Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel
05.08.2022 um 17:50@ribster
@Abahatschi
Es ist nicht sehr klug eine Übergewinnsteuer einzuführen während echte mengenmäßige Knappheiten bei wichtigen Versorgungsgütern drohen - das wird unter Umständen dazu führen, dass die dann lieber anderswo verkauft werden.
Allgemein technisch wäre die Umsetzung insofern problematisch, dass man den Übergewinn vom normalen Gewinn abgrenzen muss - alle Methoden haben da ihre Detailprobleme, der historische Gewinn als Maßstab bestraft innovative und wachsende Firmen, der Vergleich mit dem marktüblichen Gewinn bestraft risikofreudige und agile Firmen, der Vergleich mit der branchenüblichen Rendite bestraft besonders effiziente Firmen und bringt nicht die erhofften Einnahmen, wenn z.B. die gesamte Energiebranche gerade Rekordgewinne macht. Man kann natürlich auch von irgendwem eine fiktive Risikoprämie ausrechnen lassen die man noch gestattet und alles darüber abschöpfen, dann ist aber klar dass als allererstes gegen die Berechnung prozessiert wird. Eine einfach willkürlich festgesetzte Sonderabgabe von x% hat immerhin den Charme dass sie unkompliziert ist...
Meiner Meinung nach kann man eine Übergewinnsteuer nur glaubhaft vertreten wenn man den Unternehmen erlaubt sie mit den Steuerlasten der kommenden Jahre zumindest anteilig zu verrechnen, denn im deutschen Steuerrecht sind Drohverlust- und Wagnisrückstellungen so gut wie unmöglich, das muss man berücksichtigen - man kann sich als Staat nicht jetzt an den Übergewinnen gesundstoßen und dann in naher Zukunft sagen unerwartete Verluste gehen uns nichts an. Auch für die Firmen ist die Lage nicht einfach.
Interessant wird auch noch die Frage, ob z.B. thesaurierte Gewinne und ausgeschüttete Gewinne gleichbehandelt werden, und natürlich noch hunderte von anderen Detailfragen - alleine deshalb ist es eigentlich illusorisch, innerhalb des deutschen Steuersystems mit dieser Steuer kurzfristig planbare Erlöse einzufahren.
@Abahatschi
Es ist nicht sehr klug eine Übergewinnsteuer einzuführen während echte mengenmäßige Knappheiten bei wichtigen Versorgungsgütern drohen - das wird unter Umständen dazu führen, dass die dann lieber anderswo verkauft werden.
Allgemein technisch wäre die Umsetzung insofern problematisch, dass man den Übergewinn vom normalen Gewinn abgrenzen muss - alle Methoden haben da ihre Detailprobleme, der historische Gewinn als Maßstab bestraft innovative und wachsende Firmen, der Vergleich mit dem marktüblichen Gewinn bestraft risikofreudige und agile Firmen, der Vergleich mit der branchenüblichen Rendite bestraft besonders effiziente Firmen und bringt nicht die erhofften Einnahmen, wenn z.B. die gesamte Energiebranche gerade Rekordgewinne macht. Man kann natürlich auch von irgendwem eine fiktive Risikoprämie ausrechnen lassen die man noch gestattet und alles darüber abschöpfen, dann ist aber klar dass als allererstes gegen die Berechnung prozessiert wird. Eine einfach willkürlich festgesetzte Sonderabgabe von x% hat immerhin den Charme dass sie unkompliziert ist...
Meiner Meinung nach kann man eine Übergewinnsteuer nur glaubhaft vertreten wenn man den Unternehmen erlaubt sie mit den Steuerlasten der kommenden Jahre zumindest anteilig zu verrechnen, denn im deutschen Steuerrecht sind Drohverlust- und Wagnisrückstellungen so gut wie unmöglich, das muss man berücksichtigen - man kann sich als Staat nicht jetzt an den Übergewinnen gesundstoßen und dann in naher Zukunft sagen unerwartete Verluste gehen uns nichts an. Auch für die Firmen ist die Lage nicht einfach.
Interessant wird auch noch die Frage, ob z.B. thesaurierte Gewinne und ausgeschüttete Gewinne gleichbehandelt werden, und natürlich noch hunderte von anderen Detailfragen - alleine deshalb ist es eigentlich illusorisch, innerhalb des deutschen Steuersystems mit dieser Steuer kurzfristig planbare Erlöse einzufahren.