Atrox schrieb:Fair ist es dann aber auch nicht, die Kosten 1:1 auf die Autofahrer umzulegen. Auch Chia-Samen wachsen in der Regel nicht im Edeka, sondern müssen rangekarrt werden. Ich fahre meine 25.000 km zu locker 80% weil ich zur Arbeit muss und wieder zurück. Es würde der Allgemeinheit dementsprechend auch was kosten, wenn ich nicht dorthin könnte. Hinzu sind das zu einem großen Teil hypothetische Kosten, die (noch?) keiner bezahlt hat.
Ich schrieb, dass das nicht fair ist. Genauso wäre es nicht fair einzubeziehen (und wohl auch kaum statistisch zu erfassen) was nun die Arbeit des einen bringt und ob und wann das Auto absolut notwendig und unersetzbar ist. Schlußendlich werden die Kosten des Straßenverkehrs gemeinsam verursacht und gemeinsam bezahlt. Wenn es nur dich, dein Auto und eine Straße für deinen Arbeitsweg gäbe, könnte man das getrost ignorieren und dich machen lassen.
Atrox schrieb:Die meisten Arten kosten erstmal gar nichts, wenn sie aussterben. Die Nische wird einfach von einer anderen Art besetzt. So funktioniert Evolution.
Irgendwann mal. In der Geschwindigkeit in der wir Arten ausrotten kann da in für uns absehbarer Zeit keine Art evolutionär die Nischen besetzen. Wir befinden uns im Nächsten großen Massenaussterben, falls es dir entgangen ist. Und verantwortlich ist hier ausschließlich der Mensch.
Atrox schrieb:Es gibt sicherlich ein paar Schlüsselarten (Bienen zum Beispiel), aber die sind schon heute auch in wärmeren Gefilden zu finden.
Was soll denn der Schmu nun heißen? Das Artensterben wird nicht nur von der Erwärmung ausgelöst. Die Fragmentierung der Lebensräume und Flächenversiegelung - beides massiv getrieben durch den Straßenverkehr - sind ähnlich desaströs, auch hier nur Beispiele genannt. Und an beides gibt es keine "evolutionäre Anpassung".
Atrox schrieb:Für allgemeine Kosten zahle ich ja zum Glück auch noch allgemeine Steuern.
Naja, wenn wir schon bei fair sind, warum müssen Fußgänger, Radfahrer, Bus- und Bahnfahrer bitte die massiven Unfallkosten mittragen, die durch den Straßenverkehr verursacht werden? Zu gleichen Teilen? Um nur ein Beispiel zu nennen.
Atrox schrieb:Im Kern ging es ja erstmal um die Subventionierung von Kraftstoffen.
Also nicht in unserem Gespräch. Da ging es um deine "Netto 400" die du an den Staat bezahlst. Und die meiner begründeten Meinung nach nicht mal kostendeckend sind.
Atrox schrieb:Ich glaube wir überschätzen uns da mal manchmal etwas. Insbesondere, wenn es darum geht was der Einzelne (oder auch 80 Mio) so reißen können. Solange wir keine globalen Lösungen finden, kriegen wir die Rechnung auch bei Net zero.
Völlig richtig. Ich wollte an der Stelle auch nicht zum Autoverzicht aufrufen oder dich jetzt als Individuum an den Pranger stellen. Hatte ich ebenfalls schon betont, oben noch mal erklärt. Allerdings braucht es für manche Probleme auch nicht gleich die große Keule der globalen Lösung (sprich Weltlösung). Manches kann man auch lokal, regional, national oder international lösen.
Der Erhalt der Kreuzotter etwa ist kein Problem das einer globalen Lösung bedarf.