einer Weltmacht sprechen, wenn Amerika im Ausland Jahr für Jahr an Einfluss verliert und sich sogar willentlich zurückzieht aus Regionen, wo man vorher den Ton angab (und damit meine ich nicht nur geographische Regionen) und zugleich im Inland ein gespaltenes land hat, was kaum voran kommt und in dem die Bevölkerung ihren eigenen Insitutionen nicht traut.

paranomal schrieb:Nur sollte man den Lebensstandard am hypothetischen Potenzial messen und nicht an der Feststellung, dass es auch noch schlimmer geht.

Hier gehts nicht um die "Weltmacht der Herzen" sondern einfach nur Weltmacht.
Doe sozialen Standards, die andere Großmächte wie China oder Russland vorgeben sind nicht besonders hoch

shionoro schrieb:Das ist aber in Amerika schlichtweg nicht wahr, dass man da irgendwie gute Aufstiegschancen hätte als armer Mensch. Die meisten Leute die unten sind, bleiben da auch.

Bill Clinton stammte von ganz unten und er hat es geschafft!

Die Unternehmensfreiheit ist in den USA besser ausgebildet als in anderen Ländern (und damit ist keineswegs die Macht der Konzerne gemeint) -
die Freiheit innovative Unternehmen zu gründen und damit Erfog zu haben, das ist auch ein sozialer Wert.

Die innovativeren deutschen Unternehmen sind häüfig Kopien von amerikanischen Unternehmen, z.B. Zalando

Vorbild für Zalando war der US-amerikanische Versandhändler Zappos.[10] Der Name leitet sich ebenfalls von dem spanischen Wort für Schuhe Zapatto und dem früheren Unternehmen von Oliver Samwer alando ab.[11]

Wikipedia: Zalando