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Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

3.158 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Regierung, SPD, FDP ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

21.10.2022 um 18:10
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Wird er sich noch mal dazu herablassen, seine Entscheidung zu begründen oder zu erklären?
"Chinesen im Hamburger Hafen? Daran kann ich mich nicht erinnern."

Nun ja, sicher kann nichts schlechtes dabei rumkommen, wenn wir dem Verbündeten/Vasallenmeister einer uns offen feindlichen Nation weiteren Zugang zu unserer Infrastruktur u. Wirtschaft gewähren.


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Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

21.10.2022 um 19:40
Aus der Ampel kommt schon wieder ein neuer Appell zu Waffenlieferungen :ask:
Grüne und FDP fordern mehr Waffen für die Ukraine

Zwei Dutzend grüne und liberale Abgeordnete verlangen nach SPIEGEL-Informationen eine deutsche Führungsrolle bei Rüstungslieferungen an die Ukraine. Die Unterstützung durch Waffen mache die Alliierten nicht zur Kriegspartei, heißt es in dem Appell.

Von Marina Kormbaki und Christoph Schult
19.10.2022
Ok, einerseits könnte man sagen, 24 Abgeordnete, nur 24? Andererseits sind dabei die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen (Sara Nanni), dann der Vorsitzende des Ausschusses für Europaangelegenheiten (Anton Hofreiter) und von Seiten der FDP die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses (Strack-Zimmermann) und der außenpolitische Sprecher (Ulrich Lechte). Nur von der SPD ist niemand dabei.
Abgeordnete der SPD sucht man unter dem Appell vergeblich. Versuche, sozialdemokratische Kolleginnen und Kollegen zur Unterzeichnung zu bewegen, seien bislang nicht erfolgreich gewesen, heißt es aus dem Kreis der Unterzeichner.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gemeinsamer-appell-gruene-und-fdp-fordern-mehr-waffen-fuer-die-ukraine-a-88d3ad57-98e1-4a26-8f39-b9d7c0255e72

Das wirft dann auch noch mal Licht auf das Interview mit dem Militärexperten Gustav Gressel von heute. Er meint:
Gustav Gressel im Interview "Der Panzer-Ringtausch hilft nur Griechenland und der SPD"
21.10.2022
Sogar:
Diese Videos, wo Soldaten auf den Panzern sitzen, kursieren im Netz, die Situation wirkt dadurch fast "locker".

Das Gegenteil ist der Fall: Die Soldaten sitzen auf dem Panzer, weil die Chance zu überleben draußen höher ist. Viertens, der Marder ist schneller und hat fünftens ein größeres Volumen, es passen also mehr Soldaten hinein. Zusammengefasst: Dieser Ringtausch ist reine Materialverschwendung.

Wozu wird er dann durchgeführt?

Um in der SPD Leute wie Ralf Stegner und Rolf Mützenich glücklich zu machen.

Ihr Ernst?

Absolut. Die Marder, die Rheinmetall instand gesetzt hat und die dort jetzt auf dem Hof bereitstehen, möchte die SPD so schnell wie möglich an irgendjemanden loswerden. Denn dann muss man nicht mehr über eine Lieferung an die Ukraine diskutieren. Ein Ringtausch von Marder gegen BMP-1 hat nichts mit Unterstützung der Ukraine zu tun. Dieser Ringtausch hilft Griechenland und hilft der SPD, ansonsten hilft er niemandem.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Der-Panzer-Ringtausch-hilft-nur-Griechenland-und-der-SPD-article23666341.html

Das Interview ist überhaupt als Ganzes sehr informativ, auch perspektivisch.

Es ist wirklich nicht so leicht, da den Überblick zu behalten bei der Ampel. In der Kernkraftfrage schießen (oder schossen) FDP und Grüne gegenseitig, in der Ukraine/Waffen-Frage wiederum stehen Grüne und FDP zusammen aber gegen die SPD, und bei Schuldenbremsen und Entlastungspaketen stehen dann wieder Grüne und SPD zusammen aber gegen die FDP. So ungefähr oder in etwa.

Mitunter sehr verwirrend, auch für die Bürger.


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Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

21.10.2022 um 21:34
@fischersfritzi


Tatsächlich finde ich den Artikel aus der SZ zu dem Thema ganz gut gelungen, der zumindest auch mal den Verkauf aus der Perspektive des Hamburger Hafen aufzeigt.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kritische-infrastruktur-gegen-alle-widerst%C3%A4nde/ar-AA13ct8F?ocid=msedgntp&cvid=3124f53ef75e433781441e136c15ad5f

Hier ein paar Zitate daraus:
Dass Scholz das Geschäft offenbar gegen alle Widerstände durchsetzen will, dürfte einerseits mit seiner Vergangenheit als Hamburger Bürgermeister zu tun haben. Geht es dem Hafen gut, geht es auch Hamburg gut, lautet ein geflügeltes Wort in der Hansestadt, schließlich hält die Kommune 69 Prozent der Anteile an der HHLA. 2015, noch als Bürgermeister, war Scholz in China, auch in der Zentrale von Cosco. Es gab freundliche Gespräche mit Li Yunpeng, dem damaligen Firmenchef. Warum auch nicht? Vor 40 Jahren schon legte das erste Schiff der Reederei in Hamburg an, man pflegt eine lange Partnerschaft. Cosco ist ein Konzern, der aber mehr tut, als Schiffe um den Globus zu schicken: Er mischt auch längst bei Europas größten Häfen mit, hält 35 Prozent an einem Terminal in Rotterdam, 20 Prozent an einem in Antwerpen. An jenen Konkurrenten also, die Hamburg im Containerumschlag enteilt sind.
Wir sehen also das auch Rotterdam und Antwerpen Beteiligungen zugelassen haben, hat Ihnen bislang nicht geschadet.
Tollerort ist das kleinste von vier Terminals im Hamburger Hafen. Doch mit keinem anderen Land machen die Hamburger insgesamt so große Geschäfte wie mit China. Aus keinem anderen Land kommt so viel Ware an, in kein anderes wird so viel verschifft. Und gerade, weil man sich in harter Konkurrenz zu den europäischen Nachbarn befindet, dürfen es gerne noch ein paar Container mehr werden, sollte der Deal zustande kommen. Hamburg macht sich Hoffnungen, mit der Cosco-Beteiligung bevorzugter Umschlagplatz in Europa zu werden. "Eine Absage an die Chinesen wäre eine Katastrophe nicht nur für den Hafen, sondern für Deutschland", sagt Axel Mattern, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing. Die HHLA selbst gibt zu Protokoll, sie habe in dem seit mehr als einem Jahr laufenden Verfahren keine sachlichen Gründe vernommen, die gegen eine Freigabe der Investition sprächen. Eine Zusammenarbeit mit Cosco "stärkt die Lieferketten, sichert Arbeitsplätze und fördert Wertschöpfung in Deutschland".
Wie schon geschrieben, Hamburg verliert seit Jahren Boden an die Westhäfen, Hamburg braucht den Schub.
Dagegen verweisen die Befürworter des Cosco-Deals darauf, dass der Konzern ja nur mit 35 Prozent bei einem einzigen von vier Terminals einsteigen wolle. Eine strategische Einflussnahme auf die Anlagen sei damit ausgeschlossen. Wenn China Deutschland wirklich schaden wolle, könne es die Cosco-Containerschiffe bereits heute einfach von Hamburg weglenken, hin nach Antwerpen oder Rotterdam.
Die Hervorhebungen sind von mir, weil ich seit gestern ziemlich das Gleiche sage, sowohl hier als auch im Russlandforum.

Die Antwort von mir an Dich ging um Deine Aussage das Scholz Hamburg damit Schaden würde, tatsächlich ist es genau anders herum, der Cosco Deal ist für Hamburg zumindest wirtschaftlich extrem wichtig.

So, was man nun davon sicherheitspolitisch halten will, das einer der größten Reeder der Welt, der in chinesischer Staatshand ist, am kleinsten Containerterminal mit 35% einsteigen will muss man selber einordnen. Mir persönlich fehlt die Phantasie was für eine Auswirkung haben soll. Industriespionage? Als würden die Chinesen die die 4 größten Häfen der Welt haben nicht wissen wie ein Containerterminal funktioniert? Schiffe anderer Länder dort blocken? Bis auf Cosco nutzt eh kaum ein anderer Carrier dieses Terminal. Deutschland damit erpressen, das wenn wir nicht spuren ihre 25%Beteiligung dazu nutzen zum ...äh keine Ahnung?

Wir Deutschen machen prächtige Geschäfte mit China und wenn dann sollten wir das komplett auf den Prüfstein legen. Aber sich über jedes Joint Venture von deutschen Autoherstellern mit chinesischen Herstellern freuen und dabei den Technologietransfer in Kauf nehmen, jedes Maschinenprojekt von Siemens hochjubeln usw passt für mich nicht zu einer 35% Beteiligung am CTT durch die Chinesen.


Davon mal abgesehen, das ich der Meinung bin das China genau weiß das diese eben so - wirtschaftlich - abhängig sind von uns wie wir von ihnen und ich tatsächlich nicht glaube, dass China Ihren wirtschaftlichen Aufschwung riskieren werden durch eine Großmannssucht wie bei Putin.


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Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

21.10.2022 um 21:34
Zitat von FellatixFellatix schrieb:und von Seiten der FDP die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses (Strack-Zimmermann)
Frau Strack-Zimmermann ist Lobbyistin der Rüstungsindustrie!
Hat A. Weidel bei Maischberger behauptet. Ich habe erst gedacht, naja die Weidel - AfD halt...
Leider hat Frau Weidel recht gehabt. Muss man nur mal googeln.
Und ich finde es echt traurig, dass erst eine von der AfD das öffentlich macht und dies nicht in den Medien erwähnt wird.


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21.10.2022 um 21:47
@Judith123

Das Strack-Zimmermann sowohl im Förderkreis deutsches Heer - wie Mitglieder anderer Parteien auch, als auch in der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik zu finden ist, ist nun wirklich nicht neu und wurde auch schon von Lobbycontrol Mitte des Jahres gerügt, also nichts neues von Weidel.

Beides sind aber Gruppierungen die sich über die Wehrhaftigkeit der Bundeswehr unterhalten und bei denen auch Vertreter der Rüstungsindustrie sitzen, was eben auch absolut Sinn macht, denn wie kann man sich sonst austauschen was möglich ist.

Das Strack-Zimmermann nun Lobbyisten der Rüstungsindustrie ist, ist mal wieder stark übertrieben von Weidel, aber wenn man Ihr Glauben schenken mag, dann muss man das wohl tun.


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21.10.2022 um 21:52
Zitat von Judith123Judith123 schrieb:Frau Strack-Zimmermann ist Lobbyistin der Rüstungsindustrie!
Hat A. Weidel bei Maischberger behauptet. Ich habe erst gedacht, naja die Weidel - AfD halt...
Leider hat Frau Weidel recht gehabt. Muss man nur mal googeln.
@Judith123
Ich habe das auch gesehen ud mir war aufgefallen, dass Frau Strack-Zimmermann nicht widersprochen hat.
Aber wahrscheinlich ist die Frau klug und weiss, dass nach einem Wortgefecht nur Negatives hängenbleibt.
Dann doch lieber schweigen. Damit ist das Thema dann am schnellsten beendet.

Ich denke auch, wie mein Vorredner, dass der Vorwurf übertrieben ist. Unschuldskinder sind die alle nicht.
Und man könnte ja mal bei Frau Weidel graben....

Hier ein Textauszug zum Thema:
Osnabrück. Der Verein Lobbycontrol hält die ehrenamtlichen Funktionen der Verteidigungsausschussvorsitzenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) in Vereinen, an denen die Rüstungsindustrie zentral beteiligt ist, für schlecht vereinbar mit ihrer Tätigkeit als Ausschussvorsitzende. Strack-Zimmermann ist unter anderem Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie beim Förderkreis Deutsches Heer. "Beides sind von der Rüstungsindustrie stark beeinflusste Organisationen, wo wir es kritisch sehen, wenn Abgeordnete des Bundestages dort leitende Funktionen übernehmen - auch wenn es ehrenamtlich geschieht", sagte Lobbycontrol-Sprecher Timo Lange der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Rüstungsindustrie würde so über "sehr enge und privilegierte Zugänge ins Parlament verfügen".

"Solche Gespräche sollten im parlamentarischen Raum stattfinden, nicht außerhalb", sagte Lange. Besonders kritisch bewertet der Verein im Fall Strack-Zimmermann, dass sie in beiden Vereinen Mitglied im Präsidium ist. "Damit steht und spricht sie auch für die Organisation. Mehr Abstand wäre für eine Ausschussvorsitzende wünschenswert."

Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und Vizepräsident des Förderkreises Deutsches Heer, sagte der "NOZ": "Im Förderkreis Deutsches Heer sind alle Parteien vertreten mit Ausnahme der Linken und der AfD. Aus meiner Sicht gehört der Kreis, in dem sich Politik, Soldaten und Rüstungsindustrie austauschen, zum notwendigen Rahmenprogramm eines Verteidigungspolitikers. Es finden dort Information und Austausch über die Ausrüstung der Bundeswehr statt. Waffengeschäfte werden dort nicht vorbereitet. Das ist eine abstruse Vorstellung."

Otte hält das Engagement in den Vereinen für unbedenklich. "Die Mitgliedschaft von Frau Strack-Zimmermann in mehreren Verbänden der Sicherheitspolitik und Rüstung ist aus meiner Sicht nicht verwerflich." Eher stört ihn an der FDP-Politikerin etwas anderes: "Wie sie augenblicklich ihren Ausschussvorsitz zur persönlichen Profilierung nutzt, ist ein anderes Thema", fügte der Abgeordnete hinzu.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/58964/5216301


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21.10.2022 um 21:58
@frauZimt

Ich möchte nochmal feststellen, dass diese Meldung aus dem Mai ist, also nicht irgendwie ganz neue "Geheiminformation"


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21.10.2022 um 23:18
Zitat von cejarcejar schrieb:das ich der Meinung bin das China genau weiß das diese eben so - wirtschaftlich - abhängig sind von uns wie wir von ihnen und ich tatsächlich nicht glaube, dass China Ihren wirtschaftlichen Aufschwung riskieren werden durch eine Großmannssucht wie bei Putin.
Genau da liegt doch der Hund begraben.

China verfolgt eben eine nationale und imperialistische Globalisierungsstrategie (für welche Handel ein politisches Instrument ist), sprich: China will selbst so autark wie möglich bleiben, während es andere, vor allem die Europäer, von sich wirtschaftlich abhängig machen will.

Litauen wurde erst kürzlich handelsmäßig blockiert, als es Taiwan diplomatisch aufwertete. Das war ein Warnschuss.

Deshalb wird Scholzens China-Reise (allein und mit einer Wirtschaftsdelegation) in Europa ja auch so kritisch gesehen.
„Es gibt in der EU große Vorbehalte gegen die Reise des Kanzlers“, erläutert Grünen-Außenpolitiker Reinhard Bütikofer. „Gerade weil Deutschland noch immer an der Last zu tragen hat, in der Russlandpolitik stets alles besser gewusst zu haben, ist es nicht besonders clever, jetzt in der Chinapolitik wieder so zu tun, als ob man alles besser wüsste.“

Die Chinadebatte entwickelt sich in Brüssel schneller als in Berlin. Das macht auch ein Thesenpapier des Auswärtigen Diensts der EU deutlich, das dem Handelsblatt vorliegt. Es beschreibt die Volksrepublik primär als „strategischen Wettbewerber“ und stellt klar: „Die Abhängigkeit der EU von bestimmten chinesischen Importen und Produkten ist eine strategische Schwachstelle“, die behoben werden müsse.

„Es wäre leicht für Scholz gewesen, eine kluge und erfolgreiche Reise zu planen“, sagt Thorsten Benner, Direktor des Berliner Global Public Policy Institute. Der Kanzler, so Benner, hätte eine Agenda formulieren müssen, die schwierige Themen in den Mittelpunkt stellt und die Bereitschaft Pekings zur Bekämpfung der Klimakrise auslotet.

Ampel-Streit um Beteiligung am Hamburger Hafen

Wenn Scholz Chinas Alleinherrscher Xi aber mit Dax-Chefs im Schlepptau seine Aufwartung mache und dann auch noch grünes Licht für die Cosco-Beteiligung am Hamburger Hafen als Mitgift mitbringe, dann sende er das fatale Signal der Fortführung des kurzsichtigen „Merkel-Merkantilismus“, kritisiert Benner.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/wirtschaftliche-abhaengigkeit-das-scholz-dilemma-der-widerstand-gegen-die-china-strategie-des-kanzlers-waechst/28758950.html

Was Bütikofer da sagt, stimmt schon, mehr EU-Reaktionen im Spoiler-Link. Spoiler
‘No separate deals with China’: EU leaders speak out against Scholz trip to Beijing
Quelle: https://www.scmp.com/news/china/diplomacy/article/3196842/no-separate-deals-china-eu-leaders-speak-out-against-scholz-trip-beijing


Und nun ja, manche Aussagen aus dem Kanzleramt sind nicht gerade geeignet, da europäisches Vertrauen aufzubauen.
Auch in Berlin gärt es. Im Auswärtigen Amt und im Wirtschaftsministerium versuchen die Beamten seit Monaten, die Wirtschaft davon zu überzeugen, ihre Abhängigkeit vom chinesischen Markt zu reduzieren. Insbesondere bei den großen Autobauern und dem Chemiekonzern BASF hat diese ein bedrohliches Ausmaß angenommen. Eine Chinareise mit Wirtschaftsdelegation sendet daher aus Sicht von Grünen und Teilen der FDP das falsche Signal.

Das Kanzleramt rechtfertigt sich: Es sei wichtig, dass Scholz ein persönliches Verhältnis zu Xi aufbaue. Bislang sei eine Reise nach China wegen der Pandemie nicht möglich gewesen. Scholz werde auf dem G20-Gipfel in Indonesien Mitte November auf Xi treffen. Deshalb sei sowohl der chinesischen als auch der deutschen Seite daran gelegen, sich vorher bilateral zu treffen.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/wirtschaftliche-abhaengigkeit-das-scholz-dilemma-der-widerstand-gegen-die-china-strategie-des-kanzlers-waechst/28758950.html

Eine gemeinsame Reise oder selbst eine Mitnahme von der Leyen hätte ein wichtiges Signal sein können.

So sendet es eher das Signal, dass der Kanzler es mal wieder besser weiß als alle anderen.


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21.10.2022 um 23:24
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Und nun ja, manche Aussagen aus dem Kanzleramt sind nicht gerade geeignet, da europäisches Vertrauen aufzubauen.
Vor dem Hintergrund das Cosco auch in Rotterdam und Antwerpen beteiligt sind und zumindest auch in Piräus seine Finger im Spiel haben, ist es doch Dein übliches Spiel der SPD Dinge anzudichten, die uns angeblich europäisch isolieren, aber die eigentlich jedes Land in Europa völlig gleich macht.


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21.10.2022 um 23:31
@Fellatix
Oh, ich sehe gerade, die Liste lässt sich weiter führen, Zeebrügge, Bilbao, Amsterdam, Valencia, Istanbul, wird wahrscheinlich noch andere geben.

Aber klar, Europa sieht das Anders als wir...


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21.10.2022 um 23:55
@cejar

Es geht hier nicht um mein Spiel, sondern um die Signale sowohl aus den Ampelpartnern wie auch aus Europa, dass es an der Zeit wäre für eine europäische Strategie und eine einheitliche Stimme. Die wird es nie ganz geben, aber man kann und sollte sich darum bemühen.

Wenn z. B. Kaja Kallas sagt, hatte ich doch verlinkt:
„Ich denke, wir sollten uns auf das 27+1 konzentrieren. Natürlich haben große Länder ihre Wege und Möglichkeiten, dies separat zu tun, aber ich denke, es ist im Interesse aller, wenn man bedenkt, was in China vor sich geht. Es liegt in ihrem Interesse, uns zu spalten, es sollte in unserem Interesse sein, vereint zu bleiben“, sagte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas, als sie zum zweiten Verhandlungstag nach Brüssel kam.

Kallas sagte, ihr Land habe das „16+1-Format“ verlassen, eine informelle Gruppe, die China ins Leben gerufen hatte, um wirtschaftliche Beziehungen zu mittel- und osteuropäischen Ländern aufzubauen, „damit wir mit einer Stimme sprechen können“.

„Es ist äuüerst wichtig für kleine Länder, die diese Macht nicht haben, getrennte Beziehungen zu haben“, sagte sie. „Es ist auch wichtig, dass wir keine separaten Abkommen mit China haben, denn das würde bedeuten, dass wir als Gemeinschaft schwach sind.“

Auf die Reise von Scholz angesprochen, sagte der lettische Ministerpräsident Krišjānis Kariņš, dass „wir in Europa einen einheitlichen Ansatz gegenüber China brauchen“.
Spoiler
“I think we should focus on the 27+1. Of course big countries have their ways and their possibilities to do this separately, but I think it’s in everybody’s interests, considering what’s going on in China. It’s in their interests to divide us, it should be in our interests to stay united,” Estonian Prime Minister Kaja Kallas said as she arrived for the second day of talks in Brussels.

Kallas said her country had exited the “16+1 format”, an informal group that China launched to build economic ties with Central and Eastern European countries, “so we can talk with one voice”.

“It is extremely important for small countries who don’t have that power to have separate relationships,” she said. “It is also important that we don’t have separate deals with China because that would mean we are weak as a union.”

Asked about Scholz’s trip, Latvian Prime Minister Krišjānis Kariņš said that “in Europe, we need a united approach to China”.


Quelle: https://www.scmp.com/news/china/diplomacy/article/3196842/no-separate-deals-china-eu-leaders-speak-out-against-scholz-trip-beijing

Dann ist das doch nicht mein Spiel.

Dass sich China schon seit längerer Zeit vor allem auf europäische Häfen konzentriert, also schon an etlichen europäischen Häfen beteiligt ist (Hamburg ist jetzt das nächste Ziel), das ist ist bekannt, darum ging es mir nicht. (Und ja, es gibt andere, Piräus gehört schon zu 100% zu Cosco.) Sondern um eine Antwort auf Chinas Strategie.

Um so mehr Grund, sich verstärkt um einen einheitlichen Ansatz zu bemühen. Gerade als - so Klingbeil - Führungsmacht. Darum geht es. Und darüber muss geredet werden.


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22.10.2022 um 08:02
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Sondern um eine Antwort auf Chinas Strategie.
Ich halte die Strategie, 30% an China zu verkaufen, und sie so mehr an uns zu binden, für gar nicht mal so blöd. Dieses knappe Drittel ist nicht so viel, dass sie die ganze Macht über den Hafen bekommen, aber doch genug, dass sie sich 2 Mal überlegen, ob sie dem Hafen in irgendeiner Form schaden werden, denke ich.


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22.10.2022 um 10:29
@navi12.0
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich halte die Strategie, 30% an China zu verkaufen, und sie so mehr an uns zu binden, für gar nicht mal so blöd.
Wir haben sowas ähnliches schon einmal probiert - mit Russland.


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22.10.2022 um 10:48
Zitat von cyberbeepcyberbeep schrieb:Wir haben sowas ähnliches schon einmal probiert - mit Russland.
Russland ist überhaupt nicht ähnlich, es war auch nicht mal im Ansatz sowas.

Auf Russland und seine 50% Gas kann man gut verzichten. Auf die chinesischen Handelsbeziehungen mit der gigantischen Produktion unserer Waren und seinem gigantischen Markt nicht.

Wenn China anfängt zu straucheln, geht sowieso die halbe Weltwirtschaft vor die Hunde, und das Stück Hafen, das ihnen gehört, wird da keinen Unterschied machen.


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22.10.2022 um 10:51
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Auf die chinesischen Handelsbeziehungen mit der gigantischen Produktion unserer Waren und seinem gigantischen Markt nicht
Aber sicher, wenn wirtschaftliche Interessen und billig, billig, billig nicht immer im Vordergrund stünden.
Geiz scheint immer noch geil zu sein.
Ein Glück wurde der Wirtschaftsstandort Ostdeutschland für die Chipindustrie bereits etabliert und weiter ausgebaut.
So, dass wirtschaftliche Abhängigkeit nicht mehr nötig sein würde in diesem Sektor.


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22.10.2022 um 10:56
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Auf Russland und seine 50% Gas kann man gut verzichten. Auf die chinesischen Handelsbeziehungen mit der gigantischen Produktion unserer Waren und seinem gigantischen Markt nicht.
Wir können und müssen jedoch Abhängigkeiten und wirtschaftliche Verflechtungen reduzieren, vor allem mit einer Nation, die früher oder später ganz Ostasien in den Krieg stürzen wird und von Verträgen u. internationalen Recht in etwa so viel hält wie Russland.


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22.10.2022 um 11:22
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Geiz scheint immer noch geil zu sein.
Das ist doch das Lebensmotto der Deutschen. Hauptsache billig!
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:So, dass wirtschaftliche Abhängigkeit nicht mehr nötig sein würde in diesem Sektor.
Bei der Chipproduktion vielleicht. Was die meisten immer wieder vergessen - 80% aller Waver (Vorprodukt) kommen aus Taiwan. Wenn China also da einfällt, ist wirklich Schluss mit High-Tech weltweit.


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22.10.2022 um 11:39
@SvenLE
Meinst du Wafer?
Die werden auch bereits im Osten Deutschlands produziert.
Der Gedanke Geiz ist geil wird ein Glück ein bisschen eingeschränkt.
Denn den Industriestandort gibt's ja und er ist weiterhin im Ausbau.


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22.10.2022 um 11:52
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Meinst du Wafer?
Sorry, meinte ich.

Muss aber meine eigene Meinung korrigieren. Es werden 80% von vier Ländern produziert - Südkorea, Taiwan, Japan und China

https://www.design-reuse.com/news/51465/global-ic-wafer-capacity-2021.html
Zitat von KrautwurmKrautwurm schrieb:Die werden auch bereits im Osten Deutschlands produziert.
Verschwindend gering und nicht relevant für den Markt.


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22.10.2022 um 11:54
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Verschwindend gering und nicht relevant für den Markt.
AMD ist nicht relevant für den Markt?

Junge, Junge ...


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