Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

1998 eröffnete AMD in Dresden die Fab30, bis heute eine der modernsten Chipfabriken weltweit. Dort werden ausschließlich Prozessoren produziert, genauer gesagt die Wafer mit vielen Prozessoren darauf. Das Zerlegen der Wafer in einzelne Dies und die Endmontage des Prozessors, das so genannte Packaging, erfolgt jedoch in einem anderen AMD-Werk. Das geschätzte Investitionskapital von 1,9 Milliarden US-Dollar wurde teilweise durch staatliche Förderung aufgebracht.

Quelle: Wikipedia: Geschichte AMDs

Hat zwar mit der Ampel nichts mehr zu tun, aber unwidersprochen kann man den Quatsch ja auch nicht stehenlassen ...

Yoshimitzu schrieb:AMD ist nicht relevant für den Markt?

Junge, Junge ...

Hast du Dir den Link angeschaut? 5% der weltweiten Produktion kommt aus Europa! Das nennt man irrelevant.

Yoshimitzu schrieb:Hat zwar mit der Ampel nichts mehr zu tun, aber unwidersprochen kann man den Quatsch ja auch nicht stehenlassen ...

Meine Fresse, es geht um die Menge und nicht um die Art und Weise. In Dresden steht eine Chipfabrik und die produziert vielleicht auch für den Weltmarkt, aber das ist nicht der Punkt gewesen. Thema nicht verstanden, 6 setzen!

navi12.0 schrieb:Ich halte die Strategie, 30% an China zu verkaufen, und sie so mehr an uns zu binden, für gar nicht mal so blöd. Dieses knappe Drittel ist nicht so viel, dass sie die ganze Macht über den Hafen bekommen, aber doch genug, dass sie sich 2 Mal überlegen, ob sie dem Hafen in irgendeiner Form schaden werden, denke ich.

Vor allem reden wir von 35% des unwichtigstem von vier Containerterminals, nicht von 35% des Hafens.

cejar schrieb:nicht von 35% des Hafens.

Aso, mein Fehler. Dann ist es erst recht unbedenklich, finde ich.

@navi12.0
Wie unwichtig der dann sein wird, wenn er chinesisch ist, oder in chinesischer Hand ist, wird man dann sehen.

SvenLE schrieb:t? 5% der weltweiten Produktion kommt aus Europa

Was meinst du denn, produzierenden die zum Spaß und wollen die nicht expandieren?

Krautwurm schrieb:Wie unwichtig der dann sein wird, wenn er chinesisch ist, oder in chinesischer Hand ist, wird man dann sehen.

Was genau befürchtest du denn? Wo sollen denn die großen Probleme diesbezüglich entstehen?

Hallo @alle !


Es stört mich ganz generell das man "kritische Infrastrucktur", sei es die Bahn, der Nord-Ostseekanal oder einen Hafen verfallen läßt und irgendwann einen ausländischen Investor ranholt, der es richten soll.

Ich möcht jetzt nicht die "Uraltparole" von der gelben Gefahr auffrischen, warne aber vor zuviel Naivität gegenüber den Chinesen.

China ist eine aufstrebende Großmacht, die ihre eigenen Interessen verfolgt und "langfristig strategisch" handelt.


GRuß, Gildonus

@Gildonus

Und ein Containerterminal ist kritische Infrastruktur?

Aber mal von den Chinesen abgesehen - sollte kritische Infrastruktur überhaupt in privater Hand sein? Und ich rede von Strom- und Wasserversorgung, Krankenhäusern, Nahverkehr, Sicherheitsdienste usw.

Hallo @cejar , hallo @alle !

cejar schrieb:Und ein Containerterminal ist kritische Infrastruktur?

In den Medien wird es als Solches bezeichnet.

cejar schrieb:sollte kritische Infrastruktur überhaupt in privater Hand sein?

Ich tendiere zur Aussage "eher nicht", wüsste aber auch nicht wo man da genau den Schnitt machen soll.

Die Probleme bei der Bahn im Allgemeinen führe ich darauf zurück das dort Politiker "das Sagen" haben und die sind eigendlich schon immer "schlechte Unternehmer" gewesen. Die Bahn jedenfalls halte ich für "kritische Infrastruktur" und da sollte der Staat irgendwie den Daumen drauf halten. Da gibt es immer ein "für und wider".


Gruß, Gildonus

@Gildonus


Naja, die Bahn ist ja trotz AG zu 100% im Besitz des Staates.

Ich für meinen Teil hätte niemals die AKWs die vom Staat gebaut wurden für ein Appel und ein Ei an Stromversorger verkauft, die damit Milliardengewinne gemacht haben.

Aber wie gesagt, ich - persönlich - sehe das CTT (früher TCT) nicht als so wichtig an, das man es systemkritisch nennen kann. Man darf ja auch nicht vergessen das unser Hafen nicht nur Containerterminals hat, sondern natürlich auch viele andere Arten (Schüttgut, Öl, "Bananen") usw.

Was mir in dem Zusammenhang noch keiner erklären konnte, wie China uns mit 35% von einem der 4 Container-Terminals irgendwie gefährlich werden kann noch wo da ein Risiko für Technologietransfer oder Industriespionage oder ähnliches liegen soll.

Ich denke das die Hausnummer mit 50% des Gases über Russland eine komplett andere Dimension hat und die Menschen - vor allem die nicht vom Fach sind - komplett überreagieren.

Und ich denke - ich weiß es natürlich nicht - das Scholz als ehemaliger Bürgermeister Hamburgs genau was weiß die Verhinderung des Einstieges für Hamburg bedeuten würde, nämlich ein weiterer Abfall gegenüber den Westhäfen, während es umgekehrt einen Boost geben könnte. Zumal sowieso seit 40 Jahren mit Cosco Geschäfte macht.

cejar schrieb:Und ich denke - ich weiß es natürlich nicht - das Scholz als ehemaliger Bürgermeister Hamburgs genau was weiß...

Den Eindruck habe ich eher nicht... und wenn ist das i.d.R. eher zum Nachteil der Bürger.
Was haben die Chinesen eigentlich von einem Kauf und wer profitiert vom Verkauf (Geld)? Vielleicht sind da eher die Gründe zu suchen?

cejar schrieb:Was mir in dem Zusammenhang noch keiner erklären konnte, wie China uns mit 35% von einem der 4 Container-Terminals irgendwie gefährlich werden kann noch wo da ein Risiko für Technologietransfer oder Industriespionage oder ähnliches liegen soll.

Weil Du das ähnlich beschränkt und kurzsichtig siehst wie einige deutsche Politiker - z.B. der im Kanzleramt - und dabei die langfristige Strategie und Geopolitik Chinas in Südost- u. Südasien, Afrika, den Nahen Osten, Europa und auch den USA ignorierst. Es geht ja nicht nur um irgendwelche Technologietransfers und wirtschaftliche - sondern auch (schleichende) politische Einflussnahme und potentielle Spionage.

https://www.voanews.com/a/6224958.html
https://moderndiplomacy.eu/2021/11/10/chinas-influence-and-operating-of-the-main-european-ports/

hidden schrieb:Den Eindruck habe ich eher nicht... und wenn ist das i.d.R. eher zum Nachteil der Bürger.
Was haben die Chinesen eigentlich von einem Kauf und wer profitiert vom Verkauf (Geld)? Vielleicht sind da eher die Gründe zu suchen?

In dem Fall ist es zum Nachteil des Bürgers wenn der Hamburger Hafen nicht mit den anderen Häfen in Europa Schritt hält. Für den Bürger ist es von Vorteil den Hafen so gut wie möglich am Laufen zu halten.

Profitieren tut erst mal die HHLA, der das Terminal gehört an der die Stadt beteiligt ist. Das CTT ist aber so schlecht angebunden, das ich die Hoffnung habe, das es mit der Kohle ordentlich modernisiert wird.

cyberbeep schrieb:Weil Du das ähnlich beschränkt und kurzsichtig siehst wie einige deutsche Politiker - z.B. der im Kanzleramt - und dabei die langfristige Strategie und Geopolitik Chinas in Südost- u. Südasien, Afrika, den Nahen Osten, Europa und auch den USA ignorierst. Es geht ja nicht nur um irgendwelche Technologietransfers und wirtschaftliche - sondern auch (schleichende) politische Einflussnahme und potentielle Spionage.

Das Kompliment gebe ich Dir gerne zurück - vielleicht erklärst Du mal wie man politische Einflußnahme man ausüben kann wenn man 35% eines kleinen Containerterminals hat. Oder was an da eventuell Ausspionieren kann. In Hamburg sagt man da "Mal Butter bei die Fische" - stattdessen schmeißt Du paar Buzzwords rein, die eine echte Diskussion nicht wirklich aufkommen lässt, garniert mit ein paar Beleidigungen.

Dazu bringst Du Artikel, in denen Dinge auch einfach nicht stimmen, hier mal ein Beispiel:

(Euromax port in Rotterdam in Netherlands, in which China owns 35% of its shares & Antwerp port in Belgium, of which China owns 20% & Hamburg port in Germany, in which China has built a new terminal for cargo ships and containers)

Quelle: https://moderndiplomacy.eu/2021/11/10/chinas-influence-and-operating-of-the-main-european-ports/

In Hamburg wurde überhaupt kein neues Containerterminal von China gebaut. Es gibt 3 Terminals die der HHLA gehören + das Eurogate. Wenn in dem Artikel schon solche Fehler drin sind, weiß ich nicht was ich vom Rest halten soll.

Noch im Mai dieses Jahres

Klingbeil: Müssen Lehren aus Russland für China ziehen

kamen diese schönen Worte vom SPD-Co-Vorsitzenden:

Aus diesen Fehlern müssten für die Zukunft Rückschlüsse gezogen werden, sagte Klingbeil demnach weiter. „Wenn es zum Beispiel um den Umgang mit China geht, dann müssen wir heute anders auftreten und kritischer sein.“ Zudem müsse man bei der zukünftigen Ausrichtung der Russland-Politik „viel enger kooperieren mit den osteuropäischen Ländern, wir müssen viel kritischer sein, was Russland angeht, und vor allem müssen wir unabhängiger werden.“

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lars-klingbeil-muessen-lehren-aus-russland-fuer-china-ziehen-18016503.html

Guter Kommentar von Thomas Benner im Tagesspiegel:

Cosco will Teil des Hamburger Hafens kaufen: Olaf Scholz darf Chinas Erpressung nicht nachgeben

Chinas Cosco-Konzern möchte einen Anteil am Hamburger Hafen erwerben. Wirtschaftsminister Habeck lehnt das ab, die Landes-SPD will das dennoch. Es hängt am Kanzler. Ein Gastbeitrag.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/meinung/cosco-will-teil-des-hamburger-hafens-kaufen-olaf-scholz-darf-chinas-erpressung-nicht-nachgeben-8769544.html

Das Schöne an dieser Causa ist ja, dass dies eine Entscheidung ist, die Olaf Scholz mal wird begründen und erklären müssen.

Fellatix schrieb:Guter Kommentar von Thomas Benner im Tagesspiegel:

Was ist den an dem Kommtae gut? Der spiegelt eben null die aktuelle Realität wieder. Zwischen Rotterdam, Antwerpen und Hamburg gibt es seit Jahrzehnten eine Rivalität, da ist der Vorschlags man solle sich zusammenschließen reichlich naiv, zumal es dort schon die Beteiligungen gibt.

Piräus ist als Beispiel auch Klasse. Vor Cosco lag der Hafen komplett brach nun ist er ein Wirtschaftsmotor in der Region, echt perfide was Cosco dort angerichtet hat....

Auch der Satz das die europäischen Häfen in öffentlicher Hand sind ist ne Binse, jedoch die Hafenanlagen nicht. Von der HHLA sind 31% der Anteile nicht von der Stadt gehalten, das Eurogate ist komplett privat. Was stimmt ist das der Grundbesitz der HHLA zu 100% der Stadt gehört aber der ist auch gar nicht Teil der Verhandlungen.

Fellatix schrieb:...die Olaf Scholz mal wird begründen und erklären müssen.

"Nö",oder "Kann ich"

Hallo @cejar , hallo @alle !

cejar schrieb:Was mir in dem Zusammenhang noch keiner erklären konnte, wie China uns mit 35% von einem der 4 Container-Terminals irgendwie gefährlich werden kann noch wo da ein Risiko für Technologietransfer oder Industriespionage oder ähnliches liegen soll.

Die Gefahr liegt vieleicht darin, das sie wissen, wie man einen Hafen wirtschaftlich betreibt und damit letztlich alle Anderen "nass machen".
:troll: :troll: :troll:

Einen realistischen Spionageansatz sehe ich darin, das man als Hafenbetreiber letztlich gut einschätzen kann wie die Wirtschaft im Hinterland so läuft und welche Kunden oder Wirtschaftszweige eher klamm sind. Man bekommt zwangsläufig Daten, die eine Regierung so nicht gerne rausgeben würde und das auch nur mit Verzögerung macht. Ein ganzes Netzwerk von Hafenbeteidigungen, die sich wirtschaftlich selbst tragen, ergeben schon eine recht zuverlässige Nachrichtenbörse, die man für eigene Interessen nutzen kann.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Einen realistischen Spionageansatz sehe ich darin, das man als Hafenbetreiber letztlich gut einschätzen kann wie die Wirtschaft im Hinterland so läuft und welche Kunden oder Wirtschaftszweige eher klamm sind

Nicht nur das, das Militär ist vor Ort. Unbemerkt Schiffe auslaufen oder irgendwelche Manöver tätigen zu lassen ist nicht mehr. Ich meine, dass man das auch mit Satelliten rückverfolgen kann, aber die Gefahr bleibt nun mal bestehen, dass unsere Sicherheit noch mehr gefährdet wird.

Als so klein, wie @cejar das Gelände jetzt geschildert hat, sehe ich das Areal jetzt auch nicht. Reicht auch um sich darauf militärische Anlagen ausbauen zu können, und sei es nur deswegen, um Chinas Wirtschaft im Ausland zu "schützen".

Dann können wir auch eine Besichtigungstour in die deutschen Rüstungsunternehmen anbieten, wie verschiedene Teile zusammengesetzt sind oder gleich eine Fensterproduktion besuchen. ( Für jeden sichtbar) Ich denke @cejar macht sich hier bewusst keine Mühe an das Gesamte Große zu denken.

Ich kann schon verstehen, dass @cejar wenn er mit China in irgendeiner Weise von Geschäfts wegen her kommuniziert, seinen Job ausbauen möchte. Das sehe ich aber auch als entfernteres Anfüttern.

@Bauli
ich wüßte jetzt nicht, daß Hamburg neuerdings einen Marinehafen hat. Vielleicht kommt da mal ab und zu ein Schiff in eine Hamburger Werft. Aber da ist es einfacher, einen Kleinsegler vor dem Jadebusen oder in der Kieler Bucht kreuzen zu lassen, zur Not auch in der Elbemündung (NOK)

Bauli schrieb:Dann können wir auch eine Besichtigungstour in die deutschen Rüstungsunternehmen anbieten, wie verschiedene Teile zusammengesetzt sind oder gleich eine Fensterproduktion besuchen. ( Für jeden sichtbar

Das ist nun wirklich völliger Humbug.

Bauli schrieb:Als so klein, wie @cejar das Gelände jetzt geschildert hat, sehe ich das Areal jetzt auch nicht. Reicht auch um sich darauf militärische Anlagen ausbauen zu können, und sei es nur deswegen, um Chinas Wirtschaft im Ausland zu "schützen".

Du kennst das Gelände nicht.
Tollerort ist ein relativ überschaubares Hafengebiet.
Das ist kein militärisches Gebiet und wer sollte da militärische Anlagen ausbauen.
Es geht um eine Minderheiten(!)beteiligung an einem einzelnen Hafenterminal.
Ich sehe das, wie geschrieben, kritisch. Aber was du draus machst entbehrt jeder Grundlage.

Bauli schrieb:Nicht nur das, das Militär ist vor Ort.

Das ist mir auch ganz neu.
Bitte mal Quellen

Ab und an legt mal ein Marineschiff zum bevorraten an. Ansonsten ist da kein Militär